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Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat: Andreas Seidl

Warum McLaren-Teamchef Andreas Seidl nach dem Singapur-Grand-Prix 2022 hochzufrieden sein kann und was im Rennen anderswo schiefgelaufen ist

Andreas Seidl, Team Principal, McLaren

Andreas Seidl, Team Principal, McLaren

Alexander Trienitz

Liebe Leser,

wenn in einem turbulenten Rennen dein direkter Konkurrent in der Weltmeisterschaft einen Doppelausfall hinlegt und am Ende nur zwölf Autos in der Führungsrunde ankommen, dann musst du als Team zur Stelle sein. Und deshalb kann ich nach dem Singapur-Grand-Prix 2022 nur sagen: Alles richtig gemacht, McLaren!

Für mich ist daher stellvertretend Teamchef Andreas Seidl derjenige, der in der Nacht von Sonntag auf Montag am besten geschlafen haben dürfte. Denn Lando Norris und Daniel Ricciardo haben in Singapur das oft beschworene "Maximum" herausgeholt: Platz vier und Platz fünf.

Als andere straucheln, ist McLaren zur Stelle

Das ist ein sehr achtbares Ergebnis, wenn man bedenkt: Es sind jeweils beide Red Bull, beide Ferrari und beide Mercedes ins Ziel gekommen. Individuelle Fehler aber haben an diesem Wochenende dazu geführt, dass die Hälfte dieser Fahrzeuge hinter McLaren gelandet ist.

Im Gegenzug hat bei McLaren alles gepasst: Norris ist von Startplatz sechs ein starkes Rennen gefahren, hat sich unter Gelb nicht mal von Max Verstappen irritieren lassen und erzielte sein zweitbestes Resultat in diesem Jahr nach Platz drei in Imola.

Auch Ricciardo hat sich ordentlich verkauft, was 2022 fast schon Seltenheitswert hat. Für ihn bedeutet Platz fünf in Singapur das beste Saisonergebnis, nachdem er zuvor überhaupt nur bei fünf anderen Rennen gepunktet hatte. Und dann auch noch von Startplatz 16 kommend.

Aber natürlich: Der Abstand zwischen Norris und Ricciardo im Ziel – 32,149 Sekunden – ist ein Abziehbild dessen, was in der Saison 2022 so häufig passiert ist: Den besseren Speed hat bei McLaren eindeutig Norris. Denn seinen Rückstand hat sich Ricciardo nach der letzten Gelbphase nur im letzten Renndrittel eingefahren, war einfach konstant langsamer als Norris.

McLaren dreht das Duell gegen Alpine

Also: nicht alles eitel Sonnenschein bei McLaren, zumindest nicht auf der Strecke. Aber: Für das Rennergebnis ist das nicht weiter von Belang. Da zählt einfach nur, wer auf welcher Position ins Ziel gekommen ist. Und hier gibt es ein großes Manko bei McLaren-Konkurrent Alpine, das beide Autos durch technische Defekte verloren hat. Der erste Doppelausfall dieses Jahr.

Vor Singapur hatte Alpine mit 125:107 Punkten gegen McLaren den vierten Platz in der WM-Gesamtwertung behauptet, hatte acht Rennen lang (bis Zandvoort) regelmäßig mehr Punkte erzielt als McLaren. Doch mit dem besten Teamergebnis des Jahres (auch in Imola hat McLaren schon mal 22 Punkte geholt) ist McLaren wieder vorbeigezogen in der Tabelle.

Das muss nicht viel bedeuten, kann nur eine Momentaufnahme sein. Aber für ein Team wie McLaren ist dieses Zwischenergebnis aller Ehren wert, schließlich hat man dieses Jahr mit einem großen Leistungsgefälle im Team zu kämpfen, war im Sommer durch Vertragsgeschichten abgelenkt und hatte schon zu Saisonbeginn ein technisches Handicap gehabt, das vieles andere verzögert hat.

Endlich mal ein rundum positives Teamergebnis

Bei allem, was dieses Jahr für McLaren schon schiefgelaufen ist: In Singapur hat man sich unterm Strich gut verkauft und die Punkte mitgenommen, die andere haben liegen lassen. Das dürfte Teamchef Seidl und auch McLaren-Boss Zak Brown sehr zufrieden stellen.

Lando Norris, McLaren MCL36

Lando Norris, McLaren MCL36

Foto: Zak Mauger / Motorsport Images

Und: Singapur macht das Duell um Platz vier in der Konstrukteurswertung zumindest noch einmal spannend, und damit auch die Frage, wer am Ende der Saison 2022 wie viel Preisgeld mitnimmt (und durch die bessere Platzierung wie viel Entwicklungszeit im Windkanal verliert).

Ähnliches gilt übrigens auch für weiter hinten im Feld: Aston Martin hat mit Platz sechs für Lance Stroll und Platz acht für Sebastian Vettel ebenfalls das beste Saisonergebnis erzielt – und damit sowohl AlphaTauri als auch Haas in der Konstrukteurswertung überholt. In einer Saison voller Pleiten, Pech und Pannen ist auch das ein sehr achtbares Ergebnis.

Ich jedenfalls kann mir gut vorstellen, dass nach dem Singapur-Grand-Prix zwei Teamchefs von britischen Rennställen mit einem sehr breiten Grinsen im Gesicht zu Bett gegangen sind.

Einverstanden? Widerspruch? Lasst uns reden!

Ihr denkt ähnlich? Oder ganz anders? Dann lasst uns darüber reden: Folgt mir gerne auf Facebook und/oder Twitter, wo ich diese Kolumne - und weitere andere Themen aus der Formel 1 und dem Motorsport allgemein - gerne mit euch diskutiere.

Und wer nach dem Rennen in Singapur nicht gut geschlafen hat? Das erfahrt ihr wie immer in der Schwesterkolumne von Chefredakteur Christian Nimmervoll auf Motorsport-Total.com. Hier klicken!

Euer
Stefan Ehlen

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