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Ungarn: Warum Mercedes keinen Undercut gegen Verstappen versuchte

Lewis Hamilton setzte sich am Wochenende dank einer Zweistoppstrategie gegen Max Verstappen durch - Hätte auch eine andere Taktik zum Erfolg führen können?

Lewis Hamilton konnte das Rennen in Ungarn am Sonntag dank einer Zweistoppstrategie für sich entscheiden. Der Mercedes-Pilot steckte lange hinter Max Verstappen fest, setzte sich am Ende aber durch, weil er einen zusätzlichen Stopp einlegte. Verantwortlich für die Entscheidung war Mercedes-Chefstratege James Vowles. Der hat nun verraten, warum man genau auf diese Strategie gesetzt hat.

"Im ersten Stint des Rennens war klar, dass wir entweder einen Undercut oder einen Overcut versuchen mussten, um Verstappen zu schlagen", erklärt Vowles. Letztendlich entschied man sich für einen Overcut, blieb also im Vergleich zu Verstappen im ersten Stint länger draußen. Vowles verrät, dass man auch über einen Undercut ernsthaft nachgedacht habe, also früher zu stoppen als Verstappen.

"Das Problem ist, dass wir zwei Ferraris im Boxenstoppfenster hatten", erklärt er. Bis zur 25. Runde, als Verstappen seinen ersten Stopp einlegte, lag Hamilton weniger als 20 Sekunden vor Charles Leclerc auf Platz drei. Wäre er da zum Service gekommen, hätte die Gefahr bestanden, dass man mindestens hinter einem Ferrari wieder auf die Strecke gekommen wäre.

Deswegen war der Undercut keine echte Option

"Es gab zwei Probleme", holt Vowles aus. Zum einen bestand das besagte Risiko, dass man direkt hinter einem "sehr schnellem" Ferrari wieder auf die Strecke gekommen wäre. Punkt zwei: Der harte Reifen braucht etwas Zeit, um auf Temperatur zu kommen. Er hätte daher in den ersten Kurven nicht die volle Performance gehabt. "Es wäre schwierig gewesen, direkt die Pace von Verstappen zu haben", so Vowles.

"Die Realität ist, [...] dass man diese Zeit nicht nur auf einer Outlap aufholen wird", erklärt er. Im Zweifel hätte Verstappen einfach selbst in der folgenden Runde gestoppt - und man wäre in der gleichen Situation wie zuvor gewesen. Daher entschied man sich gegen einen Undercut. "Verstappen hat bei der ersten Gelegenheit gestoppt, die er bekommen hat, bei der anschließend eine freie Strecke hatte", erklärt Vowles.

Hamilton hingegen absolvierte seinen ersten Stopp erst sechs Runden später. "Jeder ist mit dem Plan ins Rennen gegangen, einen Stopp zu absolvieren - auch wir", verrät Vowles und erklärt: "Wir sind mit weniger Daten als gewöhnlich ins Rennen gegangen, weil es am Freitag nass war. Niemand hatte den harten Reifen lange und mit [viel] Benzin gefahren, um den Abbau und den Verschleiß zu verstehen."

"In Budapest ist es unglaublich schwierig, zu überholen", erinnert er. Daher habe man eine Zweistoppstrategie zunächst nicht für realistisch gehalten. "Als Verstappen und Lewis sich vom Rest des Feldes absetzten, da wurde deutlich, dass es andere Möglichkeiten gibt [als einen Stopp]. In unserem Fall waren das zwei Stopps", so Vowles. Doch die Berechnungen gestalteten sich schwierig.

Vowles lobt: Berechnungen "auf den Punkt"

Weil man am Freitag weniger Daten als üblich gesammelt hatte, wurde hinter den Kulissen mit äußerst begrenzten Mitteln gearbeitet. Trotzdem seien die Berechnungen letztendlich "auf den Punkt" gewesen, lobt Vowles. So habe man erkannt, dass Verstappens Reifen gegen Ende des Rennens eingehen werden, "wenn wir ihn genug unter Druck setzen." So kam es schließlich auch.

Hamilton selbst äußerte am Funk zunächst Zweifel, als man ihn in Runde 48 ein weiteres Mal zum Service holte. "Wir mussten 20 Sekunden aufholen und Verstappen dann am Ende des Rennens noch überholen", zeigt Vowles Verständnis für Hamiltons Skepsis. Doch dieser habe die Strategie anschließend perfekt umgesetzt. Er sei eine schnelle Runde nach der anderen gefahren.

"Dadurch musste Verstappen reagieren und hart kämpfen", erklärt Vowles. Deswegen gingen dessen Reifen in der Schlussphase so ein, "wie es das Team vorhergesagt hatte." Hamilton kam problemlos vorbei und holte sich den Sieg. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, warum Hamilton für seinen letzten Stint die Medium-Reifen bekam und nicht die weichere Soft-Mischung.

Vowles erklärt, dass der Freitag gezeigt habe, dass der weiche Reifen "nicht so belastbar" sei. "Und das war sogar noch bei kühleren Bedingungen als im Rennen", erinnert er und erklärt: "Außerdem brauchten wir einen Reifen, der am Ende eines Stints extrem stark ist." Daher sei der Medium letztendlich "die offensichtliche Wahl" gewesen.

Mit Bildmaterial von LAT.

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