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Unzufrieden mit P8: "Maulkorb" für Esteban Ocon am Boxenfunk!

Renault kann im Grand Prix von Italien vom Chaos nicht profitieren und spürt den Druck der Konzernspitze, daher ist Kritik nicht erwünscht ...

Das Renault-Werksteam fährt im Grand Prix von Italien zwar mit Daniel Ricciardo und Esteban Ocon in die Punkteränge, zufrieden ist die französische Mannschaft mit den Plätzen sechs und acht aber ganz und gar nicht. Denn im chaotischen Rennverlauf habe man eine "massive Chance" vertan, stellt Ocon fest - und bekommt dafür einen Maulkorb am Boxenfunk!

"Okay Esteban, fantastischer Job, fantastischer Job, gut gemacht. P8 von P12, das ist gar nicht schlecht. Daniel P6. Wieder gute Punkte für das Team. Gute Arbeit", funkt Ocons Renningenieur dem Franzosen nach der Zieldurchfahrt. Dieser antwortet: "Verstanden. Ich stimme aber nicht zu."

Im Gegenteil, er ist ganz anderer Meinung als sein Team: "Ich denke, wir haben in diesem Rennen komplett danebengegriffen. Es war eine massive ..." Doch weiter kommt Ocon in seiner Ausführung nicht, denn schon wird er vom Renningenieur unterbrochen: "Okay, spar dir das am Funk bitte, spar dir das. Wir sprechen im Büro darüber. Danke."

 

Das will der 23-Jährige nicht so stehenlassen und setzt noch einmal an, doch eine andere Stimme (wohl jene von Teamchef Cyril Abiteboul persönlich) ist zu hören: "Esteban, das ist nicht der richtige Zeitpunkt." Denn Renault hatte den neuen Konzernchef Luca de Meo zu Gast, der die Namensänderung des Rennstalls für 2021 vor dem Rennstart präsentierte.

"Nach einer guten Leistung in Spa und der geplanten Bekanntgabe der Namensänderung in Alpine nächstes Jahr mussten wir an diesem Wochenende mit zusätzlichen Druck und Erwartungen umgehen", umschreibt es Teamchef Cyril Abiteboul diplomatisch nach dem Rennen.

Die Erwartungen waren tatsächlich hoch, denn Renault konnte bereits im Vorjahr in Italien überzeugen und schien auch in dieser Saison vor allem mit dem Low-Downforce-Paket, das für Belgien und Italien maßgeschneidert wurde, stark zu sein. Doch schon im Qualifying setzte es einen ersten Dämpfer.

Ocon: "Glück war nicht auf unserer Seite"

Von den Startpositionen sieben (Ricciardo) und zwölf (Ocon) ging es zunächst nach dem Start vorwärts: Der Australier schob sich auf Platz fünf, der Franzose vorbei am späteren Rennsieger Pierre Gasly auf Platz neun. Beide gingen schließlich wie die Mehrheit des Feldes in Runde 23 unter dem Safety-Car an die Box.

Dadurch fanden sie sich schließlich auf den Rängen zehn und zwölf wieder, als wenig später erneut das Safety-Car auf die Strecke ging - und dann das Rennen nach dem heftigen Unfall von Charles Leclerc ganz abgebrochen wurde. Beim Restart holten sie zwar Positionen auf, verpassten aber die ganz große Chance.

Der Anblick des Podiums schmerze ein wenig, muss Ocon nach dem Rennen zugeben. "Das kann man wohl so sagen. Das Rennen auf der Strecke war gut, aber das Rennen heute hat nicht auf der Strecke stattgefunden. Das Glück war heute nicht auf unserer Seite."

 

Foto: Motorsport Images

Denn all jene Piloten, die kurz vor der Safety-Car-Phase an die Box kamen, profitierten davon und wurden vor die Renaults gespült. "All die Jungs haben praktisch einen freien Boxenstopp geschenkt bekommen. Und ich habe am Start den Sieger dieses Rennens überholt, das fühlt sich schon ein wenig seltsam an."

Zwar ist er mit Position acht grundsätzlich zufrieden, dennoch hegt Ocon nach dem chaotischen Rennen "gemischte Gefühle". Auf seine Funknachricht angesprochen, weicht er aus: "Wenn man es sich ansieht, dann hat uns heute einfach Glück gefehlt. Was die Ausführung und Entscheidungsfindung betrifft, haben wir alles richtig gemacht."

Nur den Boxenstopp bereut er im Nachhinein: Denn wäre Renault auf der Piste geblieben, hätte das Team so wie auch Lance Stroll (P3) einen "freien" Boxenstopp in der Rotphase durchführen können - in der Rennunterbrechung ist das Reifenwechseln nämlich erlaubt.

Ricciardo: "Zum Glück gibt's hier keine Schlaglöcher"

Am Restart war der Franzose einer von nur drei Piloten, die sich für den Soft entschieden haben. Auch das sei nicht optimal gewesen, gibt Ocon im Nachhinein zu. "Wir hatten natürlich im Kopf, dass wir einen guten Start mit den weichen Reifen haben würden." Einen Medium-Reifensatz hatte er nicht mehr zur Verfügung.

"In den ersten zwei Runden hatte ich eine gute Pace, aber ab der dritten Runde hat der Reifen abgebaut. Darüber war ich natürlich nicht glücklich, das hat sich auf die Balance ausgewirkt." Im Nachhinein hätte er lieber einen Medium-Reifensatz verwendet, der sei aber "nicht bereit" gewesen. Warum müsse man sich nun im Nachhinein ansehen.

Im Paarflug arbeitete sich Ocon hinter seinem Teamkollegen gegen Rennende durch das Feld. Erst in der letzten Runde wurde er noch von Lewis Hamilton überholt, was ihm Platz sieben kostete. Ricciardo konnte Rang sechs hingegen ins Ziel bringen. Bis zu seinem Boxenstopp behauptete sich der Australier gar vor Valtteri Bottas im zweiten Mercedes.

 

"Der Start war verrückt. Ich bin raus aufs Gras, zum Glück gibt es diese Schlaglöcher hier nicht, so wie in Melbourne", spielt er auf seinen Unfall beim Saisonauftakt im Vorjahr an. "Ich bin an Valtteri in Ascari in der ersten Runde vorbeigegangen und habe mich dann ans Heck von Perez gehängt."

Dann lief das Rennen allerdings auch gegen ihn. Ricciardo fiel in der Safety-Car-Phase zurück: "Da kam dann schon ein wenig Frustration auf! Aber so ist das Rennfahren eben. Ich denke, ich konnte noch gut aufholen. Beide Starts waren gut und ich bin ehrlich gesagt mein bestmögliches Rennen gefahren, das hat heute für Platz sechs gereicht."

In der Konstrukteurs-WM konnte Renault mit der Ausbeute von zwölf Punkten an Ferrari vorbei auf Platz fünf ziehen, auf Racing Point fehlen elf Zähler.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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