Wegen COVID-19: Ferrari fordert weitere Überprüfung des Personalabbaus
Die großen Formel-1-Teams haben bereits eine "Schonfrist" bis Juni 2021 bekommen, ihre Mitarbeiterzahl zu verringern - Laut Mattia Binotto reicht das aber nicht aus
Ab der Saison 2021 greift die neue Budgetobergrenze in der Formel 1 - zumindest teilweise. Denn bereits im vergangenen Herbst wurde eine Ausnahmeregelung für die Topteams erlassen, damit diese nicht reihenweise Mitarbeiter entlassen müssen. Bis Juni 2021 haben diese nun Zeit, ihre Mitarbeiterzahl zu verkleinern.
Hintergrund: Um unter der neuen Obergrenze von 145 Millionen US-Dollar pro Jahr zu bleiben, müssen die großen Teams beim Personal große Abstriche machen. "Sie haben uns sechs Monate Zeit gegeben. Wir hatten eigentlich ein bisschen mehr verlangt, aber das war der Kompromiss", sagte Ferrari-Teamchef Mattia Binotto damals.
Mittlerweile ist für ihn jedoch klar, dass diese sechs Monate nicht reichen werden, um die Mitarbeiter innerhalb des Unternehmens neu zu verteilen. "Die Pandemie ist noch nicht vorbei", erinnert Binotto an die Coronakrise und spricht von einem "sehr wichtigen" Thema. Bei Ferrari möchte man es um jeden Preis vermeiden, Mitarbeiter zu entlassen.
Laut Binotto wäre es die "komplett falsche" Botschaft, Leute in dieser schwierigen Zeit zu entlassen. Doch genau das müsste Ferrari tun, wenn man es bis Ende Juni nicht schaffen sollte, die Mitarbeiter anderweitig zu verteilen. "Der Mechanismus von sechs Monaten muss überprüft werden", fordert der Teamchef daher.
Er schlägt eine verlängerte Übergangsphase vor, "eventuell bis zum Ende des Jahres", so Binotto, der in diesem Zusammenhang die soziale Verantwortung betont. "Wir denken nicht, dass das der richtige Ansatz wäre", erklärt er im Hinblick auf mögliche Kündigungen. Gespräche mit FIA und den anderen Teams kündigte er bereits Ende 2020 an.
"Wir versuchen, Leute [innerhalb des Unternehmens] zu den Straßenautos zu verlegen, denn wir sind eine sehr große Firma. Wir haben einige Möglichkeiten. Aber es ist eine schwierige Aufgabe", erklärt Binotto, der nun auf mehr Zeit hofft. Bei einem Verstoß gegen die Budgetobergrenze drohen Strafen bis hin zum WM-Ausschluss.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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