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Verstappen-Hamilton-Zoff in der FIA-PK: "We agree to disagree"

Nach der Kollision zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton in Silverstone und dem neuen FIA-Urteil zeichnet sich zwischen den Streitenden keine Versöhnung ab

Der Mediendonnerstag am Hungaroring, wo am Sonntag der Grand Prix von Ungarn stattfindet (Freies Training ab 11:30 Uhr im Formel-1-Liveticker), brachte elf Tage nach der Kollision zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton in Silverstone keine Deeskalation. Ganz im Gegenteil: Durch einige der Aussagen der beiden in der FIA-Pressekonferenz wurden die Spannungen sogar noch weiter verschärft.

Verstappen bezeichnete den Siegesjubel von Hamilton und seinem Mercedes-Team in Silverstone erneut als respektlos und betonte, das zeige eben, "wie sie wirklich sind". Aber auch in der Analyse des Unfallhergangs ging der Red-Bull-Pilot keinen Schritt auf Hamilton zu.

Von 'Motorsport.com' wurde Verstappen in der PK darauf angesprochen, ob Hamiltons Manöver in seinen Augen legitimer gewesen wäre, wenn er seinen Mercedes in Copse weiter innen positioniert hätte - so, wie er das später beim Manöver gegen Charles Leclerc getan hat. Was Verstappen bejaht: "Das ist ein tolles Beispiel dafür, dass es möglich ist, sich dort nicht zu berühren."

Hamilton habe zwar gegen Leclerc einen viel größeren Geschwindigkeitsüberschuss gehabt. "Da war es nur eine Frage der Zeit." Aber: "Das zeigt, dass es möglich ist, dort innen zu attackieren. Du musst dann halt ein bisschen mehr abbremsen, um die Kurve zu kriegen und den anderen Fahrer nicht zu treffen."

Verstappen dankbar für Frage nach Leclerc-Vergleich

Das Argument, Verstappen habe die Kurve ab einem gewissen Punkt mehr zugemacht als Leclerc (der seine Linie am Ausgang wegen eines Fahrfehlers aufgeben musste), lässt er nicht gelten: "In der Kurvenmitte habe ich sogar weiter aufgemacht als Charles", behauptet der 23-Jährige und betont: "Ein sehr gutes Beispiel dafür, sogar im gleichen Rennen, dass man selbst in der Kurve zweikämpfen kann."

 

Als ein paar Minuten später Hamilton auf dem gleichen Stuhl saß, wurde natürlich auch er von 'Motorsport.com' zum Vergleich mit dem Leclerc-Manöver befragt. Warum er gegen Verstappen weiter in der Mitte war als gegen Leclerc und ob er mehr tun hätte können, um weiter innen zu bleiben, wollten wir da vom Mercedes-Fahrer wissen.

"Ich könnte das erklären, definitiv, aber ich werde es nicht erklären", winkt er genervt ab. "Ich fahre seit 20 oder ich weiß nicht wie vielen Jahren Rennen. Ich weiß, wie man durch eine Kurve navigiert und wie man überholt. Daher werde ich meine Energie nicht damit vergeuden, das zu erklären. Es ist sicher schwierig für Außenstehende, das zu verstehen, aber ja ..."

Gleichzeitig stellt Hamilton klar: "Was das Manöver betrifft, würde ich heute wieder alles genauso machen wie beim letzten Mal." Er habe die Kollision genau analysiert und komme mit seiner Erfahrung der letzten Jahre ("die spricht für sich") zu dem Schluss, "dass ich nichts ändern würde".

Beide sind davon überzeugt: Nichts falsch gemacht!

Zumindest in dem Punkt sind sich Hamilton und Verstappen "einig", denn auch der Red-Bull-Fahrer erklärt: "Ich habe nichts falsch gemacht. Ich habe hart gekämpft, mich hart verteidigt, aber ich war nicht aggressiv. Wenn ich aggressiv gewesen wäre, hätte ich ihn genauso gut einfach innen gegen die Mauer drücken können. Aber ich habe ihm Platz gelassen."

"Dann habe ich die Kurve aufgemacht", schildert Verstappen, für den es der erste öffentliche Auftritt seit dem 51g-Crash in Silverstone war. "Wenn du dich für innen entscheidest, so wie er das gemacht hat, und nicht zurückziehst, glaubst, du kannst dort dieselbe Geschwindigkeit fahren wie außen, mit einem ganz anderen Winkel, dann wirst du unweigerlich in mich reinkrachen."

Dass die Rennkommissare entschieden haben, Hamilton sei "predominantly at fault" ("überwiegend schuldig") und damit folgerichtig eine Teilschuld auch bei Verstappen sehen, kann der überhaupt nicht nachvollziehen: "Ich habe nichts falsch gemacht. Wie ich dafür auch ein paar Prozent schuld sein soll, das erschließt sich mir nicht."

"Er entscheidet sich für die Attacke und lässt es drauf ankommen. Natürlich mache ich es ihm schwer. Aber sobald er sich für die Innenseite entscheidet und neben mich fährt, mache ich die Kurve auf und lasse Platz. Was hätte ich tun sollen? Neben die Strecke fahren? Wenn ich dann vorne bleibe, sagen sie mir, dass ich nicht neben die Strecke fahren darf. Insofern überrascht es mich, dass sie ein paar Prozent bei mir sehen."

Verstappen betont: Unterstelle Hamilton keine Absicht

Immerhin unterstellt Verstappen seinem WM-Rivalen keine Absicht, wie das einige seiner Fans auf Social Media tun. Und die Frage, ob er findet, dass Hamilton schmutzig fährt, beantwortet er ebenfalls mit einem Nein. Aber: "Ich glaube, dass er sich in der Kurve einfach verschätzt hat."

 

Spannend auch die Story um das Telefonat, als Hamilton Verstappen nach Silverstone angerufen hat. Hamilton behauptet, er habe Verstappen dabei gesagt, dass der Respekt auf seiner Seite nach wie vor vorhanden sei. Das beruhe aber nicht auf Gegenseitigkeit. Was sehr nach "We agree to disagree" klingt, wie ein Journalist bei einer kleinen Medienrunde nach der PK feststellt.

Verstappen antwortet: "Schwer zu sagen. Ich habe meine Meinung, er hat seine. Man muss ja auch nicht übereinstimmen. Ich muss ihm nicht zustimmen und er mir auch nicht." Unangenehm sei das Gespräch allerdings "überhaupt nicht" gewesen: "Als Fahrer müssen wir dazu in der Lage sein, miteinander zu telefonieren und über solche Dinge zu reden. Für mich war es jedenfalls nicht unangenehm."

Man könne die Zeit halt nicht zurückdrehen, sagt Verstappen auf die Frage, ob er Hamiltons Siegesjubel im Nachhinein immer noch als respektlos empfinde. Und ihn störe auch weiterhin die Aussage, er sei ein besonders aggressiver Fahrer: "Ich habe null Strafpunkte. Das sagt doch was aus."

"Ich finde einfach", ergänzt Verstappen, "dass die Strafe nicht korrekt war. Besonders wenn es gegen deinen Hauptkonkurrenten geht. Unsere Autos sind so gut, dass wir meilenweit vor dem drittbesten Team sind. Unter normalen Rennbedingungen sind das 40, 50 Sekunden. Da macht eine Zehnsekundenstrafe nicht viel aus. Daher hätte die Strafe definitiv härter ausfallen sollen."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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