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Vettel-DQ: Darum wurde Aston Martins Antrag auf Revision abgelehnt

Aston Martins Antrag auf Revision bezüglich der Disqualifikation von Sebastian Vettel wurde abgelehnt - So begründete die FIA ihre Entscheidung

In der ersten Instanz ist Aston Martin damit gescheitert, die Disqualifikation von Sebastian Vettel beim Ungarn-Grand-Prix anzufechten. Die FIA lehnte den Antrag des Rennstalls auf Revision am Montagabend ab, da aus Sicht des Automobil-Weltverbandes vonseiten des Teams keine neuen und relevanten Erkenntnisse vorgelegt werden konnten. In der Urteilsbegründung nimmt die FIA ausführlich Stellung zu der Entscheidung.

Zur Erinnerung: Vettel war sein zweiter Platz auf dem Hungaroring aberkannt worden, da es den technischen Verantwortlichen der FIA nach dem Rennen nicht möglich war, die benötigte Restmenge an Benzin von einem Liter aus dem Auto zu entnehmen. Stattdessen konnten nur 0,3 Liter entnommen werden.

Aston Martin legte daraufhin Protest ein, versuchte aber in einem ersten Schritt, eine Neubewertung der Sachlage zu erreichen. Während der Protest zu einem späteren Zeitpunkt in einem Berufungsverfahren von unabhängigen Richtern verhandelt wird, entscheiden bei einem Antrag auf Revision dieselben Stewards über den Fall.

Aston Martin führt technischen Defekt an

Aston Martin begründete den Antrag auf Neubewertung damit, neue sowie signifikante und relevante Beweise vorlegen zu können, die zum Zeitpunkt der ursprünglichen Bestrafung nicht zugänglich waren. Dies ist die Grundvoraussetzung, um eine Revision erreichen zu können. Ob diese Beweise tatsächlich vorliegen, entschied die FIA am Montag.

Bei den angeblich neuen Beweisen, die Aston Martin anführte, handelte es sich um eine Analyse von mehr als 100 Kanälen mit Daten zum Kraftstoffsystem. Diese legt dar, dass im Kraftstoffsystem von Vettels Fahrzeug ein Fehler vorlag. Infolge eines Druckverlusts im Tank soll Luft in diesen gepumpt worden sein, wodurch unabsichtlich eine erhebliche Menge Kraftstoff abgelassen wurde.

Nach Darlegung der Fakten war es die Aufgabe der FIA, zu entscheiden, ob die Fakten tatsächlich neu und relevant für die Entscheidungsfindung waren. Laut Weltverband sei die Frage, ob der vorgebrachte Fakt "neu" sei, davon abhängig, ob es sich dabei um reine Telemetriedaten handelte oder um die Möglichkeit, die Zahlen zu analysieren und zu interpretieren.

FIA erkennt neuen Beweis an

Die FIA schließt sich in ihrer Stellungnahme der Ansicht von Aston Martin an, dass eine "vollständige Analyse, Interpretation und Bewertung der Daten" erst im Nachgang möglich war, da der Defekt im Kraftstoffsystem ein neues Licht auf die Situation werfe. Entsprechend sei der vorgebrachte Fakt tatsächlich neu.

Nun musste die FIA noch feststellen, ob dieser neue Fakt auch "signifikant und relevant" für die Betrachtung sei. Der Verband verweist auf Artikel 6.6.2 des technischen Reglements der Formel 1. Darin heißt es, dass sich zu jeder Zeit - und damit auch zu jedem Zeitpunkt nach dem Rennen - eine Restmenge von einem Liter Benzin im Auto befinden muss.

Aston Martin erklärte nach dem Rennen, auf Grundlage eigener Kalkulationen hätten sich noch 1,44 Liter Benzin im Auto befinden müssen. Durch die nun vorgelegte Analyse gab Aston Martin jedoch zu, dass sich aufgrund des Defekts tatsächlich weniger als ein Liter Benzin im Auto befand.

Defekt irrelevant für den eigentlichen Vorwurf

Die Stewards hätten den Fakt, dass zu wenig Benzin im Auto war, bereits bei der Betrachtung in Ungarn festgestellt, heißt es vonseiten der FIA. Die Frage, warum das der Fall war, spiele dabei keine Rolle. Artikel 6.6 in seiner Gesamtheit und Artikel 6.6.2 im Besonderen gestatteten keine Ausnahme von der Ein-Liter-Grenze, welche Gründe auch immer vorliegen mögen.

 

Kurzum: Aston Martin konnte nicht darlegen, dass sich nach dem Rennen genug Benzin in Vettels Auto befand. Im Gegenteil, der Rennstall gab durch eigene Untersuchungen sogar zu, dass Benzin fehlte. Die Ursache für den Spritverlust ist dabei irrelevant. Die FIA verweist darauf, dass es die alleinige Verantwortung der Teilnehmer sei, dass die Autos den Regularien entsprechen.

Da die vorgebrachten Beweise zwar "neu", aber nicht "relevant" seien, schmetterte die FIA den Antrag auf Revision des Teams ab. "Wir hatten das Gefühl, dass die Beweise, die wir vorgelegt haben, relevant waren und dass er (Vettel; Anm. d. Red.) nach seiner Disqualifikation wieder in die Wertung genommen werden sollte", sagt Teamchef Otmar Szafnauer.

"Leider vertrat die FIA eine andere Ansicht. Obwohl die Richtigkeit unserer neuen Beweise nicht angezweifelt wurde, blieb Sebastians Disqualifikation bestehen, da die neuen Beweise als 'nicht relevant' eingestuft wurden. Das ist enttäuschend und wir werden nun überlegen, wie wir mit dem weiteren Protest verfahren", so Szafnauer.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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