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Trotz Singapur-Update: Warum Ferrari 2019 nicht mehr gewonnen hat

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto analysiert die Schwachstellen seiner Mannschaft 2019 - Wo sich die Truppe von Sebastian Vettel noch deutlich steigern muss

Nach der Formel-1-Sommerpause 2019 war Ferrari in Feierlaune. Die Freude währte nach den drei Siegen in Belgien, Italien und Singapur aber nur kurz. Denn danach konnte der italienische Rennstall nicht mehr an der Spitze mitmischen. Teamchef Mattia Binotto erklärt, warum sein Team gegen Saisonende wieder zurückgefallen ist.

"Zunächst sollten wir nicht vergessen, dass es auch in der ersten Saisonhälfte Strecken gab, auf denen wir gewinnen hätten können", verteidigt Binotto seine Mannschaft. Bereits im zweiten Grand Prix war der erste Formel-1-Sieg von Charles Leclerc zum Greifen nahe. Doch ein Motorproblem versagte ihm den Triumph.

Leclerc musste bis nach der Sommerpause auf seinen großen Moment warten. In Belgien und Italien schlug er schließlich zu. "Die ersten beiden Rennen nach der Sommerpause haben gut zur Charakteristik unseres Autos gepasst", weiß Binotto. Auf den langen Geraden in Spa und Monza fuhr Ferrari der Konkurrenz davon.

Kurven-Performance um vier Zehntel verbessert

Überraschend dann der Triumph von Sebastian Vettel in Singapur. Für das Nachtrennen hatte Ferrari einige Updates im Gepäck. "Wir haben das wichtigste Aero-Upgrade der Saison nach Singapur mitgebracht." Das zeigte Wirkung: Vettel war in der Lage, seine Durststrecke im Nachtrennen zu beenden.

In Russland hätte Ferrari erneut gewinnen können, doch der technische Ausfall von Vettel spielte Mercedes taktisch in die Hände. Auch in Japan und Mexiko war der Deutsche mit Rang zwei knapp dran am Triumph. Besonders die Schwäche in den Kurven wurde von Ferrari in der zweiten Hälfte adressiert.

"Wir hatten nicht viel Abtrieb am Auto." Das habe sich besonders auf den Longrun ausgewirkt, erklärt der Techniker. "Dadurch konnten wir die Reifen in den Rennen nicht gut managen, der Verschleiß war zu hoch, wodurch wir Performance eingebüßt haben."

Er betont aber auch: "Wir haben unsere größten Schwächen verbessern können. Aber nicht nur das, sondern auch die Rennpace, Stabilität in der Bremsphase und Untersteuern", zählt Binotto auf. Dadurch habe der Ferrari mehr Abtrieb erzeugt und das Team konnte mit verschiedenen Aero-Konfigurationen und Set-ups spielen.

"Genau das ist in der zweiten Saisonhälfte passiert. Das Auto wurde verbessert", ist der Teamchef stolz. Besonders die Performance in den Kurven sei deutlich besser geworden, so Binotto. Er präzisiert: "Waren wir in der ersten Saisonhälfte in den Kurven [im Durchschnitt] noch sechs Zehntel weg von der Pace, konnten wir den Rückstand auf zwei Zehntel verringern."

Erst diese Verbesserung habe seinen Piloten die Möglichkeit gegeben, zumindest im Qualifying den Ton anzugeben. Dass Ferrari vor allem die Chancen an den Sonntagen nicht verwerten konnte, will Binotto so nicht sehen. "Wir konnten 406 Runden führen, das sind 32 Prozent aller Rennrunden in dieser Saison."

Binotto: Zwei weitere Siege 2019 erwartet

Zum Vergleich: Mercedes führte 696 Runden an, Red Bull 156 und Alfa Romeo vier Runden. "Zwar haben wir deutlich mehr geführt als Red Bull, konnten am Ende aber dieselbe Anzahl an Rennen gewinnen. Wenn man sich daher ansieht, wie oft wir geführt haben, dann passen drei Siege nicht zur wahren Performance unseres Autos."

