Vettel: "Gemecker, Gejammer - das ist einfach kein Motorsport"
Sebastian Vettel teilt gegen die Meckerköpfe in der Formel 1 aus und wünscht sich weniger Strafen und mehr Freiheiten auf der Strecke - Martin Brundle kontert
Foto: Manuel Goria / Motorsport Images
Sebastian Vettels Strafe nach dem Qualifying war der große Aufreger am Samstag in Spielberg. Der Ferrari-Pilot hatte Carlos Sainz (Renault) nach Meinung der Rennkommissare auf dessen schneller Runde behindert und wurde daher um drei Startplätze nach hinten versetzt. Vettel selbst hat genug von den ständigen Bestrafungen und hält sie in diesem Fall für "Quark", wie er meint. "Der Fahrer, der betroffen war, hat gesagt, es war überhaupt kein Ding."
Der Deutsche ist es leid, dass die Rennkommissare so häufig eingreifen, auch wenn sich die Situation im Vergleich zu vor ein paar Jahren schon gebessert hat. "Ich war auch schon auf der anderen Seite. Manch einer hat sich danach dann beschwert, und das hat auch funktioniert. Aber dieses ganze Gemecker und Gejammer - das ist einfach kein Motorsport", schüttelt er den Kopf und meint, dass die Fahrer so etwas untereinander ausmachen sollten. "Wir sind alle erwachsen", so Vettel.
Doch Ex-Pilot Martin Brundle findet, dass es gewisse Regeln auch im Qualifying nötig hat. Er erinnert an alte Zeiten: "Wenn ein Fahrer damals eine gute Runde gefahren hat, ist er dann mit viel Sprit rausgefahren - mit der einzigen Absicht ein Hindernis zu sein und im Weg zu stehen. So war das Spiel. Alle haben es getan, und es war furchtbar", sagt der Brite.
Er ist sich sicher: "Ferrari und Seb wären die ersten gewesen, die aufgesprungen wären und sich beschwert hätten, wenn sie behindert worden wären." Doch der Deutsche, der selbst für lautstarke Forderungen nach blauen Flaggen bekannt ist, wehrt sich: "Wenn natürlich jeder jammert und dann Gehör findet, ist es auch begründet, dass man jammert. Aber meiner Meinung nach ist das ganze Gejammer einfach zu viel."
Den Rennkommissaren macht er keinen Vorwurf: "Den Stewards sind auch teilweise die Hände gebunden", weiß er. Rennleiter Charlie Whiting sieht die Strafe jedenfalls als gerecht und konstant mit vorherigen Bestrafungen an. "Man könnte sagen: kein Schaden, kein Foul. Daran denken wir und darüber sprechen wir, doch das haben wir aktuell nicht gemacht." Doch das Thema Strafe steht definitiv auf der Agenda.
Vettel hat hingegen keine Lust mehr, darüber zu sprechen: "Ich könnte jetzt lange drüber reden. Letzten Endes fahren wir Rennen und es ist kein Kindergarten", betont er.
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