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Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat: Nico Hülkenberg

Warum Nico Hülkenberg der große Gewinner beim Eifel-Grand-Prix auf dem Nürburgring war und wie groß die technische Hürde wirklich war

Nico Hulkenberg, Racing Point

Nico Hulkenberg, Racing Point

Glenn Dunbar / Motorsport Images

Liebe Leser,

da wird einer Letzter im Qualifying und Achter im Rennen unter 20 Fahrern und soll ein Gewinner sein? Ja, tatsächlich! Denn was Nico Hülkenberg bei seinem Spontaneinsatz beim Eifel-Grand-Prix der Formel 1 auf dem Nürburgring gezeigt hat, das war schlicht beeindruckend.

Beeindruckend deshalb, weil er vor dem Rennen gerade mal zehn Runden gehabt hatte, um sich auf den seit Silverstone modifizierten Racing Point RP20 einzustellen. Dafür schlug sich Hülkenberg bei seinen vier gezeiteten Runden im Qualifying mehr als achtbar und blieb nur zwei Zehntel hinter Kimi Räikkönen zurück. Zum Weiterkommen aus Q1 fehlte gerade mal eine halbe Sekunde.

Fehlerlos, schnell und reifenschonend

Wie hätte sich Hülkenberg wohl angestellt, wenn er wie alle anderen Fahrer schon im dritten Freien Training hätte üben können? Als zum Beispiel sein Racing-Point-Teamkollege Sergio Perez zu seinen insgesamt 25 Trainingsrunden ansetzte, da hatte Hülkenberg (in Köln) gerade davon erfahren, am Nürburgring gebraucht zu werden. Und bis zum Qualifying war nicht mehr viel Zeit.

Danach, ohne nennenswerte Vorbereitung, ging Hülkenberg ins Rennen, und arbeitete sich von ganz hinten in die Top 10 nach vorne, stach dabei unter anderem auch Ferrari-Fahrer Sebastian Vettel aus, der nach einem Fahrfehler samt Ausflug in die Auslaufzone punktelos blieb. Hülkenberg dagegen blieb fehlerlos.

Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg

Foto: Zak Mauger / Motorsport Images

Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg

Foto: Glenn Dunbar / Motorsport Images

Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg

Foto: Mark Sutton / Motorsport Images

Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg

Foto: Andy Hone / Motorsport Images

Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg

Foto: Glenn Dunbar / Motorsport Images

Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg

Foto: Zak Mauger / Motorsport Images

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Mehr noch: Gleich sein erster Stint war einfach nur stark, denn er fuhr vom Start weg exakt 29 Runden mit der Soft-Reifenmischung, hielt diese Pneus also erstaunlich lange am Leben. Einzig Pierre Gasly von AlphaTauri schaffte es noch weiter mit Soft, um eine Runde.

"Fahrer des Tages" für Fans und Racing Point

Und am Ende stehen vier erkämpfte Punkte, die für Racing Point noch sehr wichtig sein könnten: Mit diesen vier Punkten hat das britische Team am Nürburgring wieder den dritten Platz in der WM-Gesamtwertung übernommen. Und wir alle wissen: Jeder Platz ist am Saisonende bares Geld wert, in Millionenhöhe.

Kein Wunder also, dass man bei Racing Point hochzufrieden ist mit dem Spontaneinsatz von Hülkenberg. Er hat sich wieder einmal als zuverlässiger Formel-1-Fahrer erwiesen, der auch unter großem Druck seine Leistung bringt. Was man nach dem Eifel-Grand-Prix nicht von jedem Stammfahrer behaupten kann.

Die Zuschauer jedenfalls wussten Hülkenbergs Einsatz zu honorieren: Der Deutsche wurde bei seinem Heimrennen zum "Fahrer des Tages" gewählt, und das mit mehr als einem Drittel der Stimmen. Seine 34,7 Prozent sind Saisonbestleistung, wie sie zuvor schon Perez beim Steiermark-Grand-Prix erreicht hat.

Wie Hülkenberg die Entwicklung beeinflusst hat

Als "verrückte Story" fasste Hülkenberg selbst sein halbes Wochenende am Nürburgring zusammen. Und auch die Ingenieure von Racing Point haben sich vor Ort mehrfach die Augen gerieben, wie rasch sich der Ersatzmann auf das Auto eingestellt hat.

Denn was erst im Nachhinein deutlich wurde: Racing Point hatte den RP20 nach den beiden Silverstone-Rennen, bei denen Hülkenberg anstelle von Perez aktiv gewesen war, an mehreren Bereichen modifiziert. Diese Änderungen kannte Hülkenberg noch nicht, und er hatte dieses Mal auch nicht die Gelegenheit, sie vorab im Simulator wenigstens virtuell zu testen.

Und: Speziell die Aufhängungsteile vorne und hinten waren umgebaut worden, übrigens als Folge der Rückmeldung, die Hülkenberg nach seinen Silverstone-Einsätzen den Ingenieuren gegeben hatte. Sein Feedback floss daraufhin in die Weiterentwicklung ein, und mit diesem neuen Sachstand wurde Hülkenberg direkt im Qualifying konfrontiert.

Nico Hülkenberg: Racing Point kennt seine Qualitäten - wer noch?

Nico Hülkenberg: Racing Point kennt seine Qualitäten - wer noch?

Foto: Charles Coates / Motorsport Images

"Daran gewöhnst du dich nicht in vier [fliegenden] Runden, geht nicht", sagt Racing-Point-Technikchef Andrew Green. "Aber Nico musste das schaffen." Und er hat es geschafft, vielleicht noch nicht ganz im Qualifying, aber spätestens im Rennen. Das spricht für Hülkenberg und seine fahrerischen Qualitäten.

Und jetzt ab zu Red Bull!

All das macht ihn zu einem Gewinner. Doch die große Frage ist: Was hat er davon? Noch immer keinen Formel-1-Stammplatz und weiterhin die Ungewissheit, ob es 2021 mit dem Vollzeit-Comeback klappt. Sein bereits dritter Einsatz, zum zweiten Mal kurzfristig, dürfte aber ein famoses Bewerbungsschreiben abgeben.

Ob zum Beispiel Red-Bull-Sportchef Helmut Marko Interesse zeigt? Ich finde ja: Hülkenberg wäre eine gute Wahl für das Cockpit neben Max Verstappen, denn er bringt alle Eigenschaften mit, die Alexander Albon – er ist heute an anderer Stelle großes Thema – dort vermissen lässt. Und vor allem ist Hülkenberg zuverlässig schnell.

Wir alle wissen: Der "Quereinstieg" bei Red Bull ist nicht das Wunschszenario des Teams, weil man lieber eigene Talente heranziehen und fördern will. Hier und jetzt aber würde ich Christian Horner und Marko raten, eine Ausnahme zu machen, und Hülkenberg per sofort ins Auto zu setzen. Dann kann er sich in den restlichen Saisonrennen beweisen, mit Blick auf 2021.

Und selbst wenn Red Bull die Sache ganz anders sehen sollte: Hülkenberg gehört in die Formel 1, und nicht auf die Ersatzbank. Also bitteschön: Dieser Mann braucht im nächsten Jahr wieder ein Rennauto!

Ihr
Stefan Ehlen

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