Registrieren

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland

Wem Charles Leclerc die Ferrari-Reifenstrategie zu verdanken hat

Wer Ferrari von der Einstoppstrategie überzeugte und wie Charles Leclerc in Silverstone damit "überraschend" den vierten Platz im Rennen erzielte

Eine Einstoppstrategie würde es nicht geben. Darin waren sich die meisten Formel-1-Beobachter vor dem Jubiläumsrennen am Sonntag einig. Denn schon in der Vorwoche hatte es in Silverstone Reifenschäden gegeben, und dieses Mal gab es sogar noch um einen Grad weichere Reifen. Auch Pirelli glaubte nicht an nur einen Wechsel. Charles Leclerc legte trotzdem nur einen Stopp ein - und wurde Vierter.

Wem der Ferrari-Fahrer diese gute Reifenstrategie zu verdanken hat? Offenbar sich selbst. Denn nach dem Rennen sagte Leclerc: Er habe in der Lagebesprechung vor dem fünften Grand Prix des Jahres "darauf bestanden", es mit nur einem Stopp zu probieren.

"Das Team hatte Vorbehalte, was auch nachvollziehbar ist, wenn man die Ereignisse der Vorwoche bedenkt", meint Leclerc. "Ich war aber ziemlich zuversichtlich, dass ich es umsetzen könnte. Im Rennen habe ich dann für [diesen] Plan C gepusht. Und wir haben die Einstopptaktik tatsächlich durchgekriegt und wurden Vierte." Wie Sebastian Vettel die Ferrari-Strategie kritisiert!

Woher die Ferrari-Pace kam, das ist noch unklar

Er sei "extrem zufrieden" damit, von Startplatz acht noch so weit nach vorne gefahren zu sein. "Dieser vierte Platz", so sagt Leclerc, "ist wie ein Sieg für mich."

"Das klingt schlecht, aber man muss auch realistisch sein und unsere aktuelle Situation betrachten. Und wenn mir jemand vor dem Start gesagt hätte, wir würden auf P4 ins Ziel kommen, ich hätte sofort dafür unterschrieben."

Denn mit P4 habe Ferrari vor dem Rennen nicht gerechnet. Das Resultat sei "unerwartet" gekommen, meint Leclerc. Und er könne sich auch nicht erklären, woher sein SF1000 den Speed hatte, um den Jubiläums-Grand-Prix der Formel 1 in der Spitzengruppe zu beenden.

Leclerc: Am Reifenhaushalt gearbeitet

"Ich bin gespannt, was die Datenanalyse sagt, wo diese Leistung herkommt", sagt Leclerc. Seine Pace im Rennen habe ihn "definitiv überrascht", weil er nach seinem frühen Stopp in Runde 18 nicht davon ausgegangen war, mit dem dabei erhaltenen Reifensatz durchzukommen.

Wider Erwarten lief es aber gut für Leclerc. Er meint: "Manchmal spürt der Fahrer etwas im Auto, was du nicht anhand der Daten siehst. Ich hatte einfach den Eindruck, ich könnte es hinkriegen."

"Und ich freue mich umso mehr, weil der Reifenhaushalt im vergangenen Jahr meine große Schwäche gewesen ist. Ich habe hart gearbeitet, um dieses Jahr besser zu sein. Und ich bin sehr zufrieden, dass das geklappt hat."

Bottas attackieren? Vor Silverstone undenkbar!

Tatsächlich schnupperte Leclerc in Silverstone sogar an einem Podestplatz: Zehn Runden vor Schluss lag er an dritter Stelle, bis ihn Lewis Hamilton mit frischen Reifen überholte. Kurz darauf schloss Leclerc zu Valtteri Bottas auf, doch zu einem Überholversuch kam es nicht mehr.

"Ich dachte darüber nach, Bottas noch anzugreifen", sagt Leclerc, der den Vorsprung des Mercedes-Fahrers auf unter eine Sekunde reduziert hatte. "Ich war sehr, sehr motiviert, als ich ihn vor mir sah. Dann aber bekam ich Vibrationen und nahm Tempo heraus, um auf der sicheren Seite zu sein und das Auto ins Ziel zu bringen."

Lewis Hamilton, Charles Leclerc

Lewis Hamilton hatte auf frischen Reifen leichtes Spiel gegen Charles Leclerc

Foto: Motorsport Images

Trotzdem wertet Leclerc sein Finish als einen Erfolg. Bottas angreifen zu können, "das ist etwas, von dem ich geglaubt hatte, es würde dieses Jahr unmöglich sein", so sagt er. "Ich verstehe auch noch nicht wirklich, wie wir das hingekriegt haben."

Teamchef: P4 das absolute Maximum

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto glaubt: Ferrari habe bei den hohen Temperaturen schlicht das richtige Händchen gehabt und "die passende Balance" erwischt. Sein Fazit: "Mercedes ist stärker als wir im Rennen und Verstappen ebenfalls. Damit ist P4 das derzeit bestmögliche Ergebnis für uns."

Entscheidend sei aus seiner Sicht, dass es Ferrari gelungen sei, nach dem schwachen Qualifying mit den Plätzen acht und zwölf zum Rennen hin einen Fortschritt zu machen. "Im Vergleich zum Samstag haben wir am Sonntag an Pace zugelegt", erklärt Binotto bei 'Sky'. "Und Charles hat ein gutes Comeback hingelegt und sich bis auf P4 vorgekämpft." Wie Binotto das Rennen von Vettel und dessen Kritik einordnet!

Damit hat Leclerc übrigens auch den vierten Platz in der Formel-1-Fahrerwertung übernommen - hinter Hamilton, Verstappen und Bottas, aber vor Lando Norris und Alexander Albon.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

Vorheriger Artikel Sebastian Vettel am Tiefpunkt: "Schlimmer kann's nicht werden ..."
Nächster Artikel Ross Brawn: Hülkenberg war Mercedes-Kandidat - bis Hamilton kam

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland