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Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat: Domenicali & Todt

Warum sich Formel-1-Chef Stefano Domenicali und Jean Todt als FIA-Präsident nach dem ersten Grand Prix in Saudi-Arabien zufrieden die Hände reiben dürften

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Foto: Glenn Dunbar / Motorsport Images

Liebe Leser,

wer um alles in der Welt kann nach diesem Rennen eigentlich gut schlafen? Diese Frage habe ich mir (und meinen Followern auf Twitter) nach dem Saudi-Arabien-Grand-Prix 2021 gestellt. Ergebnis: Ein paar Mal erhielt ich die Zuschrift, dass praktisch niemand mit gutem Gefühl zu Bett gegangen sein könne.

Und doch sehe ich zwei Personen, denen die vielen Vorfälle in Dschidda nur recht sein konnten: Formel-1-Chef Stefano Domenicali und FIA-Präsident Jean Todt.

Welche großen Themen das Renngeschehen verdrängt hat

Warum ausgerechnet die beiden wohl mächtigsten Männer im Formel-1-Universum? Weil die Rennserie auf der Strecke in Saudi-Arabien ihre ganz eigenen Geschichten geschrieben und alle möglichen Störgeräusche in den Hintergrund verdrängt hat.

Die kritischen Fragen zum Beispiel, was die Formel 1 überhaupt in einem Land verloren hat, in dem Menschenrechte keine allzu große Bedeutung haben. Ob sich Formel 1 und FIA in Saudi-Arabien mit der Austragung des Grand Prix nicht am "Sportswashing" beteiligen? Nur wegen des Geldes überhaupt vor Ort sind? Da spricht nach diesem Rennen erst mal niemand mehr drüber.

Oder die Frage nach der Rennstrecke an sich, dem Jeddah Street Circuit: Die FIA schreibt sich seit Jahren eine "Action for Road Safety", also eine "Kampagne für Sicherheit im Straßenverkehr" auf die Fahnen, nimmt dann aber einen Stadtkurs in den Formel-1-Kalender auf, der aufgrund der hohen Geschwindigkeiten bei wenig Übersicht vor potenziellen Gefahren nur so strotzt.

Ein Formel-1-Feuerwerk in Saudi-Arabien, aber Fragen bleiben ...

Ein Formel-1-Feuerwerk in Saudi-Arabien, aber Fragen bleiben ...

Foto: Zak Mauger / Motorsport Images

Mal ganz abgesehen davon, dass bis zum ersten Freien Training auch Zweifel daran bestanden haben, ob die Strecke wirklich "fertig" ist, nach nur acht Monaten Bauzeit und zuletzt sehr viel Hektik am Bau, um die große Premiere überhaupt zu schaffen.

Dann wäre da auch noch die Frage nach dem Umgang der Rennleitung und der Sportkommissare mit dem Geschehen (und dem Regel-Wirrwarr in der Formel 1) auf der Strecke, schon seit Wochen, insbesondere jetzt in Dschidda.

Aber okay, all das ist den meisten Zuschauern an diesem Montag sicher noch sehr präsent, weil es alleine zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen beim Duell um den Sieg ein paar sehr schräge Szenen gegeben hat.

Die große Botschaft ist das enge Titelduell

Doch über allem steht: Hamilton und Verstappen reisen punktgleich zum Formel-1-Finale nach Abu Dhabi. Eine bessere Ausgangslage für die Entscheidung im Titelkampf kann man sich als Verantwortlicher gar nicht ausdenken. Die besondere Dramatik der Saison 2021, sie überstrahlt auf dem Papier einfach alles andere.

Und genau das ist, was in der Kommunikation von Formel 1 und FIA nach außen dringen wird: Läuft doch alles, passt doch alles.

Denn erstmals seit den 1970er-Jahren haben zwei Fahrer beim letzten Rennen rein von den Punkten her die genau gleiche Ausgangslage (mit Vorteil im Siegvergleich für Verstappen), das aktuelle WM-Titelduell zwischen Hamilton und Verstappen packt die Zuschauer auch emotional. Das ist bestes Drive-to-Survive-Material, was auch immer in der Netflix-Doku dann daraus machen wird.

Daher glaube ich wirklich, dass Formel-1-Chef Domenicali und FIA-Präsident Todt sich zumindest innerlich die Hände reiben. Von all den möglichen Szenarien, die beim ersten Grand Prix in Saudi-Arabien hätten eintreffen können, es ist das dabei herausgekommen, was sich jeder Promoter nur wünschen kann: Die große Mehrheit spricht über das, was in einer Woche in Abu Dhabi passiert – und nicht unbedingt über die großen Themen, die dieses Wochenende sonst noch aufgeworfen hat.

Was Todt im Rennen wichtig war

Ich bin daher davon überzeugt: Domenicali und Todt haben in der Nacht von Sonntag auf Montag sehr gut geschlafen. Aber wie intensiv der FIA-Präsident das Rennen überhaupt verfolgt hat?

 

Um 19:28 Uhr, gut eine Stunde nach Rennstart, twitterte er ein Gruppenfoto mit sich und den Formel-1-Fahrern und dem Schild "Thank you Jean" für das baldige Ende seiner Amtszeit. Da befand sich der Grand Prix gerade in einer weiteren Rotphase. Aber Rot haben in und mit Saudi-Arabien weder Domenicali noch Todt gesehen, so scheint es. Und das ist bitter.

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Sie denken ähnlich? Oder ganz anders? Dann lassen Sie uns darüber reden: Folgen Sie mir gerne auf Facebook und/oder Twitter, wo ich diese Kolumne – und weitere aktuelle und historische Themen aus der Formel 1 und dem Motorsport allgemein – gerne mit Ihnen diskutiere. Schreiben Sie mir!

Werfen Sie gerne auch einen Blick auf unseren Formel-1-Adventskalender auf dem YouTube-Kanal unseres Schwesterportals Formel1.de – dort öffnen wir bis 24. Dezember 2021 täglich ein "Türchen" mit kuriosen Anekdoten und Fakten aus der Formel-1-Historie. Gerne mal reinschauen!

Und wer nach dem Rennen in Saudi-Arabien gar nicht gut geschlafen hat? Das erfahren Sie wie immer in der Schwesterkolumne von Chefredakteur Christian Nimmervoll auf Motorsport-Total.com. Hier klicken!

Ihr
Stefan Ehlen

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