Zumindest zwei weitere Siege hat Binotto erwartet. Die Gründe für die ausgebliebenen Erfolge seien vielfältig. "Wir waren nicht zuverlässig genug, aufgrund von Fahrfehlern und Strategiepannen - man muss nur an Monaco denken." Im Fürstentum verpatzten die Roten das Qualifying von Leclerc, ausgerechnet bei dessen Heimrennen.

"Wenn wir in diesem Jahr eines gelernt haben, dann dass wir in allen Bereichen perfekt sein müssen, wenn wir gewinnen wollen." Das sei dem Team 2019 in nur drei Rennen gelungen. "Das zeigt auch, mit welchem Niveau an Konkurrenz wir es im Moment zu tun haben."

0. Meiste WM-Titel
Lewis Hamilton besitzt 2020 die große Chance, seinen siebten WM-Titel einzufahren. Damit würde er mit Michael Schumacher zum erfolgreichsten Fahrer aller Zeiten aufsteigen. Genau genommen bricht er den Rekord damit nicht, sondern stellt ihn nur ein, aber was wäre eine Rekordliste ohne diesen Fakt?
1. Meiste Siege
Auch hier ist "Schumis" Bestmarke stark in Gefahr. Der Mercedes-Pilot braucht nur sieben Siege, um die 91 Siege des Deutschen zu knacken - ein Rekord, der eigentlich für die Ewigkeit schien. Die Chancen für Hamilton stehen dabei sehr gut: In der Turboära holte er in einer Saison nie weniger als neun. Kleiner Trost für Schumacher-Fans: Rechnet man seine zweite Karriere bei Mercedes weg, benötigte er für die 91 Siege nur 248 Grands Prix. Hamilton geht schon mit 250 Rennstarts in die neue Formel-1-Saison. Das zeigt, wie dominant "Schumi" im Vergleich zum ebenfalls dominierenden Hamilton war ...
2. Meiste Podestplätze
Von diesem Rekord kann sich Schumacher wohl schon einmal verabschieden. 155 Mal stand er in seiner Formel-1-Karriere auf dem Podest, Hamilton steht bei 151. Es dürfte einem Wunder gleichkommen, sollte es der Brite 2020 nicht mindestens viermal unter die besten Drei schaffen.
3. Meiste Grand Slams
Pole-Position, Sieg, schnellste Rennrunde und jede Runde geführt - das perfekte Wochenende hat Lewis Hamilton in seiner Formel-1-Zeit schon sechsmal geschafft. Ein anderer Brite ist ihm dabei aber noch voraus: Jim Clark gelang das stolze achtmal - und zwar in lediglich 72 Grands Prix.
4. Jüngster Weltmeister
Eine Chance haben Max Verstappen und Charles Leclerc noch, um Sebastian Vettel vom Thron zu stoßen, der 2010 im Alter von 23 Jahren und 134 Tagen der jüngste Formel-1-Weltmeister aller Zeiten wurde. Aktuell sind beide 22 Jahre alt - und holen sie 2020 nicht den Titel, ist dieser Rekord auf jeden Fall futsch.
5. Meiste Grand-Prix-Teilnahmen
Zwischen 1993 und 2011 nahm Rubens Barrichello offiziell an 322 Grands Prix teil, doch der Senior wird 2020 ein anderer. Sollte Kimi Räikkönen nicht spontan seine Karriere beenden, wird er die zehn fehlenden Rennstarts absolvieren und die Bestmarke nach oben schrauben. 2001 fuhr er sein erstes F1-Rennen.
6. Meiste Rennen in den Punkten
Auch diese Bestmarke könnte der "Iceman" theoretisch holen. Achtmal muss er in die Top 10 fahren, um Michael Schumachers Wert von 221 Punkteankünften einzuholen. Wahrscheinlicher ist aber, dass ein anderer den Rekord nach 2020 inne hat: Lewis Hamilton liegt derzeit nämlich mit Räikkönen gleichauf.
7. Meiste Zielankünfte
Ja, es gibt einen Rekord, den Fernando Alonso hält - aber nicht mehr für lange. 254 Mal kam der Spanier in seiner Karriere ins Ziel, so oft wie kein anderer Pilot. Doch Kimi Räikkönen (251) wird in dieser Kategorie vorbeiziehen - außer Alfa Romeo ist so unzuverlässig, dass der Finne 19 Mal ausscheidet.
8. Pole-Positions bei einem Rennen
Sollte Lewis Hamilton beim Auftakt in Australien seine siebte Pole in Folge in Melbourne holen, hätte er damit bereits neun im Albert Park gesammelt - das wäre eine mehr als Michael Schumacher in Suzuka. Kurios: Trotz seiner bisher acht Poles gewann Hamilton in Australien nur zweimal.
9. Podestplätze ohne Sieg
Nick Heidfeld stand in seiner Formel-1-Karriere 13-mal auf dem Podium - aber nie auf der obersten Stufe. Theoretisch haben mehrere Fahrer die Chance, ihm diesen zweifelhaften Rekord abzunehmen. Ganz oben stehen Romain Grosjean und Sergio Perez mit aktuell 10 beziehungsweise 8 Podestplätzen ohne Sieg.
10. Meiste Konstrukteurstitel in Folge
Sechsmal hat Mercedes jetzt alle Titel abgeräumt, ein siebter Konstrukteurs-Titel wäre Rekord. 2004 holte Ferrari seine sechste Meisterschaft in Folge, seitdem kamen aber nur noch zwei weitere dazu. Ein siebter Fahrertitel wäre für einen Motoren-Hersteller ebenfalls Bestmarke. Man würde zu Ford aufschließen, deren Antriebe von 1968 bis 1974 immer den Weltmeister stellten: Dreimal Jackie Stewart, zweimal Emerson Fittipaldi und je einmal Graham Hill und Jochen Rindt.
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Um die absolute Perfektion zu erreichen, bedarf es Zeit, weiß Binotto. "Dafür braucht man Leidenschaft, Stabilität, Zeit und Zusammenhalt." Das sei der Schlüssel zum Erfolg, folgert der Teamchef. 2019 musste das Team "zu viele Zuverlässigkeitsprobleme" beklagen.

