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Verstappen: Man kann nichts erzwingen im WM-Titelkampf

Max Verstappen und Lewis Hamilton geben sich größte Mühe, im WM-Kampf Coolness an den Tag zu legen - Beide sehen den Titel nicht als Pflicht

Auch vor dem Türkei-Grand-Prix der Formel 1 bestimmt der WM-Kampf zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen die Agenda der Königsklasse. Einschließlich des Rennens im Istanbul Park stehen noch sieben Veranstaltungen auf dem Programm, nur zwei Punkte liegt Hamilton in der Gesamtwertung vor seinem niederländischen Herausforderer.

Beide Rivalen geben sich in dieser Phase der Saison zumindest nach außen hin entspannt. "Es ist so wie immer - wir sind sehr entspannt, aber auch sehr konzentriert. Natürlich wollen wir gewinnen, das ganze Team will gewinnen, also ist diese Mentalität definitiv vorhanden. Aber das ist nichts, was man erzwingen kann oder worüber man sich den Kopf zerbrechen muss", sagt etwa Verstappen.

Und auch für Hamilton ist der mentale Aspekt entscheidend, um seine Leistung abrufen zu können. "Das Wichtigste ist immer, dass ich frisch, erholt und positiv ins Renngeschehen zurückkehre und mir keine Sorgen über etwas machen muss. Dann kann ich ankommen und einfach meinen Job machen", erklärt der Brite.

Kräfteverhältnis für weiteren Saisonverlauf unklar

Dieser Job lautet für ihn und Mercedes in der Türkei, am besten den Sieg aus dem Vorjahr zu wiederholen. Verstappen war damals Sechster, und auch wenn die WM damals deutlich klarer war, so hätte Hamilton sicher nichts gegen einen ähnlichen Zieleinlauf am Sonntag einzuwenden.

Vieles wird sich in dieser finalen Phase der Saison im Kopf entscheiden, davon gehen beide Fahrer aus. Die Vorteile auf technischer Seite sollten sich ausgleichen. Verstappen etwa glaubt, "dass die kommenden Rennen schwierig werden - denn ich weiß nicht wirklich, wo es hingehen wird. Sind wir vorne? Oder liegen wir knapp dahinter?", sagt er.

Der 24-Jährige ergänzt: "Und ich denke, dass einige Strecken wahrscheinlich etwas besser für uns sein werden, zumindest auf dem Papier, und einige werden wahrscheinlich etwas besser für sie sein."

Verstappen: Saison auch ohne WM-Titel toll

An diesem Wochenende stehen alle Teams vor der Frage, wie sich das Gripniveau gegenüber der Seifenpiste im vergangenen Jahr entwickelt hat. Zuletzt ließen die Betreiber die Strecke mit Hochdruckreinigern spülen. "Auf dieser Strecke gibt es im Moment noch viele Unbekannte - allein schon in Bezug auf das Gripniveau. Damit müssen wir uns also erst einmal auseinandersetzen", erklärt Verstappen.

Wenige Tage nach seinem 24. Geburtstag versucht Verstappen, jede Form von Druck im WM-Rennen von sich zu schieben. Natürlich sei der WM-Titel großartig, aber wenn es nicht klappt, sei das auch kein Weltuntergang.

"Ich gebe immer mein Bestes, und ich weiß, dass auch das Team sein Bestes gibt, und wenn das am Ende des Jahres der erste Platz ist, dann ist das natürlich eine großartige Leistung, und dafür arbeiten wir doch, oder? Aber selbst, wenn wir Zweiter werden würden, hätten wir eine großartige Saison gehabt", meint er.

Hamilton: Was sein wird, wird sein

Und er geht noch einen Schritt weiter. Ein möglicher WM-Titel würde sein Leben "nicht wirklich ändern. Ich meine, ich habe Spaß an dem, was ich tue, und ich denke, das ist auch sehr wichtig. Für mich gibt es eigentlich nicht viel, worüber ich mir Sorgen machen müsste", behauptet er.

