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Warum Carlos Sainz den Fahrstil von Leclerc übernommen hat

Ferrari-Fahrer Carlos Sainz erklärt, wie ihm der Fahrstil seines Teamkollegen Charles Leclerc dabei geholfen hat, in der Formel-1-Saison 2022 besser zu werden

Warum Carlos Sainz den Fahrstil von Leclerc übernommen hat
Es steht 4:12 im Qualifying-Duell der beiden Ferrari-Fahrer aus der Sicht von Carlos Sainz, doch Sainz erkennt einen klaren Aufwärtstrend. Er sei bei den jüngsten "fünf, sechs, sieben Grands Prix" deutlich näher rangekommen an Charles Leclerc und habe insgesamt bessere Qualifyings erzielt.

Die Statistiken zur Formel-1-Saison 2022 belegen seinen Eindruck: In Montreal etwa war Sainz erstmals in diesem Jahr schneller auf eine fliegende Runde, hat in den sieben weiteren Rennen weitere drei Mal den Ferrari-Teamkollegen besiegt und war in der Tat näher dran: Wo in der ersten Saisonphase mitunter mehr als vier Zehntel fehlten, waren es seit Montreal höchstens gut zweieinhalb.

Was also hat sich verändert bei Sainz? Er habe einerseits "Fortschritte" am Auto gemacht, weil er mit seinen Ingenieuren konsequent am Ferrari F1-75 gearbeitet habe, um diesen noch besser auf sich abzustimmen. Andererseits "haben wir meinen Fahrstil dem von Charles angenähert", sagt Sainz.

Die Ergebnisse hätten ihn überzeugt: "So bringen wir das Auto ans Limit, und das funktioniert gut. Ich fühle mich damit viel wohler. Und jetzt will ich die Saison auf gutem Niveau beschließen, um mich für die nächsten Jahre in eine gute Ausgangslage zu bringen."

Neue Niederlage gegen Leclerc in Monza

Im Qualifying in Monza allerdings setzte es eine weitere Niederlage im Teamduell, weil Sainz eine "nicht so saubere" Aufwärmrunde erwischt habe, wie er erklärt.

"Ich fand keinen guten Windschatten und musste langsam machen vor der letzten Kurve, um abzuwarten, ob Lando [Norris] an mir vorbeifahren und mir einen Windschatten spendieren würden. Er war aber clever genug, genau das nicht zu tun. Schade, so musste ich meine Runde ohne Windschatten absolvieren, das kostet dich in Monza immer etwas."

Die Runde an sich sei gut gewesen, "am Limit" sogar, wie Sainz betont: "Alles, was ich auf den Geraden verlor, musste ich in den Kurven wieder rausholen. Trotzdem habe ich mich gesteigert, weil ich in den Kurven so viel Druck gemacht habe. Schade nur, dass ich keinen Windschatten hatte, um auch für die Pole in Frage zu kommen."

Ferrari besser aufgestellt als zuletzt

Die Poleposition aber hätte Sainz ohnehin nicht gekriegt: Er ist einer der Fahrer, die in der Startaufstellung zurückversetzt werden, weil sie überzählige Antriebskomponenten verwenden.

Ungeachtet dessen präsentiere sich Ferrari in Monza aber schon "viel besser als in Spa", meint Sainz. Begründung: "Die Balance passt mehr. Die Arbeit der vergangenen Wochen zahlt sich also aus, nachdem die jüngsten zwei Rennen vielleicht nicht ganz nach Plan verlaufen sind."

"Das heißt nicht, dass wir am Sonntag viel konkurrenzfähiger sein werden, aber zumindest am Samstag waren wir auf P1 und P3, ohne das so erwartet zu haben. Damit bin ich zufrieden."

Was Sainz im Italien-Grand-Prix noch erreichen kann

Bleibt die Frage, was Sainz im Rennen von Startplatz 18 aus erreichen kann. "Ich weiß es nicht", sagt der Ferrari-Fahrer frei heraus.

"Ich werde natürlich von Anfang an Druck machen, will gleich am Start möglichst viele Positionen gutmachen und alsbald zur Spitzengruppe vorstoßen. Denn wenn es dann zum Beispiel zu einer Safety-Car-Phase kommt, dann kann in Monza alles passieren."

Er erwarte ein insgesamt "hektisches Rennen" mit "vielen Duellen", und zwar "vor allem in den ersten 20 Runden", weil so viele schnelle Autos nach hinten strafversetzt worden seien.

Wenn es ihm am Ende gelinge, in die Top 5 vorzufahren, dann wäre das "ein gutes Ergebnis", meint er. "Bedenkt man aber, wie schnell die Mercedes zuletzt waren, dann könnte das schwierig werden."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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