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Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat: Fernando Alonso

Warum nicht Max Verstappen, sondern Fernando Alonso der große Sieger ist nach dem ersten Rennen im Anschluss an die Sommerpause der Formel 1 in Spa

Fernando Alonso, Alpine F1 Team

Sam Bloxham / Motorsport Images

So kennt man ihn, dafür wird er von vielen gefeiert: für kompromissloses Racing und markige Funksprüche, aber auch für den erhobenen Zeigefinger in Richtung der Fahrerkollegen. Und am Ende steht noch ein ausgezeichnetes Ergebnis.

Ja, liebe Leser, es gibt gute Gründe, Alpine-Fahrer Fernando Alonso zum Thema meiner Montagskolumne zu machen, auch wenn natürlich Max Verstappen im Red Bull RB18 nach der dominanten Vorstellung beim Belgien-Grand-Prix 2022 in Spa-Francorchamps ebenfalls ein heißer Kandidat gewesen wäre. Aber ganz ehrlich: Irgendwie hatten wir doch alle (spätestens) am Samstag schon geahnt, dass er das Ding noch gewinnen könnte.

Daher: Ehre, wem Ehre gebührt: Verstappen und Red Bull waren bärenstark in Spa, haben bereits zum Ende der Europa-Saison in der Formel 1 eine Hand am WM-Pokal. Bei diesem Speed ist das restliche Rennprogramm für Verstappen fast nur noch Formsache, so überlegen präsentierte er sich in den zurückliegenden Grands Prix.

Nun also zu Fernando Alonso ...

Warum dann Alonso als "Gutschläfer"? Weil er es ist, der die Formel 1 in den vergangenen Wochen praktisch im Alleingang aufgemischt hat.

Wir erinnern uns: Am Tag nach dem Ungarn-Grand-Prix, der eigentlich der Übergang zur ruhigen Sommerpause hätte sein sollen, hat Alonso mal eben das Fahrerkarussell für 2023 angeschoben, aber so richtig. Und siehe da: Chaos allenthalben.

Ein Beispiel: Die Fahrerplanung bei Alpine läuft gerade völlig aus dem Ruder. Der vorgesehene Nachfolger von Alonso bei Alpine, Oscar Piastri, will gar nicht für Alpine fahren, sondern für McLaren. Die Sache landet sogar beim Contract Recognition Board, am Ende entscheidet womöglich das Geld. Und womöglich steht Alpine dann trotzdem ohne einen Fahrer da.

All das hat Alonso zwar nicht alleine zu verantworten, aber er hat durch seinen überraschenden Wechsel zu Aston Martin seinen Anteil daran. Und wo sich ein Otmar Szafnauer fragen muss, wie all das nur passieren konnte, reibt sich ein Fernando Alonso die Hände: Sein neuer Deal dürfte sich finanziell lohnen, sein neuer Arbeitgeber betet ihn an.

Alonso beinhart, auch auf der Rennstrecke

Und auf der Rennstrecke setzt er sich ebenfalls gekonnt in Szene. Die Situation mit Lewis Hamilton in der Startrunde in Spa war ein klassischer Alonso: beinhartes, aber faires Racing, und bissige Kommentare am Funk in Richtung Hamilton gleich hinterher.

 

Was die TV-Kameras auch noch eingefangen, aber vielleicht nicht überall gezeigt haben: Alonso ist in der Runde nach Hamiltons Ausfall mit erhobenem Zeigefinger am Formel-1-Rekordsieger vorbeigefahren. Ganz nach dem Motto: "So nicht, Freundchen!" Oder: "Nicht mit mir!" Oder beides.

Auf und neben der Rennstrecke macht Alonso eben sein ganz eigenes Ding. Und das macht er selbst im Alter von 41 Jahren richtig gut, vielleicht besser denn je.

Das Timing war zwar noch nie sein allerbester Freund – oft hatten andere die absoluten Spitzenautos – und er eckt regelmäßig bei seinen Teams an, aber Alonso stand womöglich auch noch nie höher im Kurs, hat selbst nach knapp 20 Jahren in der Formel 1 noch einmal einen neuen Zweijahres-Vertrag gelandet. Auch, weil er so Rennen abliefert wie in Spa.

Rennen fahren, das kann Alonso meisterhaft

Natürlich: Alonso war einer der Fahrer, die entscheidend von der Rückversetzung einiger Topfahrer profitiert haben. So hat sich auch das Thema Teamkollege für ihn erledigt, denn Esteban Ocon im anderen Alpine A522 – im Spa-Qualifying schneller als Alonso – musste ebenfalls nach hinten.

Damit war die Bahn frei für eine neuerliche Alonso-Show, bei der er wie üblich große Übersicht bewiesen hat: Verstappen kommt von hinten? Keine Gegenwehr, lohnt sich eh nicht, kostet nur Zeit.

Aber wenn Charles Leclerc im Ferrari was probiert und sich die schnellste Runde holen will, da hat Alonso was dagegen – und durchkreuzt mit forschem Auftreten mal eben alle Pläne, kriegt am Ende den fünften Platz, holt das bestmögliche Ergebnis raus.

Also nein, everybody's darling, das ist Alonso sicher nicht, sondern eigentlich ein ständiger Quertreiber mit immer mindestens einem Finger auf dem Funkknopf und dem Ruf, noch überall verbrannte Erde hinterlassen zu haben. Wie bei McLaren oder jetzt auch bei Alpine.

Aber am Ende der turbulenten Sommerpause und des Belgien-Grand-Prix zählt er zu den großen Siegern. Denn schlecht schlafen, das tut Alonso derzeit sicher nicht. Ganz im Gegenteil!

Einverstanden? Widerspruch? Lasst uns reden!

Ihr denkt ähnlich? Oder ganz anders? Dann lasst uns darüber reden: Folgt mir gerne auf Facebook und/oder Twitter, wo ich diese Kolumne - und weitere andere Themen aus der Formel 1 und dem Motorsport allgemein - gerne mit euch diskutiere.

Und wer nach dem Rennen in Spa nicht gut geschlafen hat? Das erfahrt ihr wie immer in der Schwesterkolumne von Chefredakteur Christian Nimmervoll auf Motorsport-Total.com. Hier klicken!

Euer
Stefan Ehlen

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