Trotz Haas-Problemen bei Formel-1-Test: Günther Steiner erkennt Potenzial
Viele Probleme und die wenigsten Runden: Haas machte bei den Formel-1-Tests in Barcelona keinen guten Eindruck - Günther Steiner hat aber Grund für Optimismus
Die Formel-1-Testfahrten in Barcelona verliefen für das Haas-Team nur bedingt zufriedenstellend. Mick Schumacher und Nikita Masepin landeten mit ihren persönlichen Wochenbestzeiten in der hinteren Hälfte des Zeiten-Tableaus. Diese Zeiten sind zwar noch mit äußerster Vorsicht zu genießen, doch auch in Sachen Zuverlässigkeit lief es nicht gut für das Team.
Schumacher und Masepin legten im Laufe der drei Tage nur 160 Runden zurück. Haas bildet damit das Schlusslicht in der Distanzwertung. Ferrari schaffte satte 439 Umläufe. Trotzdem blickt Teamchef Günther Steiner dem Saisonauftakt in Bahrain optimistisch entgegen.
"Der zweite Tag war eigentlich ganz gut", sagt Steiner über den Barcelona-Test. "Wir haben viel gelernt, und das ist es, was mir Hoffnung macht: Wenn man einen sauberen Tag hat und schnell Fortschritte macht. Am zweiten Tag haben wir eine Menge gelernt."
Undichte Leitungen, Lecks, Probleme mit dem Unterboden: Die Liste der Schwierigkeiten in der ersten Testwoche ist lang bei Haas. Dass das alles beim Debüt einer ganz neuen Fahrzeuggeneration auftritt, ist normal, aber auch ärgerlich. "Diese Autos sind sehr kompliziert, und wenn man zum ersten Mal alles ausbaut, ist es für die Mechaniker einfach schwierig", so Steiner.
Er denkt vor allem an verlorengegangene Zeit: "Wenn man solche Probleme zum ersten Mal hat, dauert es länger, um zu sehen, was es ist, und dann auch länger, um sie zu reparieren. Denn die Jungs waren an ein Auto gewöhnt, das fast drei Jahre alt war. Jetzt ist alles neu."
Haas-Designabteilung bekommt wieder mehr zu tun
Hinzu kommt, dass die Designabteilung nun wieder verstärkt mit dem Rennteam zusammenarbeitet. Im Vorjahr war das nur sporadisch notwendig, schließlich legte Haas von Anfang an den Fokus auf den 2022er-Boliden. Dadurch konnte das Designteam in Ruhe am neuen Fahrzeug arbeiten, während das Rennteam mit Fahrzeug des Jahrgangs 2021 beschäftigt war.
Bei Haas bekommt jetzt auch die Design-Abteilung wieder mehr zu tun
Foto: Zak Mauger / Motorsport Images
"Offensichtlich müssen wir lernen, denn diese Jungs waren fast ein Jahr lang isoliert", gibt Steiner zu bedenken. "Jetzt, wo sie wieder hinzustoßen, denke ich, dass die Bindung im Laufe des Jahres stärker wird. Sie werden direkt am Auto arbeiten, während sie vergangenes Jahr an ihrem Projekt gearbeitet haben und die Jungs vom Rennteam nur zu den Rennen gefahren sind."
Was die Pace des Fahrzeugs angeht, kann der Haas-Teamchef zufrieden sein. Und das zeigt er auch: "Ich denke, niemand weiß, wo man steht. Natürlich glaube ich nicht, dass wir die Schnellsten sind. Aber ich glaube auch nicht, dass wir die Langsamsten sind."
Masepin beendete den Donnerstag immerhin auf Position acht und damit vor Piloten wie Alexander Albon (Williams), Esteban Ocon (Alpine) und Valtteri Bottas (Alfa Romeo). Seine beste Runde vom Donnerstag reichte in der Endabrechnung aller drei Tage für Rang 13.
Mit Bildmaterial von circuitpics.de.
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