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Wie die breiteren Reifen in der F1 2017 die Boxenstopps verändern

Die breiteren Reifen wurden in der Formel 1 für 2017 eingeführt, damit die Autos besser aussehen und schneller fahren. Die Unterschiede machen sich aber nicht nur auf der Strecke bemerkbar.

Boxenstopptraining: Felipe Massa, Williams FW40

Foto: Williams F1

Die breiteren Reifen – vorne um 60 Millimeter, hinten um 80 Millimeter – machen die Arbeit für die Crews bei den Boxenstopps etwas härter.

Die Reifen sind schwerer, dazu kommt, dass die Sicht beim Ab- und Anschrauben der Radmuttern durch die Tiefe der Felgen schlechter ist. Gleichmäßig gute Boxenstopps, wie sie in den vergangenen Jahren zur Tagesordnung geworden sind, werden von nun an schwieriger werden.

Die Teams haben sich aber nicht ausgeruht und einfach akzeptiert, dass alles etwas langsamer sein wird. Sie sind entschlossen, keine Zeit zu verlieren.

Maßstäbe setzen

Practice pitstop for Felipe Massa, Williams FW40
Boxenstoptraining für Felipe Massa, Williams FW40

Foto: Williams F1

In der vergangenen Saison war Williams über die Saison gesehen das Team mit den schnellsten Boxenstopps.

Die Crew war bei 11 der 21 Rennen die schnellste – mit einer Bestzeit von 1,92 Sekunden beim Grand Prix von Europa in Baku.

Sportmanager Steve Nielsen ist sehr stolz darauf, wie sein Team es geschafft hat, innerhalb von 2 Jahren von einem mit den meisten Problemen zu dem Team zu werden, das Maßstäbe setzt. Das ist auch der Grund, wieso man sich so anstrengt, diesen Vorsprung auch 2017 zu behalten.

"Der Konkurrenzkampf in der Formel 1 ist sehr groß – und ich glaube nicht, dass es unseren Konkurrenten gefällt, dass wir schneller sind als sie, besonders, da wir ein Team waren, das dafür berühmt war, bei Boxenstopps nicht schnell zu sein", sagte er gegenüber Motorsport.com.

"Da waren nicht viele technische Tricks dabei. Ein kleines bisschen, die große Veränderung, die es bei Williams gab ist, dass wir den Endverbraucher – die echte Boxenmannschaft – dazu gebracht haben, direkt mit den Leuten zu reden, die die Ausrüstung und das Auto entwerfen."

"Es war also die Schnittstelle zwischen ihrem Equipment und dem Auto. Das war alles. Wenn es etwas gibt, das wir geändert haben, war es das. Und das hatte große Auswirkungen."

Weitere Konsequenzen

Williams hat bereits Mitte vergangenen Jahres begonnen, sich auf die Boxenstopps 2017 vorzubereiten.

Das begann mit dem Design von neuem Equipment für die Reifenwechsel und frühem Training mit einem 2016er Auto mit schwereren Reifen. Richtiges Boxenstopptraining begann, als Pirelli die 2017er Reifen herausgegeben hat.

Auch wenn das zusätzliche Gewicht (ein Vorderreifen wiegt 9,5 Kilogramm statt bisher 8,5, während der Hinterreifen mit knapp 12 Kilogramm fast 2 Kilo schwerer ist) die Stopps nicht wirklich verlangsamen wird, haben die Veränderungen andere Konsequenzen.

"Ein Williams-Boxenstopp hat 34 Handlungen – also müssen innerhalb der 2 Sekunden, 34 Dinge passieren. Und jedes einzelne verlangsamt den Stopp, wenn es schiefgeht."

"Von diesen 34 Aktionen werden 12 von den größeren und schwereren Reifen beeinflusst. Es gibt eine ganze Menge Dinge, die davon nicht betroffen sind, aber einige sind es", sagte Nielsen.

"Zum Beispiel: Das Rad ist größer und schwerer, die Radmutter, ganz besonders hinten, ist weiter innen, also ist es für den Mann am Schlagschrauber schwieriger, da hin zu kommen. Es gibt kleine Änderungen am Equipment und der Technik, die entwickelt werden mussten, um damit zurecht zu kommen."

Problemzonen

Practice pitstop for Felipe Massa, Williams FW40
Boxenstoptraining für Felipe Massa, Williams FW40
Foto: Williams F1

Eines der Probleme, von dem man bei Williams glaubt, dass es das Tempo der Boxenstopps verlangsamen könnte war, dass die Radmutter durch die breiteren Felgen 2017 kürzer zu sehen sein wird, wenn das Auto zum Stopp kommt.

"Das ist nicht hilfreich", sagte Nielsen. "Wir hatten das befürchtet, bevor wir mit der echten Ausrüstung begonnen haben zu trainieren. Es war dann aber nicht so schlimm, wie wir gedacht hatten."

"Der einschränkende Faktor ist in der Tat der Übergang. Von dem Moment an, in dem das Rad gelockert wird, muss es abgenommen und das neue angebracht werden. Das dauert dann zusätzliche Zeit."

"Der Grund ist, dass 3 Leute involviert sind, die sich nur ein paar Zentimeter voneinander entfernt bewegen und dieses Rad ist viel, viel breitet als bisher."

"Also müssen die Abstände zwischen den Crewmitgliedern größer sein, sie müssen sich gegenseitig mehr Platz lassen und das summiert sich zu 1 oder 2 Zehntelsekunden. Also ist es mehr der Übergang zwischen dem Abnehmen des alten Rades und dem Aufsetzen des neuen, als das Lockern oder Anbringen der Radmutter."

Zeitvorgabe

Der Beweis der Auswirkungen der breiteren, schweren Räder wird erst an diesem Wochenende in der Hitze des Gefechts in Australien sichtbar werden. Nielsen sagt aufgrund der bisherigen Boxenstopptrainings aber, dass es auf der Stoppuhr eine sichtbare Änderung geben werde.

"Was wir bisher gesehen haben ist, dass die Zeiten vom vergangenen Jahr erreicht werden können, aber die Streuung wird größer sein", sagte er.

"Letztes Jahr dauerte ein sehr guter Boxenstopp vielleicht 2 Sekunden oder weniger – 1,9 Sekunden. Diese Ziele können wir wieder erreichen, aber es wird mehr ein Schnitt um die 2,4 oder 2,5, bis 2,6 Sekunden sein – mehr als das, was wir letztes Jahr hatten."

Und da die Formel 1 in eine Saison startet, in der 1-Stopp-Rennen zur Norm werden – und Überholen in der Box am einfachsten ist – wird der Stopp zum Schlüsselfaktor.

"Auch, wenn es nett ist, einen Boxenstopp von 1,9 Sekunden zu machen, jeder redet darüber, es ist großartig und es ist eine Art Ehrenzeichen, so ist für uns doch die Beständigkeit am wichtigsten.", sagte Nielsen.

"Wann du also 4 Stopps machst, ist es nicht sinnvoll, einen von 1,9 Sekunden zu machen, wenn die anderen 3,5 Sekunden dauern. Ich würde sagen, dass alle unter 2,5 Sekunden sein sollten. Die Beständigkeit ist wichtig."

Die Formel 1 wird sich an diesem Wochenende nicht nur auf die Stoppuhr konzentrieren, wenn die Autos auf der Strecke sind, denn der Kampf in der Boxengasse wird sicher ebenso spannend.

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