Wegen zu viel extra Gewicht: Red Bull verzichtet auf Sonderlackierung
Die Intensität des aktuellen Titelkampfes in der Formel 1 hat Red Bull dazu veranlasst, Pläne für Sonderlackierungen in Singapur und den USA aufzugeben
Nach Silverstone wird es bei Red Bull keine Sonderlackierung mehr geben
Foto: LAT Images
Red Bull hat seine Pläne für von Fans inspirierte Lackierungen bei den Grands Prix von Singapur und den USA verworfen. Grund sind Bedenken bezüglich des zusätzlichen Gewichts, dass die speziellen Lackierungen mit sich bringen.
Das Team aus Milton Keynes hatte seine Fans eingeladen, Designentwürfe einzureichen, die bei den Rennen in Großbritannien, Singapur und den USA in dieser Saison eingesetzt werden sollten. Das erste Design wurde dieses Jahr in Silverstone präsentiert.
Aber angesichts des immer enger werdenden Kampfes um die WM mit McLaren und Ferrari kam es dem Rennen am Wochenende in Singapur zu einer Planänderung.
Nach Informationen von Motorsport.com Global, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com, stellte sich während der Konzeptphase zur Erstellung der Sonderlackierung, die für Singapur geplant war, heraus, dass sich das Gewicht des Autos durch das Farbschema um etwa ein Kilogramm erhöht hätte.
Red Bull will kein Risiko eingehen
Zwar macht der Leistungsunterschied nur etwa 0,03 Sekunden pro Runde aus, doch das Team entschied, angesichts der engen Konkurrenz kein Risiko einzugehen und seine Titelchancen wegen einer Marketingkampagne nicht zu gefährden.
Vor dem Singapur-Grand-Prix wurde bestätigt, dass die Pläne für Sonderlackierungen vorerst aufgegeben werden und es für den Rest der Saison bei den regulären Farben bleibt.
In einer Stellungnahme des Teams heißt es: "Leider stellten wir bei der Testphase, wie einige der Designs in Echt auf dem RB20 aussehen könnten, fest, dass die Farbe, die verwendet wurde, um diese Lackierungen zu erstellen, unerwartetes und unangemessenes Gewicht zur Karosserie des RB20 hinzufügte."
"Wie Sie sich sicher vorstellen können, beeinträchtigt jedes zusätzliche Gewicht die Leistung, und das Team setzt seine Priorität weiterhin darauf, dieses Auto für den Rest der Saison 2024 so wettbewerbsfähig wie möglich zu machen."
"Daher müssen wir Ihnen schweren Herzens mitteilen, dass das Team die Entscheidung getroffen hat, die Sonderlackierungen beim Singapur- und beim USA-Grand-Prix nicht auf dem RB20 zu verwenden", so das Statement abschließend.
FIA: Zu viel Schwarz auf Formel-1-Autos
In den letzten Jahren haben Formel-1-Teams immer wieder damit gekämpft, ihre Autos auf das Mindestgewichtslimit zu bringen. Viele Lackierungen wurden deshalb zurückgeschraubt. Das ist dem Weltverband FIA jedoch ein Dorn im Auge.
Laut Informationen von Motorsport.com führen die Verantwortlichen der Serie Gespräche darüber, den übermäßigen Einsatz von Schwarz auf den Autos künftig zu reduzieren.
Nikolas Tombazis, FIA-Direktor für Einsitzer, konstatiert: "Ein Problem ist, dass die Autos zu viel nacktes Carbon haben, was offensichtlich auf das Gewicht der Farbe zurückzuführen ist. Also haben die Autos ein bisschen zu viel Schwarz."
"Alle Teams haben viel daran gearbeitet, die Art des Lacks zu ändern. Heutzutage werden extrem dünne Farbschichten verwendet, um das Gewicht so gering wie möglich zu halten."Diese Story teilen oder speichern
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