Registrieren

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland

Wie ein Handgriff zehn Wochen Entwicklungszeit kompensieren kann

Die Bedeutung der Diskussion über den richtigen Druck und die richtige Temperatur der Reifen in der Formel 1 wird von vielen Fans womöglich unterschätzt

Weil Pirelli mit dem vorgeschriebenen Mindestreifendruck für den Grand Prix von Frankreich präventiv nach oben gegangen ist, sollte das Thema im Rennen in Le Castellet keine neuen Schlagzeilen generieren. Doch dass die Reifen ein ganz entscheidender Faktor im WM-Kampf 2021 sind, das steht außer Frage.

Dabei geht's nicht nur um sicherheitsrelevante Fragen wie den Reifendruck oder die Reifenschäden zuletzt in Baku. Sondern, wie man im Qualifying am Samstag gesehen hat, auch um das richtige Temperaturfenster. Das ist auf dem Circuit Paul Ricard so spitz, dass zum Beispiel Mercedes im Nachhinein zugibt, dass eine zweite Aufwärmrunde notwendig gewesen wäre.

Von vielen Fans wird der Einfluss der Reifen auf die Performance eines Fahrers/Autos immer noch unterschätzt. "Das Reifenthema ist massiv", erklärt Philipp Brändle, ehemaliger Mercedes-Aerodynamiker in Diensten von 'ServusTV'. Und er muss es wissen: Noch bis 2019 hat er am Auto von Rekordweltmeister Lewis Hamilton mitgearbeitet.

Dass man "extrem viel" aus den Reifen rausholen kann, zeige sich am besten an einem Beispiel, wenn man das Potenzial der Reifen auf aerodynamische Entwicklungszeit umrechnet: "Da gab's mal ein interessantes Beispiel in China, in Kurve 1. Da hat man eigentlich kalte Reifen, wenn man da ankommt, und das hat so viel wie 50 Punkte an Downforce ausgemacht."

Brändle erklärt: "Wenn man das jetzt umsetzt, wären diese 50 Punkte zehn Wochen Entwicklungsarbeit an Downforce selber. Und das war nur der Reifen, weil er nicht die richtige Temperatur hatte. Es ist also ein massives Thema, ganz wichtig."

Dass die Reifenschäden in Baku passiert sind, weil Red Bull und Aston Martin die Pirelli-Vorgaben nicht eingehalten haben, dementieren inzwischen sowohl Pirelli als auch die betroffenen Teams. Brändle glaubt aber, dass man sich "an die Grenze herangetastet" haben könnte: "Man versucht jede Lücke, jeden Graubereich auszunutzen."

Aston-Martin-Teamchef Otmar Szafnauer ist in diesem Zusammenhang wichtig: "Wir haben uns an alle Vorgaben gehalten. Wir lagen zu keinem Zeitpunkt unter dem Mindestreifendruck. Wir hatten einen stabilisierten Druck, der höher war als die Vorgabe. Und das ist auch ganz normal so. Das ist das, was normalerweise passiert."

"Als der Reifendruck in der Startaufstellung kontrolliert wurde, lagen wir über dem Minimum. Ich weiß nicht, was Pirelli dann erwartet hat. Aber ich schätze, sie haben damit gerechnet, dass der Druck während des Rennens steigt. Und genau das war auch der Fall: Der Druck ist bei uns gestiegen", behauptet er.

Die Tatsache, dass Pirelli strengere Kontrollen einfordert, obwohl angeblich niemand gegen die Vorgaben verstoßen haben soll, sorgt immer noch für Stirnrunzeln. Aston Martin spielt den Ball zurück: "Das ist ein ernstes Problem, das wir in den Griff kriegen müssen. Wir hatten Glück, dass niemand verletzt wurde. Sowas darf nicht mehr passieren", kritisiert Szafnauer.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

Vorheriger Artikel Lewis Hamilton: "Ihr würdet nicht glauben, wie viel wir geändert haben"
Nächster Artikel Aston Martin: Platz sieben war für Vettel in Reichweite

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland