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UN-FASS-BAR: Max Verstappen in allerletzter Runde Formel-1-Weltmeister!

Das wird noch lange für Diskussionen sorgen und in die Geschichte der Formel 1 eingehen: Max Verstappen gewinnt in Abu Dhabi vor Lewis Hamilton!

Die Formel-1-Weltmeisterschaft 2021 ist mit einem unfassbaren Finish, das es in der Geschichte des Motorsports so noch nie gegeben hat und wahrscheinlich auch nie wieder geben wird, zu Ende gegangen. Max Verstappen (Red Bull) hat den Grand Prix in der allerletzten Runde gewonnen und seinen großen Rivalen Lewis Hamilton (Mercedes) niedergerungen.

Hamilton sah schon wie der sichere Sieger aus, dieser Rennbericht war bereits auf Weltmeister Hamilton vorformuliert, als eine kontroverse Entscheidung der FIA-Rennleitung das Rennen auf den Kopf stellte. Verstappen nutzte seine Chance beim Neustart in der allerletzten Runde und gewann den Grand Prix von Abu Dhabi vor Hamilton. Mercedes sicherte sich als "Trostpreis" zumindest die Konstrukteurs-WM.

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Was war die erste Kontroverse im Rennen?

Gleich in der ersten Runde - Verstappen hatte den Start verloren - kam es zur ersten Berührung zwischen den beiden WM-Rivalen. Verstappen saugte sich vor Kurve 6 an, bremste extrem spät und drängte sich innen auf der letzten Rille neben Hamilton. Hamilton machte Platz, doch weil Verstappen ins Rutschen kam, wurde er neben die Strecke gedrängt.

Verstappen forderte am Funk sofort, dass ihm Hamilton die Position geben soll, blieb damit aber erfolglos. Schon zu Beginn der dritten Runde hatten die Rennkommissare eine Entscheidung gefällt: Keine Untersuchung notwendig.

Michael Masi erklärte Red-Bull-Teammanager Jonathan Wheatley am Funk: "Der ganze dadurch gewonnene Vorteil wurde bereits vor Ende der ersten Runde zurückgegeben." Verstappen hatte dafür kein Verständnis: "Das ist unglaublich? Was tun die da?"

'ORF'-Experte Alexander Wurz analysiert das Verstappen-Manöver als "sehr aggressiv. Das ist sein Recht, das ist okay. Er lenkt auch, alles in Ordnung. Da war nichts Böses dahinter. Er kommt nicht schneller um die Kurve, und er muss in den Notausgang. Hamilton hätte auch einlenken können, hat er aber nicht. Er hat die Kollision verhindert."

Aber: "Hamiltons Vorsprung war in der ersten Runde ein bisschen zu viel. Das waren 1,18 Sekunden über der Ziellinie, und sie waren vor dem Zwischenfall nur zwei Zehntel auseinander. Wenn Masi sagt, er ist mit dem Abstand zufrieden, dann sage ich naja. Fünf Zehntel hätte Lewis noch abgeben müssen. Aber nicht die Position."

Sieht Red Bull das genauso?

Wenig verwunderlich: Nein. Er sei "schockiert", sagt Teamchef Christian Horner, denn: "Lewis soll seinen Vorteil wieder zurückgegeben haben, was wir aber nicht sehen." Er kritisiert die FIA: "Der Rennleiter hat vor dem Rennen eine klare Anweisung gegeben, dass man zwischen den weißen Linien bleiben muss. Max hat das getan. Lewis hat einen Vorteil gewonnen, weil er die Strecke verlassen hat. Er hat ihn bekommen und hat seinen Vorteil nicht zurückgegeben."

Wie lief der Start?

Hamilton kam besser weg als Verstappen. Laut offizieller Formel-1-Grafik war seine Reaktionszeit um eine Zehntelsekunde schneller als die von Verstappen. Für Formel-1-Verhältnisse eine Menge Holz: "Lewis hat einen Jahrhundertstart erwischt", analysiert Wurz, "und Max hat den Start verschlafen. Da ist alles schiefgegangen. Erstens die Reaktionszeit, und dann fällt ihm auch noch die Drehzahl in den Keller."

Weiter hinten gewann Perez eine Position gegen Norris, der fast schüchtern neben die Strecke fuhr, um nur ja nicht ins WM-Duell einzugreifen. Norris rutschte auch hinter Sainz zurück und kam als Fünfter aus der ersten Runde zurück. Und Bottas fiel hinter Tsunoda auf Platz acht.

Wie hielten Verstappens Reifen?

Erwartungsgemäß begann der Soft etwas früher abzubauen. In Runde 9 funkte Verstappen: "Die Hinterreifen fangen an, ein bisschen Schwierigkeiten zu machen." In Runde 12 betonte er: "Die Hinterreifen machen echt Probleme." Zu dem Zeitpunkt betrug sein Rückstand auf Hamilton schon 4,9 Sekunden. Perez lag weitere 3,3 Sekunden dahinter auf P3.

