Bottas rätselt nach Aserbaidschan: "Sogar Williams war schneller"
Alfa-Romeo-Formel-1-Pilot Valtteri Bottas kann sich seine Pace in Aserbaidschan nicht erklären: "Sogar Williams war zu Rennende schneller"
Für Valtteri Bottas und das Alfa-Romeo-Formel-1-Team war es ein enttäuschendes Wochenende in Aserbaidschan. Der Finne wurde bereits im Qualifying erstmalig von seinem Teamkollegen Guanyu Zhou geschlagen, aber auch im Rennen in Baku fehlte Bottas die Pace, sodass er zum ersten Mal in dieser Saison trotz Zieleinfahrt ohne Punkte nach Hause reist.
Seine Pace kann sich Bottas überhaupt nicht erklären: "Ich wünschte, ich wüsste es, aber es hat sich fast so angefühlt, dass fundamental etwas nicht in Ordnung war. Wir fuhren so langsame Rundenzeiten, das sogar Williams zu Rennende schneller war und dort sollten wir nicht sein."
Doch auch gegen seinen eigenen Teamkollegen Zhou sah der Finne auch im Rennen keinen Stich. Der Chinese, der vor Bottas startete, konnte seinen Teamkollegen nach einem Reifenwechsel auf der Strecke überholen, ehe er mit Zuverlässigkeitsproblemen ausschied.
Bottas: Ab Samstag ging nichts mehr
Auf die Frage, warum es bei Zhou so viel besser lief, hat Bottas keine Antwort: "Ich hatte gegen Zhous Rundenzeiten überhaupt keine Chance, er ist in einer eigenen Liga gefahren und war fast eine Sekunde schneller als ich, was ziemlich seltsam ist."
"Es fühlte sich so an, als hätten wir von Freitag auf Samstag den Grip am Heck verloren. Das ist ein bisschen seltsam, denn mit den Teilen, die wir ausgetauscht haben, hätte das Heck eigentlich stärker werden müssen. Wir müssen also herausfinden, was schiefgelaufen ist."
"Wir haben für den Samstag vom alten Paket auf das neue gewechselt, und seither gibt es Probleme mit dem Verhalten des Autos. Also werden wir uns das anschauen und ich bin ziemlich sicher, dass wir etwas finden werden."
Bottas: Wurde von allen Seiten überholt
Gleichzeitig ist sich Bottas auch sicher, dass es nichts mit dem in Baku sehr starken Porpoising an allen Autos zu tun hat: "Das glaube ich nicht, denn es ist das gleiche Paket wie in Barcelona, und wir konnten das Auto hier so niedrig fahren, wie wir wollten. Ich habe im Moment keine Antworten, es ist etwas, das wir vor Montreal herausfinden müssen, denn es fehlt eindeutig an Pace."
Vor dem nächsten Rennen in Kanada in bereits einer Woche muss das Alfa-Romeo-Team einige Brände löschen, da neben den Problemen bei Bottas auch die Ursache für Guanyu Zhous Defekt behoben werden muss. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto bestätigte nach dem Rennen, dass der Ausfall nicht auf den Ferrari-Motor zurückzuführen war, sondern "teamintern" bei Alfa Romeo verursacht wurde.
Vasseur sicher: Zhou wäre in die Punkte gefahren
"Es ist so frustrierend, heute nicht ins Ziel zu kommen", zeigt sich der Chinese enttäuscht. "Ich will aber auf meine positive Performance schauen. Bis zu dem Problem war mein Rennen richtig gut. Ich habe keinen Fehler gemacht, war konkurrenzfähig und lag in den Punkten. Die Pace war stark, was uns ein gutes Resultat beschert hätte."
"Was passiert ist, ist unglücklich, aber das Wichtigste ist jetzt, dass wir als Team dieses Problem für die Zukunft lösen, damit wir solche Chancen nicht mehr verpassen. Wir werden das Problem im Detail untersuchen und dafür sorgen, dass wir stärker zurückkommen", so Zhou.
"Wir beenden den Sonntag hier in Baku mit einem Gefühl der Enttäuschung, da unsere Serie von aufeinanderfolgenden Punkterängen nach fünf guten Rennen zu Ende geht", resümiert Teamchef Frederic Vasseur. "Es war ein schwerer Schlag für uns, dass Zhou heute mit einem technischen Problem ausfiel."
"Bis dahin hatte er eine exzellente Leistung gezeigt, ohne einen einzigen Fehler und hätte sicher Punkte geholt. Er hätte heute ein gutes Ergebnis verdient gehabt, aber zumindest können wir seine Leistung mit dem Wissen betrachten, dass er sich auf dem Weg nach oben befindet."
"Valtteri hatte ein schwieriges Rennen und wir müssen analysieren, was schiefgelaufen ist. Wir waren nicht in der Lage, während des gesamten Wochenendes Leistung aus dem Auto herauszuholen. Wir müssen das vor Montreal angehen, um sicherzustellen, dass wir zu dem Niveau zurückkehren, auf dem wir in dieser Saison gefahren sind", erklärt Vasseur.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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