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Überholkönig Verstappen: Fünf auf einen Streich, sieben in einer Runde

Warum für den Red-Bull-Piloten trotz eines furiosen Auftakts nicht mehr drin war als Rang fünf – Hätte das Team die Antriebsstrafen doch in Suzuka nehmen sollen?

Max Verstappen, Red Bull Racing RB14 and Nico Hulkenberg, Renault Sport F1 Team R.S. 18

Foto: Jerry Andre / Motorsport Images

Teamchef begeistert, holländische Fans aus dem Häuschen und den 21. Geburtstag gebührend gefeiert: Für Red-Bull-Pilot Max Verstappen hätte ein wegen diverser Antriebsstrafen als Streichresultat eingeplanter Russland-Grand-Prix kaum erfreulicher verlaufen können. Er fuhr binnen sieben Runden von Startplatz 16 auf Rang fünf und schaukelte das "bestmögliche Resultat" locker nach Hause.

"Ich bin natürlich sehr zufrieden, dass ich am Ende Fünfter geworden bin und dazu mit einer so tollen Pace. Ein super Tag", bilanziert Verstappen. Für den Spaßfaktor sorgte die Anfangsphase, als er die Konkurrenten so aufschnupfte wie er zuvor die Kerzen der Geburtstagstorte ausgeblasen hatte.

Es sei "eine der außergewöhnlichsten Startrunden seit langer Zeit" gewesen, lobt Teamchef Christian Horner einen Umlauf, in dem Verstappen sieben Konkurrenten stehen ließ – fünf davon bereits am Start. "Ich bin gut weggekommen und wollte dann in einen Windschatten kommen", erklärt er. Verstappen hatte Glück, dass es nicht krachte. "Es hat richtig gestaubt. Viel habe ich im Auto nicht gesehen. Ich wusste nicht, was auf der Innenbahn passiert und bin nur auf der Strecke geblieben."

Es galt, in Kurve 2 den richtigen Bremspunkt zu finden, was in Anbetracht der Luftverwirbelungen im Feld schwierig ist – davon kann Nico Hülkenberg seit Spa-Francorchamps ein Lied singen. "Mit der Zeit sammelt man da Erfahrung. Ich war nur einmal tatsächlich kurz davor, einen Unfall zu bauen", sagt Verstappen. In der Folge leistete sich das Enfant terrible aber nicht die kleinste Verfehlung.

 

Er fuhr an den Autos der Mittelfeld-Teams vorbei wie an Pylonen auf dem Verkehrsübungsplatz. Innen, außen, auf Geraden und in Kurven. Verstappen bremste nach sieben Runden Kevin Magnussen aus und lag auf Rang fünf. Verloren hatte er bei seiner Aufholjagd nur 19,5 Sekunden auf den führenden Lewis Hamilton. Erträglich gemessen daran, dass erauf der härtesten Reifemischung fuhr.

"Die Reifen schienen gut Grip zu haben", sagt Verstappen über seinen frischen Satz Soft, der deutlich belastbarer war als die gebrauchten Hypersoft der Konkurrenz. "Andere hatten recht früh Probleme auf der Vorderachse. Das hat mein Auto in den 90-Grad-Kurven besser gemacht. Ich konnte viel früher ans Gas gehen. Mit der Heckflügel-Einstellung ist uns ein guter Kompromiss gelungen."

Red Bull kompensierte also das PS-Defizit des Renault-Antriebs einmal mehr mit seinem guten Chassis. "Vor dem Rennen hätte ich damit überhaupt nicht gerechnet. Gar nicht", sagt Verstappen über seine Aufholjagd, die nach jenen sieben Runden aber auch beendet war. Er übernahm nach der Serie der Boxenstopps der Spitzenleute die Führung – 24 Runden lang und damit so ausgiebig wie kein anderer Pilot in Sotschi. Dann musste auch er zum Reifenwechsel abbiegen und fiel zurück.

Dabei hatte er sich kurz zuvor scheinbar mühelos gegen den von hinten anstürmenden Hamilton behauptet. "Er hatte die neueren Reifen", bemerkt Verstappen, "aber als Lewis sich näherte, war sofort klar, dass er mich nicht würde attackieren können. Da sieht man: Es geht nur um das Qualifying." Red Bull hätte Verstappen wohl länger als Runde 42 von 53 auf der Bahn lassen können. "Wir haben mit der Idee gespielt", bestätigt Horner, "aber es war grenzwertig, was den Verschleiß betraf."

 

Dazu hofften die Strategen auf ein Safety-Car, um mit frischeren Reifen und einer weicheren Mischung zu attackieren. "Wenn sich das Feld so irgendwann während der letzten 15 Prozent der Renndistanz zusammengeschoben hätte, hätte sich vielleicht eine Chance ergeben", weiß Horner.

Dass für die letzten elf Runden nicht der designierte Qualifying-Pneu Hypersoft zum Einsatz kam, war eine Sicherheitsmaßnahme. "Man muss das Auto nach Hause bringen", sagt Verstappen. "Die Reifen wären nach drei Runden total im Eimer gewesen, besonders vorne links. Mehr wäre nicht drin gewesen. Keine Chance." Zu Vordermann Kimi Räikkönen klaffte schon eine Lücke von 14,5 Sekunden. Da ließ sich auch mit Ultrasoft für Verstappen nicht mehr Richtung Platz vier richten.

Am Ende stellt sich für Red Bull und Verstappen die Frage: War es richtig, die Antriebsstrafen in Sotschi zu kassieren und nicht bis Suzuka zu warten? Die Meinungen gehen auseinander. "Wir hatten ein konkurrenzfähiges Auto im Rennen. Wir wären mit bei der Musik gewesen", trauert Verstappen einem möglichen Podium hinter. "Wäre nett gewesen, von 'normalen' Startplätzen loszufahren."

Teamchef Christian Horner sieht die Sache anders. Es sei "kaum zu sagen", wo Verstappen bei einem Start von Position fünf oder sechs gelandet wäre. "Nur weil wir so weit hinten losgefahren sind, konnten wir überhaupt die beste Strategie umsetzen", erinnert er an die Reifenregeln der Formel 1 und schlussfolgert: "Es war definitiv die richtige Strecke, um die Strafe zu kassieren."

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