"Das hat uns den Sieg in Bahrain gekostet. Russland war auch ein Sieg, der verloren ging", zählt Binotto auf. "Und dann gab es noch weitere solche Situationen, wie Österreich oder das Qualifying in Deutschland." In Spielberg lag Leclerc bereits aussichtsreich in Führung, als Max Verstappen ihm den Sieg noch entriss.

Auch Fehler der Fahrer waren schmerzhaft für die Truppe. "Charles ist in Baku in die Mauer gekracht, als er sehr schnell war. Wir alle wissen, was in Brasilien passiert ist. Aber auch in anderen Rennen, wie Japan, waren unsere Fahrer ganz vorn."

2020 wird "ganz sicher keine einfache Übung"

In Suzuka krachte es gleich nach dem Start zwischen Leclerc und Verstappen. Die Teamkollision in Interlagos führte zum Doppelausfall und in Baku brachte sich Leclerc um seine Siegchance mit dem Unfall im Qualifying.

Zu einer perfekten Leistung zählen auch perfekte Boxenstopps. "Die waren ebenfalls nicht gut genug", ist Binotto auch in diesem Punkt kritisch. "Manchmal dauerte ein Stopp über sechs Sekunden, was für ein Team wie Ferrari nicht akzeptabel ist." Das könne man durch mehr Training verbessern.

Für die bevorstehende Saison bedeutet das für Ferrari, sich "360 Grad" zu verbessern. Denn die Herausforderung wird nicht einfacher: "Wir stehen nicht nur vor einer Aufgabe, sondern vor vielen - wie etwa die Performance des Autos, die Zuverlässigkeit, die Strategie, die Fahrer. Das wird ganz sicher keine einfache Übung."

Mit Bildmaterial von LAT.

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