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Verkürzte Wintertests 2020? Fahrer poltern und lehnen Vorschlag ab

Einige Formel-1-Piloten halten nichts vom Vorschlag, im kommenden Winter die Testfahrten zu verkürzen, damit 22 Grands Prix gefahren werden können

Die Formel 1 denkt darüber nach, die Wintertests zu verkürzen. Da sich die Teams wohl grundsätzlich auf einen Rennkalender mit 22 Grands Prix geeinigt haben, müssen Abstriche bei den Testfahrten gemacht werden. Mehrere Variante liegen auf dem Tisch, doch die Piloten sind alles andere als begeistert.

"Ich bin damit ehrlich gesagt überhaupt nicht einverstanden", ist Toro-Rosso-Pilot Daniil Kwjat verärgert. "Wir haben sowieso schon zu wenig Tests. Wir sollten mehr testen, dafür weniger im Simulator fahren. Ich stimme diesem Vorschlag zu hundert Prozent nicht zu."

Die zweimal vier Testtage, die derzeit traditionell vor jeder Saison in Barcelona abgehalten werden, seien schon "ein Minimum" aus Fahrersicht. "Ich bin auch nicht wirklich scharf darauf, im Simulator zu fahren. Da fahre ich lieber viel mehr Testtage und reise mehr."

Albon appelliert: Denkt auch an die Rookies!

Aus Sicht des Russen, der in Deutschland überraschend aufs Podium fahren konnte, ist das der falsche Weg. "So sollte die Formel 1 nicht laufen. Wir sollten fahren. Das ist der einzige Sport, wo wir sehr wenig trainieren können außerhalb der Rennwochenenden."

Sein Teamkollege Alexander Albon stimmt Kwjat vollkommen zu. Auch er findet, dass eine Reduktion der Testtage der falsche Weg sei. Zwar könne er verstehen, dass Kosten in Grenzen gehalten werden müssen, aber er gibt auch zu bedenken: "Wir müssen die Rookies respektieren!"

"Ich würde niemandem wünschen, ein Rookie zu sein und nur so wenige Testmöglichkeiten zu haben", gibt er zu bedenken. Auch ein zweiter aktueller Rookie im Feld wirft dieses Argument in den Raum. "Für mich war es sehr gut, [zweimal] vier Testtage zu haben. Ich habe viel über kurze Versuche und Longruns gelernt", berichtet Lando Norris von McLaren.

 

Foto: Mark Sutton / Sutton Images

"Für einen Rookie ist es denke ich noch wichtiger. Nächstes Jahr werde ich aber kein Rookie mehr sein, daher wird es mir dann egal sein. Aber für andere Rookies wird es dadurch schwieriger werden", glaubt der Brite.

Albon rechnet vor, wie viel ihm acht Testtage gebracht haben in seiner Vorbereitung: "Ein Testtag bedeutet eine Laufleistung eines gesamten Wochenendes. Acht Tage sind also nicht 24 Rennen, aber fast." Außerdem würden Testtage "ziemlich schnell" vergehen, argumentiert Red-Bull-Fahrer Pierre Gasly. "Vor allem, wenn jeden Tag neue Teile kommen."

Er musste in Barcelona am eigenen Leib spüren, wie sich ein heftiger Unfall negativ auf die kostbare Testzeit auswirkt. "Eigentlich hast du nur einen Tag mit dem Auto, das du in Melbourne fahren wirst. Weniger zu testen ist sicher nicht ideal. Aus Fahrersicht wären mehr Tests besser, für die Teams auch."

Kwjat wünscht sich "16 oder 20 Tage"

Selbst Routiniers, wie Romain Grosjean, finden acht Testtage zu Saisonbeginn "wenig". Er bringt noch einen anderen Aspekt in die Diskussion ein: "Wintertests sind großartig für die Teams und Fans. Die Fans können zusehen und erleben viel mehr bei den Wintertests. Ich bin nicht dafür, dass man die Tage reduziert."

Zusätzlich können Wetterkapriolen für Testverkürzungen sorgen, "speziell wenn es schneit und wir gar nicht auf die Strecke gehen können. Das ist schon passiert." Deshalb plädieren die Piloten für mehr Testzeit. Kwjat träumt sogar von "16 oder 20 Tagen".

Sollte der Rennkalender tatsächlich auf 22 Rennen erweitert werden - in Spanien wird wohl noch ein Jahr gefahren, außerdem kommen Zandvoort und Hanoi hinzu - dann schlägt Kwjat vor, lieber die Zeit im Simulator zu kürzen.

 

Foto: Zak Mauger / LAT Images

"Man muss halt einen Kompromiss finden. Es braucht jede Menge Leute, um die Autos einzusetzen, Mechaniker, Ingenieure. Früher wurde wahrscheinlich zu viel getestet. Acht Tage sind für mich okay. Weniger wären schlecht", fasst Gasly zusammen.

Einzig Carlos Sainz hätte keine Schwierigkeiten, wenn er weniger Testtage zur Verfügung gestellt bekäme. "Wir haben heutzutage Simulatoren, daher wären wir schon in der Lage, uns anzupassen. Das könnte Kosten sparen. Aber man muss bedenken, dass wir das Geld, das wir dort einsparen, für Simulatoren und andere Hilfsmittel ausgeben werden", gibt er zu bedenken.

"Wir werden immer noch vorbereitet sein. Für die Fahrer und Teams wird es also kein großes Problem sein." Auch die Testfahrten während der Saison, je zweimal zwei Tage, stehen zur Diskussion. Grosjean kann verstehen, wenn diese Tage dem engen Zeitplan weichen müssen.

Seidl: "Es liegen verschiedene Vorschläge am Tisch"

Dennoch seien auch diese Tage sehr wichtig für die Teams, erklärt Kwjat: "Ja, denn im ersten Training kannst du wegen der Regeln nicht alles testen, was du testen möchtest. Tests während der Saison helfen in der Weiterentwicklung, weil du Teile ausprobieren kannst."

"Es gibt verschiedene Vorschläge, die liegen auf dem Tisch", verrät Andreas Seidl. "Hinter verschlossenen Türen werden die jetzt besprochen. Eine Variante sieht vor, die Tage vor der Saison zu reduzieren. Ich denke, wir alle könnten mit zweimal drei Tagen und einer Pause dazwischen leben", hält der McLaren-Teamchef fest.

 

Foto: Steven Tee / LAT Images

Weniger als sechs Testtage seien aber aus der Sicht des Deutschen nicht ideal, schließlich müssen alle Fahrer und Teams gut vorbereitet nach Australien gehen. Auf die Weiterentwicklung für 2021 hätte die Reduktion zumindest vorerst noch keine Auswirkungen, glaubt er.

Denn: "Ich glaube nicht, dass die Autos für 2021 schon vor Januar 2021 fertiggestellt sein werden. Das hat also keine Konsequenzen, was wir nächstes Jahr machen. Die Tests der 18-Zoll-Räder ist noch einmal eine ganz andere Diskussion. Drei Teams haben in diesem Jahr bereits mit den Tests begonnen, das werden wir im kommenden Jahr fortführen."

Weiterer Co-Autor: Edd Straw, Adam Cooper, Stuart Codling. Mit Bildmaterial von Sutton.

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