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Wegen FIA-Mann: Ferrari und Red Bull zanken in Pressekonferenz

Es wurde rustikal: Horner ärgerte sich weiter über ein missachtetes Gentlemen's Agreement, Arrivabene über Red Bulls Indiskretion und haltlose Anschuldigungen

Christian Horner, Red Bull Racing Team Principal and Maurizio Arrivabene, Ferrari Team Principal

Christian Horner, Red Bull Racing Team Principal and Maurizio Arrivabene, Ferrari Team Principal

Sutton Images

Stunk in der FIA-Pressekonferenz im Rahmen des Formel-1-Saisonauftaktes in Australien: Als die Personalie Laurent Mekies zur Sprache kam, flogen zwischen Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene und seinem Red-Bull-Pendant Christian Horner am Freitag die Giftpfeile – vor den Augen und Ohren der Weltpresse. Anlass war die jüngste Kritik Horners an der Verpflichtung des ehemaligen FIA-Mannes durch die Scuderia, über die sich Arrivabene echauffiert: "Daran ist nichts falsch!"

Sein Standpunkt: Ferrari hätte sich an nationales Arbeitsrecht in der Schweiz und Italien gehalten. Darüber hinaus sei in der Formel-1-Strategiegruppe nichts vereinbart worden, was die Roten hätten missachten können. "Wir sind sogar weitergegangen, indem wir sechs Monate Übergangsfrist geplant haben", so Arrivabene mit Blick auf das gesetzlich geregelte Maximum von zwölf Wochen.

 

Laurent Mekies, FIA
Gab jüngst seinen Wechsel zu Ferrari bekannt: Laurent Mekies hier noch im FIA-Dress

Foto Sutton Images

 

Dass es – wie von Horner und McLaren postuliert – ein Gentlemen's Agreement über eine mindestens einjährige Arbeitssperre für FIA-Mitarbeiter, die zu Teams wechseln, gegeben hätte, streitet Arrivabene ab. Er habe von der Geschichte gehört, aber: "Das sind nur Behauptungen. Eine Vereinbarung, die sich über Gesetze hinwegsetzt, ist illegal." Vielmehr hätte man sich darauf verständigt, einen FIA-Anwalt nationale Gesetzgebung überprüfen und sich demnächst informieren zu lassen.

Horner fassungslos: "Für mich ist die Sache ein dicker Hund." Eine Attacke auf Ferrari und auf Arrivabene persönlich. Er hätte – so meint jedenfalls Horner – im Raum gesessen, als das Thema bei der jüngsten Sitzung der Strategiegruppe Mitte Januar in London besprochen wurde. "Wir waren uns einig, dass kein Anwalt der Welt einen Vertrag aufsetzen könnte, um es durchzusetzen. Aber es war klar, dass die Teams sich zu mindestens zwölf Monaten Arbeitssperre bekennen", hadert er.

 

 

Besonders missfällt Red Bull, dass Ferrari sich angeblich für eine Frist von drei Jahren stark gemacht hätte. "Wenige Wochen später kommt ein Team damit an", ärgert sich Horner über die Mekies-Verpflichtung und lässt durchblicken, dass er die Scuderia nicht mehr als vertrauenswürdig betrachten würde: "Die Treffen sind sinnlos, wenn wir uns nicht einigen und es durchsetzen können."

Arrivabene grantelt zurück, indem er Horner Indiskretion unterstellt: "Bevor wir in der Strategiegruppe getagt haben, haben wir eine Vereinbarung unterschrieben, die es uns verbietet, öffentlich darüber zu sprechen, was dort Gegenstand ist." Das hat Red Bull zweifelsohne getan. Unüblich ist es allem Papierkram zum Trotz nicht, schließlich machen (teils brisante) Informationen aus dem engsten Machtzirkel der Formel 1 in der Regel nach wenigen Stunden in den Medien die Runde.

Ebenfalls in Genf mit am Tisch saß Mercedes-Sportchef Toto Wolff. Nachdem er sich auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com' in der vergangenen Woche nicht zu der Mekies-Affäre äußern wollte, bleibt er in Melbourne unverbindlich: "Ich habe keinen Gentleman im Raum erspäht, als es besprochen wurde", lässt der Österreicher seinen Charme spielen. Er will verhindern, dass die Debatte so eskaliert wie die um Renault-Wechsler Marcin Budkowski: "Die Situation ist eine ganz andere."

 

Marcin Budkowski, FIA Technical Chief at Formula One World Championship
Marcin Budkowski sorgte mit seinem Renault-Wechsel für einen Präzedenzfall

Foto Sutton Images

 

Fakt ist: Die FIA hat sich dem Problem, dass ihre Geheimnisträger zu Teams wechseln und vertrauliche Information über deren Konkurrenten mitnehmen, angenommen. Laut Renndirektor Charlie Whiting seien im Fall Mekies – anders als nach dem Transfer Budkowskis, der Zugang zu viel brisanteren technischen Informationen hatte – keine formalen Beschwerden beim Automobil-Weltverband eingegangen. Er könne aber den Ärger der Red-Bull- und der McLaren-Bosse verstehen.

Whiting über das besagte Strategiegruppen-Meeting: "Es wurden gewisse Richtlinien vorgeschlagen. Daran arbeiten wir derzeit in Abstimmung mit den beteiligten Teams und unseren Justiziaren." Übrigens: Zwischen Arrivabene und Horner gingen die Diskussionen auf dem Rückweg von der Pressekonferenz in das Fahrerlager munter weiter. Wolff hielt ein paar Meter Abstand zu den Hitzköpfen.

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