Registrieren

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland
Feature

Vergesst das "Wunder-DRS": Wo der Red Bull RB19 wirklich brilliert

Während der angebliche DRS-Vorteil von Red Bull breit diskutiert wird, konzentriert sich die Konkurrenz auf andere Aspekte - RB19 stabil wie mit aktivem Fahrwerk!

Vergesst das "Wunder-DRS": Wo der Red Bull RB19 wirklich brilliert

30 km/h mehr Topspeed unter DRS - diese Marke wirkte wie ein Schock in den ersten Formel-1-Rennen der Saison 2023. Doch der Fokus der konkurrierenden Teams hat sich mittlerweile von Max Verstappens Topspeed-Überschuss wegbewegt. Das Gesamtpaket steht im Mittelpunkt.

Wie so oft in der Formel 1 lässt sich die aktuelle Dominanz von Red Bull nicht auf einen einzelnen Aspekt zurückführen. Sie ist vielmehr das Ergebnis einer Vielzahl von Faktoren, die positiv zusammenspielen.

Wenn es einen Faktor gibt, der im Mittelpunkt steht, dann sind es die mechanischen Komponenten. Die Fähigkeit von Red Bull, die aerodynamische Balance bei einer Vielzahl von Fahrzuständen aufrechtzuerhalten, beeindruckt die Konkurrenz am meisten.

RB19 wie mit aktiver Aufhängung

Das Fahrverhalten des Red Bull RB19 erinnert an ein Auto mit aktiver Radaufhängung. Um dies zu erreichen, wurden seit dem Verbot aktiver Systeme in der Vergangenheit eine Vielzahl komplexer passiver Systeme entwickelt, wie z.B. FRIC.

Irgendwie ist es Red Bull auch ohne FRIC gelungen, die Auswirkungen von Pitching (Bremsen/Beschleunigen), Rollen (Kurvenfahrt) und Kombinationen daraus zu minimieren. Das bedeutet, dass das Auto auch in der Kurve relativ "gerade" im Wind steht und die Aerodynamik nicht so negativ beeinflusst wird wie bei Fahrzeugen, die sich in der Kurve stärker neigen. Der Abtrieb bleibt konstant.

"Es ist schon beeindruckend, wie sie ihr Auto fahren", sagt Matt Harman, der technische Direktor von Alpine. "Das ist eine Inspiration für uns alle. Darauf schauen wir jetzt. Es gibt viele Diskussionen [über den DRS-Vorteil], aber wenn man sich die Daten ansieht, bin ich mir da nicht so sicher. Sie sind einfach generell sehr schnell auf den Geraden."

Juan Molina, Aerodynamik-Spezialist bei Haas, erklärt die Vorteile eines Autos, das sich in den Kurven weniger neigt und beim Beschleunigen und Bremsen weniger Nickbewegungen macht.

"Ich sage nicht, dass es jemand hat, aber wenn jemand in diesem Feld ein aktives Fahrwerk hätte, würde er die Weltmeisterschaft gewinnen. Man kann das Auto nämlich auf eine bestimmte Stellung hin entwickeln." Da sich diese Stellung nicht ändert, kann das Auto zu 100 Prozent auf diesen Zustand abgestimmt werden, während es sonst Toleranzen für die Kurvenfahrt geben muss.

"Wenn man also versteht, was das Auto macht und wo man es haben will, dann findet man Performance. Wahrscheinlich werden einige Teams in diese Richtung gehen und versuchen, das Auto so tief wie möglich zu legen, das Bouncen zu minimieren und dann die Performance bei allen Geschwindigkeiten zu optimieren. Das ist wichtig für den Fahrer."

Zusammenspiel der Komponenten entscheidend

Mercedes hat sich dieser Thematik bereits angenommen. Beim Debüt des viel diskutierten Imola-Updates wird es zwar sichtbare Neuerungen geben, vor allem an den Seitenkästen und am Unterboden. Vor allem aber steht Lewis Hamilton und George Russell ab dem Grand Prix der Emilia-Romagna ein Auto zur Verfügung, das beim Bremsen weniger eintaucht.

"Ich glaube nicht an Wunder, aber ich glaube, dass die Stabilität unseres Autos unberechenbar ist", sagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Wenn wir das mit einem neuen Design an der Vorderradaufhängung aussortieren können, dann bewegen wir uns auf jeden Fall in die richtige Richtung."

"Das könnte uns mehr Antworten in Bezug auf bessere Rundenzeiten geben als das Aerodynamikpaket. Einfach, weil sich das Auto berechenbarer fährt."

Welche Geheimnisse birgt der Red Bull RB19 noch? Wahrscheinlich keine wirklichen. Eine einfache Erklärung gibt es nicht. Molina (Haas) verweist auf das Zusammenspiel der verschiedenen Komponenten: "Es geht nicht nur um die Aero-Teile an der Karosserie, sondern auch darum, wie sie mit dem Unterboden, dem Heckflügel und verschiedenen anderen Teilen interagieren."

"Wo findet man Performance? Es geht darum, wie die Aerodynamik mit den mechanischen Komponenten zusammenspielt. Red Bull weiß immer genau, wo sie mit ihrem Auto stehen und wo sie es haben wollen. Das wird mit fortschreitender Regelstabilität immer wichtiger."

Eine stabile Plattform wie Red Bull zu erreichen, sei enorm schwierig, gibt er zu: "Ja, schwierig. Wenn es einfach wäre, wäre jeder dort, wo Red Bull jetzt ist. Wir haben uns im vergangenen Jahr zum Beispiel noch [selbst] entwickelt".

"Da haben unsere Abteilungen noch gelernt, miteinander zu reden. Dieses Jahr sind wir viel besser aufgestellt. Wie man sieht, geht es nicht nur um Aerodynamik, sondern darum, wie man die verschiedenen Bereiche miteinander vernetzt. Was wir im Windkanal entwickeln, wie sicher sich das auf der Strecke auswirkt und wie wir das Auto abstimmen. Aber das ist nicht einfach."

Auch Max Verstappen hält die DRS-Diskussion auch nach seiner Miami-Show für überbewertet: "Ich bin ehrlich gesagt nicht überrascht. Für uns ist es wie im vergangenen Jahr. Unser Auto ist sehr effizient auf den Geraden. Die Leute unterstellen uns Zaubertricks, aber so ist es nicht."

Die Frage ist also nicht, was Red Bull macht, sondern wie.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

Vorheriger Artikel Tsunoda könnte auch mit F1-Cockpitverlust leben, wenn ...
Nächster Artikel "Signifikanter Fortschritt" für AlphaTauri mit neuem Unterboden ab Imola

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland