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Trotz Corona: Ticketverkauf in Austin brummt 2021 wie noch nie!

Seit Monaten ist das Formel-1-Rennen in Austin ausverkauft, sogar neue Tribünen konnten angeschafft werden - Dennoch bestehen Zweifel an der Zukunft

Nach einem Jahr Pause aufgrund der Corona-Pandemie ist die Formel 1 an diesem Wochenende wieder in den USA zu Gast. Und die Streckenbetreiber des Circuit of the Americas in Austin erwarten nichts Geringeres als einen Zuschauerrekord. Möglich machen dies Zusatztribünen, die aufgrund des überragenden Vorverkaufs angeschafft werden konnten.

So befindet sich etwa am Beginn der Gegengerade im Infield eine neue Brücke, zudem wurde das gesamte Infield für die Fans geöffnet. "Wir liegen bei 30.000 bis 40.000 mehr, als wir je zuvor hier hatten - pro Tag", erklärt Streckenchef Bobby Epstein.

Bei der bislang letzten Veranstaltung in Austin 2019 sei der Renntag erst einige Tage vorher ausverkauft gewesen. Die Tatsache, dass damals alle Tickets an den Mann gebracht werden konnten, sei zwar "großartig" gewesen. "Es ist immer toll, wenn man ausverkauft ist. Noch besser ist es aber, wenn man fünf Monate im Voraus ausverkauft ist, weil man dann das Budget hat, mit dem man arbeiten kann", erläutert Epstein.

Corona riss Loch in die Kassen

Und so war es in diesem Jahr. "Wir wussten also, dass wir genug Geld hatten, um eine neue Brücke und neue Tribünen zu bauen, und wir hatten genug Zeit, um das zu bestellen und das Geld zu verwenden. Und dadurch konnten wir expandieren. Das ist der Vorteil, wenn man nicht nur ausverkauft ist, sondern fünf bis sechs Monate im Voraus ausverkauft ist", rechnet er vor.

Diese Einnahmen kommen wie gerufen für die Streckenbetreiber, denn das Coronajahr 2020 riss ein riesiges Loch in die Kassen. "Wir hatten einen Umsatzrückgang von 96 Prozent", sagt Epstein. Einen Vorverkauf für das Formel-1-Rennen gab es 2020 gar nicht erst, weil die Pandemie bereits im Frühjahr wütete, das Rennen aber für den Herbst geplant war und frühzeitig absehbar war, dass es kein Rennen geben wird.

Umso erfreuter ist Epstein über das Interesse in diesem Jahr. Denn es handelt sich nicht um Übertragungen aus 2020, sondern vollständig um Neuverkäufe. "In einem Zeitraum von etwa sechs Wochen lagen wir bereits über unseren Ticketverkäufen für 2019, wahrscheinlich in den ersten vier Wochen des Verkaufs", so Epstein.

Streckenchef sicher: Netflix befeuerte Vorverkauf

Der Formel-1-Boom in den USA zeigt sich also auch in diesen Zahlen. Und wie auch einige andere Beobachter, so hat auch für Epstein die Netflix-Doku "Drive to Survive" einen großen Anteil daran, dass die Zuschauerzahlen und Ticketverkäufe durch die Decke gehen.

"Die Netflix-Show hat eine Menge neuer Fans gebracht. Und wir haben gesehen, dass viele Leute, die schon einmal hier waren, ihre Tickets wieder gekauft haben", sagt Epstein. Das zeige, "dass die Veranstaltung etwas ist, zu dem die Leute gerne kommen", ist er überzeugt.

Wie groß der Einfluss von Netflix genau war, lasse sich nur schwer beziffern, da es 2020 kein Rennen gab. Doch die Tatsache, wie schnell das Rennen ausverkauft war, zeige einen deutlichen Zuwachs an Fans.

Drittes Rennen in Las Vegas?

"Wenn wir also unsere bestehende Fangemeinde nehmen und sagen, sie kommen wieder, aber wir haben einen Anstieg der Besucherzahlen um 30 oder 40 % erlebt, dann würde ich sagen, dass wir das sicherlich auf sie zurückführen können", sagt Epstein mit Blick auf Netflix.

Aufgrund der messbar zunehmenden Beliebtheit der Formel 1 in den USA wird bereits eifrig über ein drittes Rennen in dem Land diskutiert. Miami kommt 2022 bereits hinzu, als Kandidat für einen weiteren Event gilt unter anderem Las Vegas.

Epstein glaubt, dass es genug Platz für drei Rennen gibt, ohne dass seine Veranstaltung darunter leidet - zumindest, wenn die Rennen im Kalender getrennt werden. "Ich denke, Miami wird hilfreich sein - sowohl für den Sport als auch für uns. Wir können sicher sein, dass wir uns gegenseitig ergänzen, je nachdem, wo wir im Kalender stehen", sagt er.

Epstein für Doubleheader Miami-Vegas

Epstein weiß: "Wenn wir zusammengelegt worden wären, hätten die Fans eine Wahl treffen müssen." Er selbst hat so einen Effekt bereits erlebt, als 2015 das Rennen in Mexiko neu in den Kalender kam. Dieses wurde seither stets als Doubleheader mit Austin ausgetragen.

"Wir sind schon sehr nah an Mexiko-Stadt dran, und im ersten Jahr des Mexiko-Stadt-Rennens hat uns das wahrscheinlich mehr als fünf Millionen Dollar an Einnahmen gekostet. Es hat mehrere Jahre gedauert, bis wir uns davon erholt hatten", erklärt er.

Sein Wunsch wäre: Miami und Las Vegas finden in der Zukunft im Mai statt, Austin und Mexiko bleiben im Herbst. "Vegas und Miami sind weit genug voneinander entfernt - zwei völlig unterschiedliche Teile des Landes", verweist er auf die geografische Lage. Eine Wiederholung der Kannibalisierung, wie sie anfangs zwischen Austin und Mexiko auftrat, erwartet er deshalb nicht.

Haben klassische Rennstrecken eine Zukunft in der F1?

Doch ob klassische Rennstrecken überhaupt eine Zukunft im Kalender der Formel 1 haben, das sei die Kernfrage. Denn die Gebühren werden immer höher. "Es geht darum, ob die bestehenden Austragungsorte wie die europäischen oder die hiesigen Rennen bei den Gebühren weiterhin mit anderen Geldbeuteln mithalten können", sagt er mit Blick auf Stadtkurse wie in Saudi-Arabien.

Auch mit dem Circuit of the Americas besteht über 2021 hinaus noch kein neuer Vertrag. Zwar taucht das Rennen im vorläufigen Kalender für 2022 - wenn auch mit Sternchen versehen - auf, eine Garantie ist das aber nicht. Auf lange Sicht, so Epstein, gehe es vielleicht gar nicht um die Zahl der Fans.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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