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Was sich Haas beim Heimrennen vom neuen Unterboden verspricht

Die Updates beim US-amerikanischen Haas-Team und was diese beim Formel-1-Heimrennen des Rennstalls in Miami am VF-23 bewirken sollen

Was sich Haas beim Heimrennen vom neuen Unterboden verspricht

Haas hat für sein erstes Formel-1-Heimrennen des Jahres technisch nachgelegt: Der VF-23 von Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen hat für den Miami-Grand-Prix 2023 einen neuen Unterboden erhalten. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung mit modifizierter Form im Heck "zur Verbesserung der aerodynamischen Effizienz bei niedriger, mittlerer und hoher Geschwindigkeit", so meldet das Team.

Was aber verspricht sich Haas von diesen Änderungen? Teamchef Günther Steiner überrascht auf Nachfrage mit seiner Antwort: "Wir haben keine Erwartungen."

Man sei in der modernen Formel 1 aber dazu gezwungen, das Auto ständig zu verbessern, so erklärt er weiter. "Es wäre nicht sinnvoll, auf ein großes Update zu warten, weil man sich dann vielleicht zu große Hoffnungen macht. Du musst also einfach das tun, von dem du glaubst, es macht das Auto schneller."

"Da geht es nicht immer um den reinen Abtrieb, sondern auch um Themen wie Fahrbarkeit, Abstimmung und das aerodynamische Zusammenspiel der Komponenten. Das versuchen wir umzusetzen", sagt Steiner.

Haas entwickelt wieder intensiver

Und das ist neu für das Formel-1-Team aus den USA, denn zuletzt hatte sich Haas bei neuen Teilen für seine Rennautos eher zurückgehalten. Das räumt Steiner ein. Bis 2019 habe sich der Rennstall "ziemlich gut verkauft" bei der Weiterentwicklung, "2020 und 2021 nicht so sehr, wie wir alle wissen". Erst 2022 fuhr Haas die hauseigene Entwicklungsarbeit wieder etwas hoch, aber nicht mit Vollgas, "um nicht ins Stolpern zu geraten", so formuliert es Steiner.

Schon 2022 habe er gemeinsam mit seinen Ingenieuren den Grundstein für 2023 gelegt und "entschieden, wie wir die Saison 2023 mit Updates bestreiten wollen", erklärt der Teamchef. "Das ist alles geplant, es kommt nicht aus dem Blauen heraus."

"Und wir haben uns gesagt: Wenn wir etwas finden, dann entscheiden wir, ob wir es am Auto einsetzen oder nicht. Der Plan sagt nicht, in Silverstone kommt ein Update. Nein. Wenn wir etwas finden, dann wird entschieden, wann und wo wir es verwenden."

Wunder gibt es nicht in der Formel 1

An diesem Punkt sei Fingerspitzengefühl gefragt, umso mehr unter der Budgetobergrenze, die nicht mehr so Spielraum lässt wie früher in der Formel 1. An diese Ausgangslage müsse man sich "gewöhnen", sagt Steiner. Außerdem brauche es Vertrauen in die Daten und an die Erkenntnisse im Windkanal.

"Manchmal aber werden die Erwartungen in die Höhe getrieben. Denn hat etwa jemand zu Red Bull aufgeschlossen? Nein. Da muss man ehrlich sein: Die Updates bewirken etwas, aber sie vollbringen keine Wunder", meint Steiner.

"Was ich damit sagen will: Ich habe schon seit vielen Jahren kein Update mehr gesehen, das ein Auto von P7 auf P3 nach vorne gebracht hätte. Das ist einfach nicht passiert. Man versucht also einfach nur, sein Auto zu verbessern."

Welche Rolle spielt Moneygram bei der Weiterentwicklung?

Seit der Saison 2023 tut das Haas mit Unterstützung seines neuen Titelsponsors Moneygram. Ob das ein Faktor bei der Weiterentwicklung sei, wird Steiner gefragt. Sprich: Helfen die Sponsorengelder dabei, technische Fortschritte zu machen?

Steiner bejaht, "aber wir hatten im vergangenen Jahr nicht zu wenig Geld. Wir kamen sogar sehr dicht an die Budgetobergrenze heran. Aber: Die verschiedenen Unfälle haben unser Budget für Updates natürlich etwas geschmälert." Und diese Unfälle waren ein Grund, weshalb sich Haas nach der Saison 2022 von Mick Schumacher getrennt hat. Das hat Steiner mehrfach betont.

Dass es in der Saison 2023 bisher "noch keinen größeren Crash" gegeben habe bei Haas, "das hilft natürlich", sagt Steiner. Sein Rennstall stehe mit Sponsor Moneygram aber ohnehin "noch solider da" als in der jüngeren Vergangenheit.

Haas mit zwei Standorten im Nachteil?

Bleibt die Frage, ob sich Haas mit unterschiedlichen Standorten in England und Italien einen Gefallen tut. Steiner sieht darin keinen Nachteil: "Das macht keinen Unterschied. Die Arbeitsweise ist ein bisschen anders, aber es ist nicht schwieriger, neue Teile zu bringen. Vielleicht ist die Logistik dahinter etwas komplexer."

Der Miami-Unterboden etwa sei in Italien designt und dann in England produziert worden. Das gehe in der modernen Formel 1 ganz problemlos: "Man schickt einfach eine Designdatei vom Computer aus", meint Steiner. "Das macht es nicht schwieriger."

Warum nicht mehr an Red Bull orientieren?

Knifflig wird es aber bei der Frage, ob sich Haas nicht intensiver mit dem Red-Bull-Konzept für den RB19 beschäftigen müsste, um seinen eigenen VF-23 und dessen Nachfolger schneller zu machen. Steiner aber winkt ab: "Du kannst nicht einfach zu hundert Prozent übernehmen, was Red Bull hat." Denn jedes Team verfüge über sein eigenes Chassis und individuelle weitere Komponenten.

"Du kannst aber versuchen, dich [an Red Bull] zu orientieren. Ich schätze, jeder wird etwas testen. Solange wir aber nicht zu hundert Prozent davon überzeugt sind, dass es ein Fortschritt darstellt, warum sollten wir es dann machen? Vielleicht für nächstes Jahr, aber im Moment gibt es keine Panikreaktion."

Zumal Haas bisher nicht vollends dahintergekommen sei, wie genau das Red-Bull-Design funktioniere und sich vor allem nicht sicher sei, was das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten anbelangt. "Es ist nicht einfach damit getan, zu sagen, wir wechseln jetzt auf das Konzept von Red Bull. Du kannst nämlich die Aufhängung nicht ändern, weil du sonst das Chassis ändern musst", sagt Steiner.

Für 2024 hält sich Haas alle Optionen offen

Er fügt hinzu: "Wir schauen uns an, was wir für 2024 tun können. Für dieses Jahr schauen wir, wie wir anderweitig Abtrieb gewinnen können und ob das funktioniert. Denn es bedeutet nicht automatisch, dass du schneller wirst, wenn du Red Bull kopierst. Es braucht schon einiges, um ein solches Konzept zum Funktionieren zu bringen."

Zumal Haas technisch mit Ferrari kopiert und zum Beispiel bei der Hinterrad-Aufhängung Teile einkauft. Das ist ein Vorteil, weil sich Haas so auf andere Entwicklungen konzentrieren kann. Es ist aber auch ein Nachteil, weil etwas Flexibilität fehlt.

Oder wie es Steiner ausdrückt: "Wenn du die Aufhängung von Ferrari beziehst, dann bist du etwas eingeschränkt bei den Dingen, die du machen kannst."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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