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Rennvorschau Le Castellet: Ferrari-Momentum vs. Mercedes-Update

Mercedes will in Frankreich mit dem Motorenupgrade, das schon für Kanada geplant war, zurückschlagen - Das Momentum liegt nach dem Montreal-Sieg aber bei Ferrari

Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W09, leads Kimi Raikkonen, Ferrari SF71H

Andrew Hone / Motorsport Images

Zum ersten Mal seit 2008 kehrt die Formel 1 am kommenden Wochenende nach Frankreich zurück. Gefahren wird aber nicht - wie beim bis heute letzten Grand Prix vor zehn Jahren - in Magny-Cours sondern auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet. Neuland für alle Fahrer und Teams, denn auf dieser Piste war die Königsklasse zuletzt 1990 zu Gast - und das Layout der Strecke wurde seitdem komplett verändert.

Über 15 Kurven verfügt das Layout, das beim Formel-1-Comeback verwendet wird. Die lange charakteristische Mistral-Gerade wird dabei durch eine Schikane in zwei Teile getrennt. Lediglich vier Piloten, die 2008 beim letzten Großen Preis von Frankreich dabei waren, gehen auch zehn Jahre später wieder an den Start: Kimi Räikkönen, Lewis Hamilton, Fernando Alonso und Sebastian Vettel.

Der letzte Le-Castellet-Gewinner war 1990 Alain Prost im Ferrari. 2018 werden die Uhren aber wieder komplett zurückgesetzt. Ein Aufbruch ins Ungewisse also für Mercedes, Ferrari und Co.? Nicht ganz, denn die modernen Simulatoren erlauben es den Teams, nahezu perfekt vorbereitet in das Wochenende zu gehen - oder zumindest so gut, wie auf jeder anderen Strecke auch. Zumal der Circuit Paul Ricard einigen Teams aus den vergangenen Jahren bereits von Testfahrten bekannt ist.

Die Grundzüge der 5,842 Kilometer langen Strecke in Südfrankreich sind ohnehin klar: Die Teams brauchen angesichts der langen Geraden viel Power und müssen daher mit weniger Abtrieb fahren. An dieser Stelle wird bereits klar, dass es an der Spitze auf den ersten Blick auf einen Zweikampf zwischen Ferrari und Mercedes hinauslaufen dürfte. Schließlich hat Red Bull - das dritte Topteam im Bunde - auf Powerstrecken noch immer einen Nachteil.

Zieht Mercedes dank Update wieder vorbei?

Das Handicap des Renault-Motors ist zwar nicht mehr ganz so gewaltig wie in der Vergangenheit, doch vor allem im Qualifying dürften es Max Verstappen und Daniel Ricciardo wieder einmal schwer haben. Zumal die Silberpfeile in Le Castellet endlich das Motorenupgrade bringen wollen, das eigentlich bereits für das vergangene Rennen in Kanada geplant war.

Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W09, climbs into his car in the garage

Lewis Hamilton verlor die WM-Führung in Kanada an Sebastian Vettel

Foto: Zak Mauger / LAT Images

In Montreal zog Mercedes im Kampf gegen Ferrari - etwas überraschend - den Kürzeren. Toto Wolff fand anschließend klare Worte für das "scheiß Resultat" und forderte sein Team zum "Aufwachen" auf. Eigentlich galten die Silberpfeile - Motorenupgrade hin oder her - in Montreal als Favorit. Am Ende enttäuschte aber vor allem Lewis Hamilton, der nicht über Rang fünf hinauskam und damit auch die WM-Führung wieder an Sieger Sebastian Vettel verlor.

Für Ferrari war es der erste Sieg seit dem zweiten Saisonrennen in Bahrain. "Das Gesamtbild ist so, dass uns Ferrari einfach überholt hat", erkennt Niki Lauda sogar einen größeren Negativtrend bei Mercedes. Mit nur zwei Siegen aus den ersten sieben Rennen war es für die erfolgsverwöhnten Silberpfeile der schlechteste Saisonstart seit 2013. Die Strecke in Le Castellet sollte den Silberpfeilen eigentlich entgegenkommen, doch das war auch vor Montreal die Einschätzung der Experten.

