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Mehrfacher Überschlag: Ericsson verunfallt in Monza schwer!

Marcus Ericsson hat im Training von Monza einen heftigen Abflug hingelegt: Mit offenem DRS bog sein Sauber beim Anbremsen der ersten Schikane ab

Marshals and the crashed car of Marcus Ericsson, Alfa Romeo Sauber C37 in FP2

Foto: Mark Sutton

Das zweite Freie Training der Formel 1 in Italien wurde schon in der Anfangsphase von einem schweren Unfall überschattet. Marcus Ericsson flog bereits nach gut zwei Minuten beim Anbremsen der ersten Schikane heftig ab und überschlug sich in seinem Sauber mehrfach, bevor der Bolide schwer beschädigt zum Stehen kam.

Der Unfall Bild für Bild:

Glücklicherweise blieb der Schwede bei dem Abflug unverletzt. "Mir geht es gut", meldete er seinem Team. Auch die Untersuchung im Medical-Center ergab keine Verletzungen bei Ericsson, der nach wenigen Minuten wieder entlassen wurde.

Als Ursache für den Unfall wird eine Fehlfunktion des DRS-Systems angenommen, weil Ericssons Bolide beim Anbremsen der Schikane urplötzlich nach links abbog. Dabei war zu sehen, dass sich sein Heckflügel noch in offener Position befunden hat. "Ich habe keine Ahnung, was da passiert ist", meldete der Schwede über Funk - er konnte natürlich nicht sehen, dass sich sein Heckflügel nicht geschlossen hatte.

"Das DRS ist offen geblieben. Was heißt das? Er hat wesentlich weniger Abtrieb an der Hinterachse. Und wann brauchst du den Abtrieb? Natürlich wenn du auf die Bremse steigst", erklärt Ex-Pilot Alexander Wurz. "Dann verzieht es ihm das Auto, das ist ganz normal. Unfallursache ist ein DRS, das nicht zugegangen ist. Deshalb Abtriebsverlust an der Hinterachse und schwerer Unfall."

 

Der Österreicher analysiert weiter, warum der Sauber nach links abbog: "Die Kurve davor war eine Rechtskurve, das heißt die linken Reifen sind ein bisschen wärmer, haben mehr Grip. Und dann verzieht es das Auto einfach ein bisschen. Das passiert so schnell, da kannst du mit etwa 15 bis 20 Prozent weniger Abtrieb mit dem offenen DRS als Fahrer nichts mehr machen. Dann bist du blinder Passagier in einem ballistischen Geschoss."

Auch Sauber-Teamkollege Charles Leclerc meldete, dass sein DRS ein Problem beim Schließen hat, weswegen der Monegasse vorsichtshalber in der Garage behalten wurde, bis das Problem geklärt ist - einen vom Team angewiesenen Test lehnte er aufgrund der Fehlfunktion ab. Für Ericsson ist es derweil nicht das erste Mal, dass er aufgrund eines offenen DRS abgeflogen ist: Schon im Training von Silverstone war der Schwede in der ersten Kurve in die Reifenstapel geknallt.

Für Sauber ist es nach dem Unfall von Charles Leclerc in der ersten Kurve von Belgien bereits der zweite schwere Crash innerhalb weniger Tage. Spektakulärer hat es den Unfall dadurch gemacht, dass sich das Auto im Gras eingegraben und dann überschlagen hat. Kritiker werden wieder sagen, dass eine asphaltierte Auslaufzone ein Überschlagen verhindert hätte.

Marcus Ericsson, Alfa Romeo Sauber F1 Team with flag remembering Ronnie Peterson

Marcus Ericsson, Alfa Romeo Sauber F1 Team with flag remembering Ronnie Peterson

Foto: Mark Sutton / Sutton Images

Für Wurz ist das jedoch nur ein unglücklicher Zufall: "Da gibt es normalerweise eine Vorschrift der FIA, dass der Boden neben der Strecke verdichtet sein muss, damit sich das Auto nicht eingräbt. Das ist jetzt aber ganz weich, weil es die ganze Nacht durchgeregnet hat", so der Österreicher. "Das heißt er rutscht da seitlich lang, und irgendwann verfängt sich irgendwie ein Teil des Autos, und dann rollt das Auto."

Prinzipiell sei ein Überschlag aber kein Problem, weil dabei eine Menge Energie abgebaut wird. "Das schaut sehr spektakulär aus, aber das Halo, die Radseile und der Überrollbügel haben alle ihren Job gemacht. Dann bist du als Fahrer eigentlich nur noch Passagier", so Wurz. "So verrückt es klingt: Manchmal bist du dir sicher, dass dir nichts passiert, und dann wartest du einfach, bis du stillstehst."

Kurioserweise passierte der Unfall genau an der Stelle, an der 40 Jahre zuvor Ericssons großes Vorbild Ronnie Peterson tödlich verunglückte. Der Schwede, der aus der gleichen Region wie der Sauber-Pilot kam, war 1978 in seinem Lotus in einen Startunfall mit James Hunt verwickelt und hatte sich mehrere Brüche zugezogen, bevor er wenig später im Krankenhaus an einer Fettembolie starb, die im Rahmen eines notwendigen chirurgischen Eingriffs aufgetreten war.

Erst gestern hatte Ericsson seinen Landsmann noch gewürdigt und ihn als einen der "größten Sporthelden aller Zeiten" in Schweden bezeichnet. "Das Wochenende wird etwas Besonderes werden, weil sein Tod auf dieser Strecke nun 40 Jahre her ist. Ich werde versuchen, ihn mit einem guten Rennen hier zu ehren."

Die Session musste für 20 Minuten unterbrochen werden, um Reparaturarbeiten an der beschädigten Leitplanke durchzuführen.

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