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Warum es unwahrscheinlich ist, dass Michael Masi weitermacht

Im Fokus der laufenden FIA-Untersuchung steht auch die Rolle des Rennleiters - Wie diese künftig definiert und ob Michael Masi bleiben wird, ist dabei entscheidend

Vergangene Woche hat die FIA mit der Untersuchung des kontroversen Saisonfinales der Formel 1 in Abu Dhabi begonnen. Der neu gewählte FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem hat die schwierige Aufgabe, die Geschehnisse in der Schlussphase des titelentscheidenden Rennens aufzuarbeiten.

Ziel ist es, Maßnahmen zu ergreifen, um das Vertrauen der Formel-1-Fahrer, -Teams und -Fans in den Weltverband wiederherzustellen. Alle etwaigen Entscheidungen oder Änderungen werden allerdings erst am 18. März vom Weltmotorsportrat endgültig bestätigt - nur zwei Tage vor Beginn der neuen Saison.

Doch eine Entscheidung muss schon früher fallen, nämlich die über die Zukunft von Rennleiter Michael Masi. Sein Vorgehen beim Saisonfinale blieb, insbesondere in Bezug auf die Safety-Car-Phase und den Restart für die Schlussrunde, umstritten.

Lewis Hamilton, der den Rennsieg und WM-Titel in letzter Minute noch an Max Verstappen verlor, sagte am Funk, dass das Rennen "manipuliert" worden sei. Mercedes legte Protest gegen den Restart ein, der schließlich von den Stewards abgelehnt wurde.

Die FIA muss ihr Wort halten

Die Zusage der FIA, die Geschehnisse in Abu Dhabi zu untersuchen, beendete ein weiteres Vorgehen von Mercedes. Das Team ließ seine Berufungspläne fallen, versprach aber, den Weltverband in der Verantwortung nehmen zu wollen. Am vergangenen Freitag traf sich Toto Wolff mit FIA-Präsident Ben Sulayem.

Der Mercedes-Teamchef und auch Hamilton erwarten, dass die FIA aussagekräftige und klare Antworten gibt. Das Update des Verbands vom Donnerstag enthielt noch keine konkreten Entscheidungen, insbesondere nicht über die Zukunft von Masi.

Allerdings wurde bekannt gegeben, dass der Generalsekretär für Motorsport Peter Bayer, "Vorschläge zur Überprüfung und Optimierung der Organisation der FIA-Formel-1-Struktur für die Saison 2022" vorlegen werde, was auf Veränderungen hindeutet.

Sich mit der breiteren Struktur des Formel-1-Teams der FIA zu befassen, würde über eine mögliche Ersetzung von Masi und die Ernennung eines neuen Renndirektors hinausgehen. Martin Brundle, Formel-1-Experte bei Sky, machte bereits deutlich, dass Masis Entlassung allein "das Problem nicht lösen" würde.

Wird Rolle des Rennleiters neu definiert?

Es sei eine "viel zu große Aufgabe für eine Person, um sie in einer Saison mit 23 Rennen zu bewältigen". Aber selbst wenn sich die Struktur ändern und der Rennleiter mehr Unterstützung erhalten sollte, ist es schwer vorstellbar, dass Masi weitermacht.

Wie Quellen aus dem Fahrerlager gegenüber 'Motorsport-Total.com' verlauten ließen, haben einige Fahrer und Teams aufgrund der Ereignisse in Abu Dhabi und anderer Entscheidungen im weiteren Verlauf der Saison das Vertrauen in Masi verloren.

So ließ die Reaktion auf den Kampf zwischen Hamilton und Verstappen in Kurve 4 in Brasilien einige Fahrer im Unklaren darüber, was bei Rad-an-Rad-Duellen auf der Rennstrecke erlaubt ist und was nicht. Auch der Umgang mit den Vorfällen in Saudi-Arabien sorgte für reichlich Kritik an der Rennleitung.

Zwar hat sich Masi im Formel-1-Paddock als sympathische Person erwiesen, seit er 2019 nach dem plötzlichen Tod von Charlie Whiting die Rolle des Rennleiters übernommen hat. Auf persönlicher Ebene würden es viele bedauern, wenn er gehen würde.

Wer sollte Michael Masi ersetzen?

Aber es besteht das Gefühl, dass künftige Entscheidungen immer von den Ereignissen in Abu Dhabi überschattet würden, wenn er in dieser Funktion weitermacht. Für die FIA stellt sich die Frage, wer Masi ersetzen soll, da es keinen offensichtlichen Ersatz gibt, was für die Notwendigkeit einer Umstrukturierung spricht.

Whiting hat sich die Rolle fast 30 Jahre lang zu eigen gemacht und hinterlässt Fußstapfen, die unmöglich zu füllen sind. Mit der Erweiterung des Rennkalenders und den immer größeren Herausforderungen wird auch der Stress in diesem Job zunehmen.

Das Timing wird für die FIA wichtig sein, wenn sie über ihre nächsten Schritte nachdenkt. Sie hat Gespräche mit Fahrern und Teams geplant, bei denen die Rolle von Masi und die Abläufe in der Rennleitung sicherlich zur Diskussion stehen werden.

Eine umfassende Analyse und einige Vorschläge werden der Formel-1-Kommission im Februar vorgelegt, bevor der Weltmotorsportrat am 18. März seine endgültige Zustimmung erteilt. Es ist wichtig, dass die FIA schnell handelt, um sicherzustellen, dass zumindest einige erste Schritte unternommen werden.

Für die FIA geht es darum, das durch Abu Dhabi verloren gegangene Vertrauen bei Fahrern, Teams und vor allem Fans wiederherzustellen. Die Entscheidung über die Zukunft von Masi und eine Umstrukturierung wird dabei eine wichtige Rolle spielen.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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