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Was passiert eigentlich mit gebrauchten Formel-1-Reifen?

Warum aktuelle Formel-1-Rennreifen von Pirelli nicht als Erinnerungsstücke im Wohnzimmer landen können und welches Schicksal den Pneus stattdessen blüht

Was passiert eigentlich mit gebrauchten Formel-1-Reifen?

Viele Motorsport-Fans träumen davon, sich mit einem Rennreifen von Pirelli ein Stück Formel 1 ins eigene Wohnzimmer zu holen. Doch das "ist leider nicht möglich", wie Pirelli-Sportchef Mario Isola auf Nachfrage erklärt.

Warum also muss der Reifenlieferant der Formel 1 die Fans hier enttäuschen? "Weil wir geheimes Material [in den Reifen] verwenden", erklärt Isola. "Und wir wollen unser intellektuelles Eigentum bezüglich der Reifen nicht weitergeben."

Deshalb werden gebrauchte Formel-1-Reifen kategorisch nicht an Fans ausgegeben und auch nicht verkauft. Sondern: "Wir sammeln alle Reifen wieder ein, sowohl in der Formel 1 als auch in der Formel 2 und in der Formel 3", sagt Isola. Anschließend werden diese Pneus zurück ins technische Zentrum von Pirelli nach Großbritannien gebracht.

"Wir nutzen die gebrauchten Reifen aktuell, um Energie für unsere Werke zu erzeugen." Das geschieht bei Pirelli durch Verbrennung der Altreifen, und zwar bei "sehr hohen Temperaturen", so Isola. "Auf diese Weise gibt es keine Emissionen, sondern nur Energie."

Doch das ist für Pirelli nur ein Zwischenschritt zu noch mehr Nachhaltigkeit: "Für die Zukunft schauen wir uns Wege an, wie wir die Reifen recyceln können. Denn unser endgültiges Ziel ist, das Material wiederzuverwenden. Wir wollen das Material der gebrauchten Reifen nutzen, um vielleicht neue Straßenreifen zu produzieren", sagt Pirelli-Sportchef Isola.

Formel-1-Reifen im Maßstab 1:2 im Internet kaufen

Wer aber nicht so lange warten will, bis Reste von Formel-1-Reifen wiederverwendet werden, der kann sich in der Zwischenzeit anderweitig behelfen und im Internet nach dem sogenannten Pole-Award von Pirelli suchen. Denn ein kleiner Reifen geht nach jedem Qualifying an den schnellsten Fahrer und in dessen Besitz über. Manche Fahrer aber behalten diese Award-Reifen nicht, sondern verkaufen sie.

Damit hat Pirelli kein Problem: "Der Pole-Award ist das Eigentum der Fahrer. Sie können selbst entscheiden, was sie damit machen", sagt Isola.

Charles Leclerc mit einem Pirelli-Pole-Award in der Formel-1-Saison 2023

Charles Leclerc mit einem Pirelli-Pole-Award in der Formel-1-Saison 2023

Foto: Motorsport Images

Und er betont, dass es sich dabei um einen echten Formel-1-Reifen handelt. Zwar wird der Miniaturpneu nicht auf der Rennstrecke eingesetzt, spielt aber eine ganz entscheidende Rolle für die Autoentwicklung.

"Es handelt sich um einen richtigen Windkanal-Reifen", erklärt Isola. "Wir stellen diese Reifen den Teams für Tests im Windkanal zur Verfügung. Und das ist schon ein Stück Technologie. Denn um diese Reifen zu produzieren, müssen wir etwas entwickeln, das sich wie der [normale] Rennreifen verhält." Und zumindest ein solcher Windkanal-Reifen könnte bei einer Privatperson in einer Vitrine landen.

Weitere Co-Autoren: Kevin Scheuren. Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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