Strategie die beste Chance für Red Bull

Trotzdem stehen die Vorzeichen dieses Mal noch etwas besser. Das Momentum ist zwar auf Seiten Ferraris, doch neben dem Motorenupgrade dürfen sich die Silberpfeile auch darüber freuen, dass die ungeliebten Hypersoft-Reifen dieses Mal nicht zum Einsatz kommen. Gefahren werden die Mischungen Soft, Supersoft und Ultrasoft. Auf diesen Pneus scheint sich der W09 deutlich wohler zu fühlen.

 

Interessant in diesem Zusammenhang: Bei Red Bull scheint man sich taktisch wieder einmal mehr Möglichkeiten offenhalten zu wollen als die Konkurrenz. Verstappen und Ricciardo nehmen je drei Sätze der Soft-Reifen mit, während Hamilton und Vettel nur einen einzigen Satz der gelben Pneus geordert haben. Sollten die beiden weicheren Mischungen am Wochenende Probleme machen, könnten die Bullen hier einen Vorteil haben.

Zumal die Taktik im Rennen wieder einmal eine wichtige Rolle spielen könnte. Nachdem das Überholen auch zuletzt in Kanada - trotz drei DRS-Zonen - erneut quasi unmöglich war, muss man auch in Frankreich eine ähnliche Prozession befürchten. Will man am Vordermann vorbei, ist die Strategie daher wohl wieder einmal die beste Chance. Eine Vorentscheidung über Sieg und Niederlage fällt vermutlich erneut bereits im Qualifying am Samstag.

Renault beim Heimspiel maximal "Best of the Rest"

Im Kampf hinter den drei Topteams hat sich Renault zuletzt als "Best of the Rest" etabliert. Nico Hülkenberg und Carlos Sainz holten in Montreal die Plätze sieben und acht - und damit das aus eigener Kraft mögliche Maximum. Das Rennen in Le Castellet ist für Renault eine ganz besondere Motivation, schließlich handelt es sich dabei um das Heimspiel der Franzosen.

"Theoretisch ist es nur ein weiteres Rennen, aber ich spüre jetzt schon, dass es mehr ist", verrät Cyril Abiteboul, der sich durch den Heimspiel-Faktor einen "Boost" für alle im Team erhofft. "Wir sind jetzt ziemlich konstant an vierter Stelle. Wir müssen jetzt versuchen, das zu halten", erklärt Hülkenberg, der in Frankreich keine Wunder erwartet. Denn klar ist, dass Renault von den Spitzenteams noch immer weit weg ist.

Patzen Ferrari, Mercedes und Red Bull nicht, wird Platz sieben auch am Wochenende wieder das Maximum sein. Carlos Sainz orientiert sich daher sogar eher nach hinten. Er erklärt bei 'Sky Sports F1': "Force India bringt wahrscheinlich in Le Castellet das nächste große Update, dadurch wird es noch enger werden. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir auch bei fast jedem Rennen neue Teile haben. Wir werden also auch immer besser."

Kann Haas endlich sein Potenzial abrufen?

Ein großes Update brachte zuletzt auch Haas in Montreal. Trotzdem ging die US-Truppe - wie auch schon zuvor in Monaco - leer aus. Romain Grosjean, neben Esteban Ocon und Pierre Gasly einer von drei französischen Fahrern im Feld, hofft in Le Castellet trotzdem auf ein gutes Wochenende - und vor allem "etwas Glück". Der Haas-Pilot ist neben Sergei Sirotkin weiterhin der einzige Fahrer ohne einen WM-Punkt.

