Was uns die Frontflügel-Designs 2020 über die Teams sagen - Teil II
Ein neues Regelpaket hat 2019 zu einigen unterschiedlichen Frontflügel-Designs geführt - Nach einem Jahr Entwicklung schauen wir, welche Lehren gezogen wurden
Foto: Giorgio Piola
Formel-1-Technik mit Giorgio Piola
Giorgio Piola analysiert und erklärt die Technik in der Formel 1!
Radikale Regeländerungen führen normalerweise zu einer gewissen Divergenz, da jedes Team in seine eigene Richtung geht. Mit der Zeit nähern sich die Lösungen jedoch an jene an, die die beste Performance zu liefern scheint.
Dank den Illustrationen von Giorgio Piola bekommen wir einen Einblick, wie die Teams nicht nur ihre Frontflügel, sondern auch ihre Nasendesigns angepasst haben. Dadurch haben sie Abtrieb zurückgewonnen und Luftwiderstand reduziert, was von diesen neuen Regeln erst herbeigeführt wurde.
Racing Point
Racing Point und AlphaTauri wollen ihren Platz in der Konstrukteurs-WM mit Sicherheit verbessern. Schauen wir mal, welche Veränderungen sie an Nase und Frontflügel getätigt haben, seit das Reglement 2019 angepasst wurde.
Racing Point RP19, front wing comparsion
Photo by: Giorgio Piola
Racing Point hat in den vergangenen Jahren eher versucht, den gleichen Aerodynamik-Weg wie Red Bull einzuschlagen. 2020 folgte jedoch die Kehrtwende und man hat sich für eine Mercedes-Kopie entschieden.
2019 lag der Fokus bei der Entwicklung des Frontflügels vor allem auf der Fußplatte, bei der man Länge und Form an der Hinterseite mehrfach geändert hat. Man wollte die Verwirbelungen verändern, was einen Effekt auf die Turbulenzen hat, die von den Rädern dahinter kreiert werden.
Racing Point RP19 front nose
Photo by: Giorgio Piola
In Kanada folgte Racing Point dem Trend der Capes unter der Nase, allerdings schien man von der Lösung in Kombination mit den vorhandenen Kobra-Naseneinlässen nicht ganz überzeugt - ein Feature, das das Team seit 2015 hatte und seitdem verbessert hat.
In Belgien gab es eine völlig neue Lösung und man wechselte zu einer simpleren daumenartigen Nasenspitze.
Seite an Seite
Die Nase und die Frontflügel-Halterung sind wie der Rest des Autos fast eine 1:1-Kopie des Mercedes-Designs von 2019, mit einem schlanken Körper, einem großen Cape, einer beulenförmigen Nasenspitze und schmalen Flügelpfeilern. Allerdings gibt es zwischen beiden Designs subtile Veränderungen: Die Form der Fußplatte und des Leitbleches darauf grenzen den Racing Point von Mercedes ab.
AlphaTauri
Der Name an der Tür und die Farbgebung mögen anders sein, für das Schwesterteam von Red Bull heißt es 2020 jedoch Business as usual.
Toro Rosso STR14 front wing
Photo by: Giorgio Piola
Die Italiener haben sich wie Ferrari und Alfa Romeo für ein entlastetes Frontflügel-Design für 2019 entschieden, haben dies angesichts ihres Budgets aber mit einem gewissen Stil gemacht. Der Übergang der Flaps zur Endplatte war dem Ferrari-Design ähnlicher als etwa dem von Alfa Romeo.
Man kann sehen, dass man ebenfalls dem Trend der Nasencapes gefolgt ist, mit einer simpleren daumenartigen Erweiterung der Nase und einer langen Reihe an Flügelpfeilern mit Löchern, durch die Luftstrom und Druck von einer Seite auf die andere gelangen können.
AlphaTauri AT01 front wing nose
Photo by: Giorgio Piola
Für 2020 hat das Team kleine Veränderungen am Frontflügel vorgenommen. Die Designer legten Wert auf die inneren Flap-Spitzen und wie der Strom aus der Region mit dem Y250-Wirbel darunter interagiert. Auch die Frontflügel-Pfeile haben sich in ihrer Länge verändert und sind nun viel kürzer und besitzen nur noch einen Schlitz auf ihrer Oberfläche.
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