In Runde 14 (von 58) kam Verstappen zum Boxenstopp und steckte von Soft auf Hard um. Standzeit: 2,1 Sekunden. Eine Runde später reagierte Mercedes und holte auch Hamilton rein. Perez übernahm kurzzeitig die Führung und erhielt die Order, auf "Plan B" umzustellen, und Hamilton (2.) lag nun 5,0 Sekunden vor Verstappen (4.).

Warum ist Perez eine "Legende" und ein "Tier"?

Verstappen verlor danach relativ viel Zeit hinter Sainz. Zunächst fuhr er in der Zielkurve einmal neben die Strecke, und als er endlich am Ferrari vorbei war, war sein Rückstand auf Hamilton auf über acht Sekunden angewachsen. An der Spitze schloss Hamilton zu Perez auf, der instruiert wurde, sich möglichst breit zu machen.

In Runde 20 ging Hamilton erstmals an Perez vorbei, doch der ließ trotz der unterlegenen Reifen nicht locker, fightete wie ein Löwe und konterte erfolgreich. Hamilton meldete am Boxenfunk: "Das ist gefährliches Fahren." Als er in Runde 21 endlich vorbei war, war Verstappen wieder bis auf 1,5 Sekunden an ihm dran - und bedankte sich: "'Checo' ist eine Legende!" Was sein Renningenieur unterstrich: "Ein absolutes Tier!"

Erst ein paar Runden später wurde ein Funk von Toto Wolff in Richtung Masi veröffentlicht: "Michael, es ist ein bisschen gefährlich. Kannst du sie warnen?", sagte der Mercedes-Teamchef. Masi ließ sich davon aber nicht verunsichern und stellte klar: "Bis jetzt ist das Racing, Toto."

Für 'ORF'-Experte Wurz ist klar, dass über Perez' harte Gegenwehr nach dem Rennen diskutiert werden wird. Allerdings hält er fest: "Vom Sportreglement her hat er nichts falsch gemacht. Das ist erlaubt. Hart, aber okay." Perez kam danach sofort an die Box und fiel zunächst auf den fünften Platz zurück. Sein Auftrag lautete jetzt: "Plan A für den Moment. Wir überlegen uns, wie wir Max helfen können."

Warum kam Verstappen ein zweites Mal an die Box?

In Runde 36 rollte Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo) aus. An der Mercedes-Box wurde man prompt nervös: "Michael, bitte kein Safety-Car. Das würde ins Rennen eingreifen", funkte Wolff in Richtung Rennleitung. Tatsächlich aktivierte Masi das virtuelle Safety-Car, um das gestrandete Auto sicher bergen zu können.

Verstappen, der zu dem Zeitpunkt auf der Strecke keinen Stich mehr machte, ging jetzt auf Risiko, nutzte die VSC-Chance zu einem zusätzlichen Boxenstopp und holte sich einen frischen Satz Hard-Pirellis ab. Damit waren seine Reifen für die letzten 20 Runden um 22 Runden frischer. Allerdings betrug sein Rückstand jetzt 17,0 Sekunden.

Verstappen klammerte sich an seinen letzten Strohhalm und ging noch einmal volle Attacke. Als er die ersten zwei Sekunden von seinem Rückstand weggeknabbert hatte, funkte Hamilton an seine Box: "Ich werde dieses Tempo nicht bis zum Ende halten können." Tatsächlich kam noch einmal so etwas wie Spannung auf.

Das Finish des Jahrhunderts: Was war am Ende los?

In Runde 53 flog Nicholas Latifi (Williams) ab. Während die Sportwarte ihre Arbeit verrichteten, wurde das Rennen mittels Safety-Car neutralisiert. Damit war Hamiltons Vorsprung mit einem Schlag dahin - und Verstappen hatte ein weiteres Mal Gelegenheit, frische Reifen aufzuziehen. Diesmal steckte er auf einen Soft um, um maximalen Gripvorteil zu haben.

Jetzt begann das große Zittern. Würden die Sportwarte die Strecke rechtzeitig säubern können? Interessant: Vor dem Neustart traf Masi zunächst die Entscheidung, dass überrundete Fahrzeuge nicht überholen dürfen. Diese wurde in letzter Sekunde revidiert. Wolff regte sich am Funk auf: "Michael, das ist nicht richtig!"

Es kam, wie es kommen musste: Verstappen nutzte den Vorteil der frischeren Reifen, überholte Hamilton in Kurve 5, wehrte den Konter in Kurve 9 ab - und fuhr als Sieger und Weltmeister über die Ziellinie. Ein Finish, wie es die Formel 1 noch nie erlebt hat.

Einen ausführlicheren Rennbericht gibt's auf unserem Schwesterportal Motorsport-Total.com.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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