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Wie die "neue Normalität" für die Formel-1-Teams aussieht

Das Mercedes-Team gibt Einblicke hinter die Kulissen: Wie die neuen Sicherheitsstandards umgesetzt werden & was der Silverstone-Test gebracht hat

Die "neue Normalität" ist in der Formel 1 eingekehrt. Die Fabriken haben nach der vorgezogenen und verlängerten Sommerpause ihren Betrieb wieder aufgenommen, allerdings unter strengen Sicherheitsrichtlinien. Mercedes gewährt Einblicke hinter die Kulissen.

Nach 63 Tagen kehrte das Mercedes-Team Anfang Juni wieder an die Arbeit zurück. Bereits vor dem Ende des Shutdowns wurden die Standorte in Brackley (Chassis) und Brixworth (Motor) auf die neuen Spielregeln des "Social Distancing" vorbereitet. Nur so konnte sichergestellt werden, dass das Personal sicher an den Arbeitsplatz zurückkehren kann.

Bevor die Teammitglieder wieder in die Fabrik durften, mussten sie eine Online-Einweisung durchlaufen, um sich mit den Maßnahmen vertraut zu machen. Zum neuen Ablauf gehört, dass bereits nach der Ankunft vor der Fabrik die Körpertemperatur jedes Angestellten gemessen wird, um sicherzugehen, dass niemand Fieber hat.

Einbahnsystem, Belüftung & Handhygiene

Außerdem wurden in der gesamten Fabrik Schilder angebracht, um alle Mitarbeiter an die Hygiene-Vorschriften und das Social Distancing zu erinnern. Um den Kontakt untereinander möglichst zu minimieren, wurde ein neues Einbahnsystem im Werk installiert, etwa in Fluren, Korridoren, Treppenhäusern und Gehwegen zwischen den Büros und Fertigungshallen.

Die Lüftungsanlage in den Hallen läuft auf maximaler Leistung, um die höchstmögliche Belüftung pro Stunde zu gewährleisten. Sollten Situationen auftreten, in denen Mitarbeiter keinen Abstand einhalten können, dann sind sie dazu verpflichtet, Gesichtsmasken zu tragen. Auch müssen sich alle Mitarbeiter an die Vorschriften zur Handhygiene halten.

Die Arbeitsplätze werden vor und nach der Arbeit sowie in den Pausen gereinigt. Masken, Handschuhe, Desinfektionstücher und Handdesinfektionsmittel sind in der Fabrik verfügbar, damit die Umsetzung der neuen Regeln so einfach wie möglich fällt.

Trotz all dieser Vorsichtsmaßnahmen ist die Fabrik noch nicht vollbesetzt, da die Hälfte des Personals weiterhin von Zuhause aus arbeitet. Mercedes hat festgelegt, dass nur bei Aufgaben, die eine Vor-Ort-Präsenz verlangen, aus der Fabrik gearbeitet werden soll, etwa wenn Mitarbeiter Maschinen oder Werkzeuge benötigen.

Die Arbeit von Zuhause stellte das Team vor eine große Herausforderung, da bislang kaum Mitarbeiter aus dem "Home Office" gearbeitet haben. Plötzlich musste der Rennstall die Arbeitsmethoden jedoch zwangsläufig umstellen.

Von zuvor 70 Personen steigerte sich die Anzahl jener im Home Office zu Hochzeiten auf 450. Das forderte wiederum die IT-Abteilung des Teams, die sicherstellen musste, dass die Mitarbeiter sicher von Zuhause aus arbeiten konnten.

Silverstone-Test "unschätzbar wertvoll"

Die neuen Sicherheitsstandards gelten aber nun nicht nur für die Fabrik, sondern auch für die Abläufe an der Rennstrecke. Um die Ansteckungsgefahr besonders im Rennteam zu minimieren, wurden alle Personen, die an der Strecke arbeiten, auf COVID-19 getestet.

Erst danach durften diese Teammitglieder an dem zweitägigen Test in Silverstone teilnehmen. An der Strecke wird Social Distancing umgesetzt, wo immer es möglich ist. Zudem muss das Team Masken tragen. Einige Aufgaben verlangen zudem nach der Verwendung von Gesichtsvisieren oder anderer persönlicher Schutzausrüstung, etwa beim Anschnallen der Fahrer im Cockpit.

Die Hygienevorschriften sehen auch an der Strecke vermehrtes Händewaschen vor, außerdem das regelmäßige Reinigen und Desinfizieren des Arbeitsplatzes und der Ausrüstung. Der Silverstone-Test wurde dazu genutzt, um sich an diese Aufgaben zu gewöhnen.

Das Weltmeisterteam spricht von einer "unschätzbar wertvollen Erfahrung", die neuen Abläufe und Vorschriften vor dem ersten Rennen testen zu können. Mercedes habe daraus sehr viele Lehren ziehen können, "von der Arbeit mit Gesichtsmasken und weiterer persönlicher Schutzausrüstung bis zur Einteilung der Box".

Zusätzlich wird das Personal an der Strecke regelmäßigen Coronatests unterzogen. Beim Saisonauftakt in Österreich werden die Teammitglieder auch Abstand voneinander halten müssen, Ross Brawn sprach von sogenannten "Blasen", die jedes Team bildet, um das Infektionsrisiko zu senken.

Das Personal an der Rennstrecke wird auf 80 Personen reduziert. Außerdem verzichten die Teams auf ihre Motorhomes. Alle Rennställe werden auf die Infrastruktur vor Ort zurückgreifen.

Performance für Österreich gefunden

Während des neunwöchigen Shutdowns durften die Teams ihre Autos nicht weiterentwickeln. Das Design des W11, mit dem Mercedes nach Australien gereist ist, wurde bereits rund um Weihnachten eingefroren. Der Grund dafür sind die langen Produktions- und Testzeiten einiger Komponenten.

Zu jenem Zeitpunkt, als das Fahrzeug in Melbourne also auf die Strecke gehen sollte, hatte Mercedes bereits im Windkanal und in Simulationen etwas mehr Performance gefunden. Bei den anderen Teams dürfte es genauso gewesen sein. Daher wird das Team mit ersten Updates nach Spielberg reisen.

Mit Bildmaterial von Mercedes/Steve Etherington.

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