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Formel 1 Silverstone 1

Unfall mit 20g: Alexander Albon schnell, aber mit nächstem Fehler

Alexander Albon beendete den Trainingsfreitag in Silverstone auf Rang zwei, erlebte jedoch einen heftigen Unfall - Kein großer Unterschied mit neuem Renningenieur

Ein neuer Renningenieur schützt auch vor Unfällen nicht. Diese Erfahrung musste am gestrigen Freitag Alexander Albon machen. Zwar konnte sich der Red-Bull-Pilot sportlich mit Rang zwei gut in Szene setzen, allerdings leistete er sich dabei auch einen heftigen Abflug in der Stowe-Kurve. Mit rund 20g schlug er in die Streckenbegrenzung ein und musste zur Untersuchung ins Medical-Centre.

"Das Heck ist recht schnell ausgebrochen und ich hatte Schwierigkeiten, den Pendler abzufangen", beschreibt Albon den Unfall aus seiner Sicht. "Ich dachte schon, ich hätte es abgefangen, aber dann hatte ich einen Gegenpendler."

Der Unfall dürfte den Druck auf Albon nicht gerade verringert haben. Der Thailänder muss Ergebnisse liefern, will er nicht das Schicksal von Pierre Gasly teilen. Der Name Sebastian Vettel schwebt drohend über seinem Cockpit, da hilft ein solcher Unfall natürlich nicht.

Sportlich lief es ansonsten aber gut. Albon fuhr am Freitag die zweitschnellste Zeit hinter Lance Stroll (+0,090 Sekunden) und konnte sich damit auch vor Teamkollege Max Verstappen platzieren. "Wir haben als Team definitiv einen Schritt gemacht", lobt er.

 

"Das Auto fühlt sich gut an. Ehrlich gesagt hätte ich einen schlechteren Freitag erwartet, aber das Auto war schon im ersten Training auf den ersten Runden auf dem Punkt", so Albon weiter. "Aber ich bin sicher, dass die Mercedes noch sehr viel Potenzial haben. Wir müssen also morgen ein Auge auf sie werfen."

Comeback von Simon Rennie

Der Freitag in Silverstone war auch das Comeback von Simon Rennie. Der ehemalige Renningenieur von Fernando Alonso, Kimi Räikkönen, Mark Webber oder Daniel Ricciardo kehrt nach einer Zeit in der Fabrik in Milton Keynes an den Kommandostand zurück und übernimmt die Aufgaben seines Vorgängers Mike Lugg. Rennie soll Albon vor allem mit seiner Erfahrung helfen.

"Mit dem Problemen unseres Autos und einem unerfahrenen Piloten wie Alex empfanden wir es als unfair, dass der Renningenieur einen solchen Druck hat", erklärt Teamchef Christian Horner. "Also haben wir Simon für den Rest der Saison zurückgebracht. Hoffentlich helfen Alex die Erfahrung und das Wissen, während wir das Auto aggressiv entwickeln."

 

Horner ist überzeugt: "Eine erfahrene Hand wie Simon ist definitiv positiv für ihn." Albon selbst hat am ersten Tag "keinen großen Unterschied zu vorher" festgestellt. "Es geht einfach darum, das Auto und das Team zu verstehen. Aber auch darum, den Fahrstil besser ans Auto anzupassen. Aber ich kann vom heutigen Tag sehr viel Positives mitnehmen."

Der Unterschied zwischen Albon und Gasly

Trotzdem muss Albon liefern, wenn er eine Zukunft bei Red Bull haben will. Horner betont jedoch, dass die Kritik an seinem Schützling in gewisser Hinsicht "unberechtigt und unfair" sei. Albon hätte das erste Rennen in Spielberg ohne die Kollision mit Lewis Hamilton gewinnen können und wurde in den beiden anderen Rennen Vierter und Fünfter.

"Wir wissen, dass das Auto in diesem Jahr nicht optimiert ist. Es hat einige schwierige Charakteristiken, und für einen Fahrer mit wenig Erfahrung, ist das eine schwierige Aufgabe", so der Brite.

 

Das sei übrigens auch der Unterschied zu seinem Vorgänger Pierre Gasly. Dieser sei erfahrener gewesen und hätte ein Auto gehabt, das ruhiger gewesen sei. "Daher denke ich nicht, dass ein Personalwechsel bei ihm etwas an seiner Performance geändert hätte", erklärt Horner, wieso man nicht auch schon 2019 den Renningenieur getauscht hat.

Albon jedenfalls würde mit der Situation und dem Druck "beeindruckend" umgehen, wie der Teamchef betont. "Er braucht einfach Zeit, und wir tun unser Bestes, ihn zu unterstützen. Dinge wie die Erfahrung des Renningenieurs sind dabei nur gut für ihn."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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