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Überbelastung bei Tripleheadern? Wolff geht auf Konfrontationskurs zu Tost

Toto Wolff spricht sich aufgrund der mutmaßlichen Rekordsaison 2022 für Rotationen bei den Formel-1-Teams aus - Klarer Widerspruch zu Franz Tost

Bereits vor der Bekanntgabe des Formel-1-Kalenders für die Saison 2022 sind die Diskussionen über die richtige Anzahl der Rennen und die Belastungssteuerung bei den Mitarbeitern der Teams und der FIA in vollem Gange. Während die einen mehr Rücksichtnahme auf die Belastung fordern, verweisen andere auf die Freiheit, den Beruf zu wechseln.

Voraussichtlich 23 Rennen binnen acht Monaten sollen 2022 ausgetragen werden, der offizielle Kalenderentwurf soll in den nächsten Tagen erfolgen. Auch zwei Tripleheader werden ersten durchgesickerten Informationen zufolge wohl enthalten sein, dazu unzählige Doubleheader. Ist diese Taktung noch vertretbar?

Mercedes-Teamchef Toto Wolff sieht in der Anzahl der Rennen kein Problem, aber dieses Programm sei mit ein und derselben Crew nur schwer durchzuhalten. Daher plädiert der Österreicher für mehr Rotation innerhalb der Teams.

Wolff: 23 Rennen fordern ihren Tribut

"Ich denke, so sehr wir auch Rennen rund um den Globus veranstalten und eine großartige Show an wirklich guten Orten bieten wollen und sicherstellen wollen, dass der Sport in Bezug auf Zuschauerzahlen, Reichweite und kommerzielle Einnahmen wächst, müssen wir auch sehen, welchen Tribut es von den Menschen fordert", sagte Wolff. Und 23 Rennen mit Tripleheadern "werden Tribut fordern", ist er sicher.

Von der Einstellung, dass es halt der Job aller Beteiligten ist, hält er nicht viel. "Jetzt kann man die alte Mentalität übernehmen und sagen: 'Sei froh, dass du in der Formel 1 bist, und wenn du damit nicht zurechtkommst, dann mach etwas anderes.' Aber das ist völlig konträr zu meiner Arbeitsweise", stellt Wolff klar.

Damit geht er klar auf Konfrontationskurs zu AlphaTauri-Teamchef Franz Tost, der sich auf den ersten Blick nicht viel aus der Belastung seiner Teammitglieder macht. "Wir sollten alle froh sein, dass wir in der Formel 1 sind und 23 Rennen haben", sagte er in Istanbul und stellte unmissverständlich klar: "Wenn jemand das nicht mag, dann sollte er einfach gehen!"

Wolff: Jeder sollte fünf Rennen auslassen dürfen

Nun ist Tost kein Unmensch, für ihn ist die Belastung der Mechaniker oder anderer Mitarbeiter schlicht nicht so groß, wie sie dargestellt wird. Denn schließlich hätten sie nach den Rennen meist drei oder vier Tage frei. Nur bei den Ingenieuren sei das anders, "aber früher mussten sie auch nach einem Rennwochenende zu Tests fahren und dort arbeiten", sagt er. Zudem würden mehr Teammitglieder höhere Kosten bedeuten.

Wolff sieht das anders. Für ihn geht es auch um ein gutes Arbeitsklima und einen gewissen Wohlfühlfaktor seiner Mitarbeiter. "Wir müssen ein nachhaltiges Umfeld schaffen. Wir wollen keine Rennen reduzieren", stellt Wolff klar und bestätigt in diesem Punkt seine Übereinkunft mit Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali.

Daher fordert Wolff, ein Rotationsprinzip bei den Teams nicht nur zu ermöglichen, sondern im Reglement festzuschreiben. "Wenn man von den 23 Rennen fünf auslassen könnte, dann macht das einen riesigen Unterschied für alle Beteiligten an diesem Sport", schlägt er vor.

Mehr Verantwortung für den Nachwuchs

Eine solche Rotation würde laut Wolff zudem dazu führen, dass mehr Nachwuchskräfte früher Verantwortung übernehmen könnten. "Wir alle haben junge Leute in den Organisationen, die wir dann mitbringen, die noch nicht an vorderster Front dabei waren oder auf dem heißen Stuhl gesessen haben", sagt er. Credo: Unter dem Druck an der Strecke könnten sich die Mitarbeiter weiterentwickeln.

Wolff betont zudem, dass es nicht um führendes Personal wie ihn selbst geht, die unter diese Rotation fallen sollen. "Man muss auf die Leute schauen, die wirklich hart arbeiten", sagt Wolff.

Der 49-Jährige nennt einige Beispiele: "Da gibt es die Mechaniker und die technischen Leute vom FOM (Formula One Management; Anm. d. Red.) und der FIA, die kommen drei Tage früher an, deren Reisebedingungen und die Unterbringung haben nicht immer den Standard des Managements", hält er fest.

Dabei seien es gerade diese Personen, die "unter Hochdruck" arbeiteten. "Fehler können zu einem Ausfall führen, oder Boxenstopps gehen schief. Das fällt dann alles auf den Einzelnen zurück", stellt Wolff klar. Für all diese Leute müsse ein "nachhaltigeres Umfeld" geschaffen werden. "Wir sitzen mit am Tisch und können das beeinflussen. Wir müssen es zu ihrem Nutzen tun", so Wolff.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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