Es scheint, als würden sich Verstappen und Hamilton nun auch abseits der Strecke ein Duell liefern, nämlich darum, wer die größte Gelassenheit demonstrieren kann. Der Mercedes-Pilot etwa wolle den WM-Kampf gar nicht "ignorieren, denn er ist da. Aber man muss verstehen: Was sein wird, wird sein", sagt er.

Natürlich befindet sich Hamilton in einer deutlich komfortableren Situation. Sieben WM-Titel hat er bereits auf dem Konto, und auch wenn es mit dem achten Titel und damit dem alleinigen Rekord nicht klappt, kann er trotzdem mehr vorweisen als 99,9 Prozent aller Formel-1-Fahrer.

Hamilton: Mache mir keine Gedanken

"Alles, was man tun kann, ist, 100 Prozent zu geben, und was kommt, kommt. Deshalb mache ich mir darüber keine Sorgen. Ich hatte in der Vergangenheit sehr, sehr viel Glück, ich hatte viele Höhen und Tiefen, aber ich hatte eine erstaunliche Zeit, bin gewachsen. Ich mache mir also keine Gedanken darüber, was wäre wenn, das liegt noch vor mir", sagt Hamilton.

Auch Verstappen will nicht zu weit nach vorne blicken, sondern einen Schritt nach dem anderen machen. "Wir sind fest entschlossen, gemeinsam zu versuchen, erfolgreich zu sein. Aber man kann nichts erzwingen", stellt der Red-Bull-Pilot klar: "Man muss einfach gut und hart zusammenarbeiten, und dann werden wir am Ende der Saison sehen, wo wir damit stehen. Ist das der erste, ist das der zweite Platz? Wir wissen es nicht."

Was allerdings alle wissen, ist die Tatsache, dass dieser WM-Kampf nicht nur aufgrund seiner mathematischen Entwicklungen, sondern auch aufgrund der Emotionalität und der vielen Geschehnisse auf und abseits der Strecke seinen Platz in den Geschichtsbüchern der Formel 1 finden dürfte.

Alonso erinnert sich an 2005

Die Coolness, die gerade Verstappen an den Tag legt, ob in Teilen gespielt oder doch ernst gemeint, ist aus Sicht von Sebastian Vettel durchaus ein legitimes Mittel. "Wenn einem etwas wirklich wichtig ist, ist es schwierig, immer cool zu bleiben und die Kontrolle zu behalten. Ist es hilfreich, cool zu sein und die Kontrolle zu haben? Wahrscheinlich meistens ja, aber ich denke, die Zeit wird es zeigen", sagt der viermalige Weltmeister.

Die Aussage, dass der WM-Titel sein Leben nicht verändere, nimmt Vettel Verstappen ab. "Er muss selbst beurteilen, ob sich sein Leben dadurch verändert oder nicht. Im Großen und Ganzen hat er wahrscheinlich recht, er ist jung, er hat noch viel Zeit. Ich glaube nicht, dass er viel zu beweisen hat, er ist schon lange dabei, also ist er kein Neuling mehr", meint Vettel.

Die Situation mit einem 24-Jährigen, der einen siebenmaligen Weltmeister herausfordert, ist übrigens nicht neu. "Ich war 24 und kämpfte um meine erste Weltmeisterschaft gegen einen siebenmaligen Weltmeister, damals war es Michael. Und jetzt ist es Lewis", erinnert sich Fernando Alonso an das Jahr 2005.

Und nicht nur das Alter der beiden Protagonisten sei ähnlich. "In Barcelona hatten wir die volle blaue Tribüne. Und jetzt haben wir in Zandvoort die volle orangefarbene. Ich denke also, dass es dieses Jahr viele Ähnlichkeiten gibt. Mal sehen, wie er ins Ziel kommt", blickt er gespannt voraus. Damals hatte bekanntermaßen der Herausforderer am Ende die Nase vorne...

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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