Registrieren

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland

Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat: Fernando Alonso

Weshalb ausgerechnet Fernando Alonso nach dem bitteren Ausfall beim Formel-1-Rennen in Mexiko gute Laune haben soll? Das erklärt Stefan Ehlen in seiner Kolumne!

Fernando Alonso, Alpine F1 Team

Fernando Alonso, Alpine F1 Team

Mark Sutton / Motorsport Images

Erst eindeutige Äußerungen am Funk, dann eindeutige Gesten nach dem Aussteigen, schließlich den Kopf zwischen den Armen auf der Bande bei Kurve 1. Keine Frage: Es waren viele Emotionen im Spiel bei Fernando Alonso im Mexiko-Grand-Prix 2022, umso mehr nach den technischen Problemen im Rennen und dem Antriebsschaden kurz vor Schluss.

Liebe Leser,

ich bin trotzdem davon überzeugt, dass Fernando Alonso nach dem drittletzten Rennen der Formel-1-Saison 2022 ganz ausgezeichnet geschlafen hat. Und das möchte ich euch in dieser Kolumne gerne näher erläutern.

Da wäre einerseits Alonsos Auftreten in den jüngsten Rennen.

Wie er seinen Alpine A522 nach dem wilden Crash mit Lance Stroll in Austin nicht nur einfach ins Ziel gebracht hat, sondern am Ende noch Siebter geworden ist. Oder wie er in Mexiko ein strategisch geprägtes Rennen ebenso gewieft auf P7 als "best of the rest" hätte beenden können, hätte nur das Material mitgespielt.

Fahrerisch ist Alonso weiterhin einer der Besten

Es ist inzwischen schon eine Art "Running Gag", dass Alonso seine Rennen regelmäßig als seine "besten" bezeichnet, aber oftmals macht er seine Sache wirklich sehr gut.

Wenn wir bei den beiden genannten Grands Prix bleiben: Austin war eine Glanzvorstellung, wenn man den Schock bedenkt, der ihm bei dem Highspeed-Unfall in die Glieder gefahren sein muss. Man hätte Alonso keinen Vorwurf machen können, hätte er das Auto danach abgestellt. Aber nein: Er hat weitergemacht und eine beeindruckende Aufholjagd hingelegt.

Und wer Mexiko verfolgt hat, weiß, wie Alonso im Prinzip von Anfang an einen "DRS-Zug" hinter sich hatte, also immer unter Druck stand. Einen Fehltritt aber hat er sich auch dabei nicht erlaubt, hätte vermutlich wieder das rausgeholt, was der Alpine eben hergibt, oder sogar etwas mehr.

 

Alonso spricht Wahrheiten schonungslos aus - weil er es kann

Mit dem Wissen, selbst mit 41 Jahren noch immer ein echter Racer zu sein und die direkten Gegner immer wieder alt aussehen zu lassen, lässt sich sicher gut schlafen. Umso mehr, wo es für Alonso auch keine aufgesetzte Diplomatie mehr gibt: Das Team in Schutz nehmen nach einem Defekt? Darauf pfeift er, sagt geradeheraus, was er denkt, ganz ohne Zurückhaltung.

Das kennen wir ja schon von Alonso. Und natürlich kann man dazu geteilter Meinung sein. Dass er ganz offen anspricht, was Sache ist, das ist aber auch eine Form von Ehrlichkeit, die es im Profisport so nicht immer gibt.

Natürlich: Alonso wird Alpine am Saisonende verlassen und hat bei Aston Martin einen neuen und lukrativen Deal für mindestens zwei Jahre abgeschlossen. Das macht es ihm im Endspurt seiner Alpine-Laufbahn erheblich leichter, Klartext zu reden und verbal auszuteilen (wenn der Crashgegner nicht gerade der Sohn des künftigen Teambosses ist). Denn er weiß: Das kommt ihm nicht in die Quere, seine Zukunft ist gesichert.

Aston Martin will Alonso, Aston Martin kriegt Alonso

Parallel dazu scheint es bei Aston Martin zumindest in kleinen Schritten allmählich etwas nach vorne zu gehen. Auch das dürfte Alonso keine schlaflosen Nächte bereiten, hat es bei der Aussicht auf einen stolzen Zahltag ab 2023 sicher auch noch nie.

All das lässt mich glauben, dass Alonso mit sich selbst völlig im Reinen ist. Denn er fährt immer noch sehr gute Rennen und kann das mittelfristig auch für gutes Geld tun – bei einem Team, das genau jemanden wie ihn braucht, um in den Grands Prix für Akzente zu sorgen. Jemanden, der mehr macht aus den Möglichkeiten, die es gibt. Und das macht Alonso ausgezeichnet.

Was kümmert es ihn da, ob sein Auto kurz vor Schluss im Rennen den Geist aufgibt? Nur Alpine braucht die Punkte für den siebten Platz, nicht aber Alonso. Und deshalb wird er nach dem Mexiko-Grand-Prix eine ganz entspannte Nacht verbracht haben.

Einverstanden? Widerspruch? Lasst uns reden!

Ihr denkt ähnlich? Oder ganz anders? Dann lasst uns darüber reden: Folgt mir gerne auf Facebook und/oder Twitter, wo ich diese Kolumne - und weitere andere Themen aus der Formel 1 und dem Motorsport allgemein - gerne mit euch diskutiere.

Und wer nach dem Rennen in Mexiko nicht gut geschlafen hat? Das erfahrt ihr wie immer in der Schwesterkolumne von Chefredakteur Christian Nimmervoll auf Motorsport-Total.com.

Euer
Stefan Ehlen

Vorheriger Artikel Mick Schumacher ohne Chance: "Auto hatte keinen Speed"
Nächster Artikel Sebastian Vettel auf P14: "Waren viel zu langsam"

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland