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Reaktion

Whiting: Kein Zusammenhang zwischen zweitem Sensor und Ferrari-Rückfall

FIA-Rennleiter Charlie Whiting dementiert, dass Ferraris Leistungseinbruch mit dem zweiten Batterie-Sensor in Zusammenhang stehe: Was lief wirklich bei der Scuderia?

Sebastian Vettel, Ferrari and Charlie Whiting, FIA Delegate

Foto: Sutton Images

Hat Ferrari dieses Jahr beim Motor betrogen? Nach wie vor ist die wundersame Leistungsexplosion der italienischen Antriebseinheit zwischen den Rennen in Österreich und Italien das Gesprächsthema im Formel-1-Fahrerlager - denn seit dem Singapur-Grand-Prix ist das Team von Sebastian Vettel nicht mehr in der Lage, im zweiten Drittel der Geraden deutlich schneller zu sein als Mercedes & Co.

Fakt ist, dass die FIA bei einigen Rennen einen zweiten Sensor im Bereich der Ferrari-Batterie eingebaut hat. Und dieser zweite Sensor soll dafür gesorgt haben, dass die Scuderia den Trick nicht mehr nutzen kann.

Nun dementiert FIA-Rennleiter Charlie Whiting gegenüber 'Motorsport-Total.com', dass es einen Zusammenhang zwischen dem zweiten Sensor und dem Leistungseinbruch bei Ferrari gibt: "Ich bin nicht ganz sicher, worauf dieser Einbruch zurückzuführen ist. Es gab Spekulationen, dass unser magischer Sensor der Grund gewesen sei. Ich werde nicht weiter ins Detail gehen, aber aus Motorensicht stimmen wir dieser Theorie nicht zu." Es gäbe stattdessen "überhaupt keinen Zusammenhang" zwischen dem Sensor und dem Rückfall bei der Motorleistung.

Wurz: Ferrari-Mitarbeiter müssen stillhalten

Ob der zweite Sensor wirklich keine Rolle gespielt habe, "werden wir nicht genau erfahren", glaubt Ex-Formel-1-Pilot Alex Wurz gegenüber dem 'ORF'. "Ferrari hat aber eine Warnung an die eigenen Mitarbeiter ausgesprochen, nichts über technische Details preiszugeben. Da ging es konkret um eine zweite Batterie, die da angeblich drin war."

Es ist nichts Unerlaubtes, die Batterie in zwei Bereiche zu unterteilen, wenn man den Vorgaben der FIA entspricht, pro Runde nicht mehr als die erlaubten vier Megajoule an Energie zu nutzen. Und genau da liegt vermutlich der Hund begraben. Hat Ferrari einen Weg gefunden, das zu umgehen?

 
Eine komplizierte Frage, denn die Antriebseinheiten der Formel 1 sind dermaßen komplex geworden, dass selbst die FIA Schwierigkeiten hat, ein illegales Vorgehen zu beweisen. Auffällig ist, dass Ferrari schon seit Saisonbeginn in Sachen Motorleistung im Vergleich zum Vorjahr erstarkt ist. Und dann wäre da dieses Kreischen des Motors in der Beschleunigungsphase, das auf eine Explosion hindeutet.

Ab wann war zweiter Batteriesensor im Ferrari?

Das stellte selbst die Mercedes-Antriebsexperten um Andy Cowell vor ein Rätsel und war der Auslöser, warum Mercedes-Technikchef James Allison in Baku die FIA bat, die italienische Antriebseinheit zu untersuchen. Da der Weltverband aber im Gegensatz zu früher dementsprechende Angelegenheiten hinter verschlossenen Türen behandelt, ist ungewiss, was dann passierte.

Ob schon damals ein zweiter Sensor angebracht wurde, ist nicht erwiesen, denn Whiting hält sich bedeckt, bei welchen Rennen dieser zusätzliche Sensor zum Einsatz kam: "Wenn ich das preisgebe, dann verrate ich alles über das Ferrari-Auto - und dann weiß es auch die Konkurrenz. Das kann ich nicht tun."

Ein Betrug ist schwierig, da nicht nur die Batterie, sondern auch das Drehmoment an der Kurbelwelle mit Sensoren überprüft werden. Die Daten müssen übereinstimmen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass der Trick im Bereich der Elektromaschinen stattfindet und Ferrari zwischen Spielberg und Monza aus irgendeinem Grund länger boosten konnte als die Konkurrenz.

Wollte FIA Skandal verhindern?

Womöglich hatte man einen Weg gefunden, über die am Turbolader sitzende Elektromaschine MGU-H generierte Energie zu nutzen, um die von der MGU-K ausgelösten 30 Sekunden Boost zu verlängern - und zwar ohne den Drehmomentsensor in Alarmzustand zu bringen. Und am Ende scheint der Trick - wenn er schon nicht komplett illegal war - zumindest nicht im Sinne des Reglements gewesen zu sein.

In solchen Fällen geht die FIA dieser Tage diplomatischer an die Sache heran als in der Vergangenheit: Whiting könnte von Ferrari eingefordert haben, dass man die Sache in Ordnung bringt - dafür werde man nicht viel Wind darum machen. Schon in Monza fiel Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff im Rennen auf, dass sich der Power-Vorteil der Roten in Luft aufgelöst habe.

Ferrari offensichtlich schwächer geworden

Trotz allem bleibt die Angelegenheit bis heute undurchsichtig. Könnte es gar sein, dass es sich bloß um eine Verschwörungstheorie handelt und Mercedes seit Monza einfach das eigene Auto besser versteht als Ferrari? "Wir haben seit Spa zu jedem Rennen ein Upgrade gebracht", meint Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Zudem habe man durch die schlechte Fahrbarkeit in La Source ein Problem am Auto erkannt, "und wir verstehen die Reifen jetzt viel besser".

Dennoch sieht auch er einen Rückfall von Ferrari im Antriebsbereich: "Der Ferrari-Motor hat zuletzt nicht mehr so sehr den Unterschied gemacht wie zu Beginn und zu Saisonmitte." Lewis Hamilton sieht ebenfalls einen Einbruch: "Ich bin davon ausgegangen, dass sie weiterhin so stark sein würden wie in Monza, aber sie haben viel Performance verloren, und seither ist es schwierig für sie."

Für Wurz ist die Angelegenheit währenddessen klar: Nicht Mercedes habe sich verbessert, sondern Ferrari sich verschlechtert. "Es geht nicht darum, dass Mercedes den Stein der Weisen gefunden hat und auf einmal das Auto so viel besser ist, sondern, dass Ferrari zurückgefallen ist. Ihre Rundenzeiten sind zurückgegangen", sagt Wurz. "Daher wird vielleicht schon etwas an der Sache dran sein."

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