Warum Bottas Colapinto bei der Rennleitung anschwärzen wollte
Franco Colapinto leistete sich in der Einführungsrunde in Monza einen Fauxpas, den Valtteri Bottas ausnutzen wollte - Der Rookie hielt zu viel Abstand zum Vordermann
Auf der Strecke gewann Franco Colapinto das Duell gegen Valtteri Bottas
Foto: Motorsport
Valtteri Bottas wollte Formel-1-Neuling Franco Colapinto bei dessen erstem Grand Prix bei der Rennleitung anschwärzen, weil der Williams-Pilot für Verzögerungen beim Startvorgang vor dem Grand Prix in Monza verantwortlich war.
Das Startprozedere am Sonntag dauerte auffällig lange, weil die hinteren Fahrzeuge erst mit Verspätung in ihre Startboxen gefahren warten. Dadurch mussten die Spitzenpiloten ganz vorne lange warten, bis die Ampel endlich anging und sich das Feld auf die Reise machen konnte.
Grund dafür war Rookie Colapinto, der auf der Aufwärmrunde deutlichen Abstand zu seinem Vordermann Lance Stroll ließ. "Bitte schließe die Lücke", wies auch sein Renningenieur Gaetan Jego den Argentinier an, das Feld wieder enger zu machen.
Hinter dem Williams befanden sich zu dem Zeitpunkt nur noch die beiden Sauber von Valtteri Bottas und Guanyu Zhou. Der Finne meldete den Umstand bei seinem Renningenieur Steven Petrik: "Der Abstand vom Auto vor mir zu dem Auto davor ist sehr groß, wenn es um das Reglement geht", sagte er und bejahte die Nachfrage, ob Colapinto zu langsam sei: "Ja, sehr langsam."
Mit seiner Aussage wollte er auch die Rennleitung auf den Vorfall aufmerksam machen, wie der Sauber-Pilot nach dem Rennen zugibt. "Ich wusste nicht, warum der Abstand so groß war", sagt Bottas. "Natürlich ist es sein erstes Mal, und ich bin sicher, dass er daraus lernen wird."
Trotzdem wollte Bottas keinen Welpenschutz für den 21-Jährigen: "Ich habe es angemerkt, weil wir vielleicht einen Platz gewinnen würden, wenn er bestraft werden würde", so der Finne. "So ist das Spiel."
Williams ist aktuell der größte Rivale von Sauber in der Saison 2024. Sauber konnte als einziges Team in diesem Jahr noch keinen einzigen Punkt holen, Williams ist Vorletzter. Vor dem Wochenende hatte der britische Rennstall vier Zähler auf dem Konto, doch dank zweier Punkte von Alexander Albon ist Williams in Monza auf sechs Punkte weggezogen.
Eine Strafe hatten die Kommissare aber keine ausgesprochen, nicht einmal eine Untersuchung gegen Colapinto leuchtete auf dem Monitor auf. Tatsächlich gibt es im Sportlichen Reglement der Formel 1 auch keine verbindliche Angabe, wie groß der Abstand in der Aufwärmrunde sein darf.
In Artikel 44.8 heißt es dort lediglich: "Während der Aufwärmrunde sind Startübungen verboten, und die Formation muss so eng wie möglich gehalten werden."
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