Auch in Kanada machte ihm die Technik wieder einen Strich durch die Rechnung, als sein Motor im Qualifying abrauchte. Immerhin: Grosjean ist davon überzeugt, dass das Auto mit den neuen Teilen in Montreal grundsätzlich gut genug für Platz sieben gewesen wäre. Haas muss aber irgendwann auch einmal damit anfangen, das Potenzial des VF-19 in die entsprechenden Punkte umzuwandeln.

In der WM liegt man weiterhin nur auf Rang acht. Lediglich Sauber und Sorgenkind Williams sind noch hinter der US-Truppe. Bei den Schweizern überzeugte Charles Leclerc zuletzt erneut mit Platz zehn und einem Punkt. Den Monegassen, der mittlerweile konstant schnell ist, sollte man auch an diesem Wochenende auf der Rechnung haben. Für Williams scheinen Punkte hingegen wieder nur durch ein mittleres Wunder möglich zu sein.

Toro-Rosso-Honda gegen McLaren-Renault

Apropos kriselndes Traditionsteam: Auch McLaren blieb in Monaco und Kanada ohne Punkte. Profitierte man bei den Saisonstart noch davon, dass man seine Chancen eiskalt ausnutzte, ist das Team aus Woking mittlerweile wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Und der zeigt ziemlich deutlich, dass es auch mit dem Renault-Motor in diesem Jahr kaum besser läuft als mit dem Honda-Antrieb in den Vorjahren.

Fernando Alonso, McLaren MCL33, leads Pierre Gasly, Toro Rosso STR13

McLaren und Toro Rosso kämpfen im Mittelfeld gegeneinander

Foto: Andrew Hone / LAT Images

Die Honda-Aggregate werden 2019 bekanntlich bei Red Bull eingesetzt und schlummern jetzt bereits im Toro Rosso. Pierre Gasly, für den es ebenfalls ein Heimrennen ist, hofft auf ein "gutes Wochenende" - unter anderem auch dank des Honda-Upgrades, das in Kanada gezündet wurde. Dort bekam Gasly eine Gridstrafe und musste vom vorletzten Startplatz ins Rennen gehen.

Ermutigend: Trotz der schlechten Ausgangsposition wurde er am Ende noch Elfter. Außerdem erklärt er, er habe die Strafe lieber in Kanada genommen als bei seinem Heimrennen. Im zweiten Toro Rosso sitzt - trotz aller Spekulation - weiterhin Brendon Hartley. Sein Rennen in Montreal endete - unverschuldet - bereits in der ersten Runde. Der Neuseeländer bräuchte dringend mal wieder ein gutes Ergebnis.

Zwischen "Triple-Header" und Fußball-WM

Die gute Nachricht für ihn: In den kommenden drei Wochen wird er dazu gleich drei Chancen bekommen, denn unmittelbar nach Le Castellet stehen die Rennen in Spielberg und Silverstone an - der erste "Triple-Header" in der Geschichte der Königsklasse. Mit fünf Rennen in den kommenden sechs Wochen steht für die Teams vor der Sommerpause ein brutales Programm an.

"Es wird eine Herausforderung, es wird hart und ziemlich anstrengend", weiß Grosjean, der erklärt, dass ein guter Start zu Beginn der Mammutwochen wichtig ist. So könnte man das Momentum schließlich gleich mit in die nächsten Rennen nehmen. Klar ist, dass alle Beteiligten durch das strafe Programm in den kommenden Wochen an ihr Limit gebracht werden. Die Sommerpause dürfte man danach bitter nötig haben.

"König Fußball" schwebt derweil auch in Le Castellet über allem. Die Fußball-Weltmeisterschaft hat nämlich auch eine Auswirkung auf den Zeitplan des Wochenendes. Gestartet wird am Sonntag erst eine Stunde später als gewohnt um 16:10 Uhr. Grund dafür ist das WM-Spiel zwischen England und Panama (Anpfiff um 14:00 Uhr), dem man so aus dem Weg gehen möchte.

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