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Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat

Ein Frust-Bierchen gegen die (erneute) WM-Niederlage: Warum Valtteri Bottas in diesem Leben wohl nicht mehr Formel-1-Weltmeister wird

Valtteri Bottas, Mercedes AMG W10 after the crash

Foto: Steven Tee / Motorsport Images

Liebe Leser,

ich mag Valtteri Bottas ja. Der Finne redet nicht viel, sondern tut lieber, hält sich nicht mit unnötigen Selbstdarstellungs-Trips auf und ist ganz nebenbei einer der besten sechs, sieben Formel-1-Fahrer der Welt.

Das ist grundsätzlich eine schöne Sache. Aber gleichzeitig ein Problem, wenn der Teamkollege Lewis Hamilton heißt, in einer Woche sechsmaliger Weltmeister sein wird und derzeit wahrscheinlich der beste Fahrer der Gegenwart ist.

Bottas hat letzte Nacht nur metaphorisch schlecht geschlafen, nehme ich an. Gleich nach dem dritten Platz, der so gut wie fixiert, dass er wieder nicht Weltmeister wird, kam Bottas mit einem Bier in der Hand in die FIA-Pressekonferenz.

Es war eine amüsante Szene: Sebastian Vettel, der das Glas in der Hand des Finnen sah, fand die Idee toll, nach dem Rennen anzustoßen - und "bestellte" bei seiner Pressedame Britta Roeske begeistert auch was zu trinken.

Vielleicht hat sich Bottas später am Abend noch das eine oder andere Bierchen mehr gestattet. Gegen den Frust, und weil man sonst am Sonntag in Mexiko-Stadt eh nix recht unternehmen konnte. Kurz nach Rennende begann es wie aus Kübeln zu schütten. Und das (fast) die ganze Nacht durch.

 

Hamilton fehlen nur noch vier Punkte

Bottas wirkte während der Pressekonferenz nicht genervt, aber doch sichtlich niedergeschlagen. Da ein Schlückchen vom Bierglas, dort ein Gähnen, die Stimme gedämpft.

Auch wenn er immer betont hat, dass er erst aufgibt, wenn sich das Thema rechnerisch erledigt hat: Hamilton braucht jetzt nur noch vier Punkte, um den Sack zuzumachen, selbst wenn Bottas alle drei Rennen mit schnellster Runde gewinnt.

Der 30-Jährige selbst wird noch gar nicht die Zeit gehabt haben, darüber nachzudenken. Aber 2019 ist für ihn, obwohl er insgesamt eine deutlich bessere Leistung abgeliefert hat, womöglich die größere Ernüchterung als 2018.

Denn obwohl es über weite Strecken gut für ihn lief und er immer wieder Bestform abrufen konnte, Hamilton in Sachen Speed stets gefährlich war - letztendlich hatte er wieder nicht den Funken einer Chance, den bald sechsmaligen Champion auf die ganze Saison gesehen zu besiegen.

 

Der Unterschied zu Nico Rosberg

Nico Rosberg begann Ende 2015 gegen Hamilton zu siegen, nahm das Momentum mit, investierte seine ganze Lebensenergie ein Jahr lang ins Thema Formel 1 - und hatte Ende 2016 das Unmögliche verbracht, den besten Rennfahrer der Welt auch mit einer Spur weniger Talent zu besiegen.

Als Bottas Anfang 2019 aus dem Winter kam, dachten viele, dass er "einen Rosberg vollbringen" könnte. Bottas war schnell, wirkte selbstbewusst; sein neuer Bart unterstrich den Wandel auch rein optisch. Vom "neuen Bottas" war die Rede, und nach zwei Siegen in vier Rennen führte er sogar die Fahrer-WM an.

Aber letztendlich war auch der "neue Bottas" nicht gut genug, um einen immer besser und kompletter werdenden Lewis Hamilton konstant zu knacken. Eine ernüchternde Erkenntnis. Denn mehr als 2019 kann der Mercedes-Fahrer wahrscheinlich nicht an Energie investieren.

Was im Umkehrschluss bedeutet: Solange Bottas neben Hamilton fährt, kann er nicht Weltmeister werden.

Andererseits: Das habe ich Ende 2015 auch über Nico Rosberg geschrieben. Und wie die Geschichte weiterging, ist ja bekannt …

Christian Nimmervoll

P.S.: "Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat" fand jahrelang jeden Montag auf unseren Portalen Formel1.de und Motorsport-Total.com statt. 2019 ist sie umgezogen zu de.motorsport.com. Auf unseren Schwesterportalen erfahren Sie stattdessen, "Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat". Diesmal, findet Ruben Zimmermann, Red-Bull-Pilot Alexander Albon.

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