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Wie Lewis Hamilton Toto Wolff den Alltags-Rassismus erklärt hat

Lewis Hamilton steht an vorderster Front der BlackLivesMatter-Bewegung und hat erneut einen kraftvollen Tweet abgesetzt: "Wurde von Wut übermannt"

Lewis Hamilton hat auf Instagram ein weiteres Statement zum Thema Rassismus veröffentlicht, das in den Medien und unter seinen Followern derzeit hohe Wellen schlägt. In dem Posting gesteht der sechsmalige Weltmeister ein, dass er sich nach den Ereignissen um den Tod des farbigen Mannes George Floyd durch Polizeigewalt in Minneapolis "von Wut übermannt" fühlt und das Thema ihn seit Tagen emotional sehr stark berührt.

Hamilton steht mit seinen Äußerungen an vorderster Front der weltweiten BlackLivesMatter-Bewegung, die sich seit Tagen sehr medienpräsent gegen Rassismus stellt. Die vergangenen Tage seien "dunkel" gewesen, räumt er nun ein, und es sei ihm nicht gelungen, "meine Emotionen im Zaum zu halten".

"Ich habe so viel Zorn und so viel Traurigkeit gefühlt und konnte nicht glauben, was meine Augen gesehen hatten. Angesichts so unverfrorener Missachtung von Menschenleben wurde ich komplett von Wut übermannt. Die Ungerechtigkeit, die unsere Brüder und Schwestern auf der ganzen Welt immer wieder erfahren, ist entsetzlich und MUSS aufhören."

Er sei als farbiger Mann nicht schuldig geboren, schreibt Hamilton, und betont, dass ihn die jüngsten Rassismus-Vorfälle nicht überrascht haben: "Will Smith", erwähnt er seinen Hollywood-Kumpel, "hat es am besten beschrieben: Der Rassismus ist nicht schlimmer geworden. Der Unterschied ist nur, dass er jetzt gefilmt wird." Mit Handykameras, wie im Fall von George Floyd.

 

Hamilton fordert mehr Menschen zum Protest auf

Dass es die Proteste hunderttausender Menschen und brennende Gebäude gebraucht hat, bevor der beschuldigte Polizist Derek Chauvin wegen Mordes verhaftet wurde, findet Hamilton "traurig". Er sagt: "Leider ist Amerika nicht der einzige Ort, an dem es Rassismus gibt." Und er appelliert: "Wir versagen als Menschen, wenn wir nicht dafür aufstehen, das Richtige zu tun."

Hamilton ist der erste farbige Weltmeister der Formel 1 und setzt sich als solcher seit Jahren für gesellschaftlich relevante Themen wie Umweltschutz und Klimawandel ein. Beim Thema Rassismus positioniert er sich besonders lautstark, polarisiert damit und schafft Bewusstsein.

Seine vorbildliche Haltung gegen Rassismus und für Toleranz und sein Aufruf, es sei eine Schande, wenn dazu heute noch jemand schweigt, hat in der Formel 1 eine ganze Reihe an Social-Media-Postings von verschiedenen Beteiligten ermutigt. Ein Verhalten, das von Mercedes-Teamchef Toto Wolff unterstützt wird: "Wir wissen, dass Lewis Minderheiten schon immer unterstützt hat."

 

Warum Weiße den Alltags-Rassismus oft nicht erkennen

Wolff gibt zu: "Ich habe da viel von ihm gelernt. Er hat mich einmal gefragt: 'Toto, hast du je aktiv darüber nachgedacht, dass du weiß bist?' Und ich habe geantwortet: 'Nein, habe ich nicht.'" Darauf Hamilton: "Weißt du, ich muss jeden Tag über meine Hautfarbe nachdenken, weil ich jeden Tag darauf aufmerksam gemacht werde."

Eine Unterhaltung, die bei Wolff ein Bewusstsein geschürt hat, das er davor nicht hatte. Er gibt zu: "Es ist aus unserer Sicht sehr schwierig, sich wirklich vorzustellen, wie schwierig das ist. Daher bin ich sehr froh darüber und unterstütze das auch, dass er sich zu dem Thema so stark äußert. Er ist einer der Botschafter dieses Sports, und was er da macht, ist gut."

"Ich hatte das große Glück, in einem Haushalt mit unterschiedlichen Nationalitäten aufgewachsen zu sein. Ich lebte lange bei einer jüdischen Familie, als es meiner Familie nicht so gut ging. Da konnte ich schon als Kind miterleben, was es bedeutet, diskriminiert zu werden. Wir alle können etwas dazu beitragen, Veränderung herbeizuführen. Manchmal braucht es leider Ereignisse wie jenes in den USA, um eine Welle der Unterstützung für eine Minderheit zu triggern."

"Es ist gut, dass Lewis als Superstar in dieser Bewegung ganz vorne ist, als einer, der aus einem von Weißen dominierten Sport kommt", sagt Wolff und betont: "Ich finde, jeder von uns sollte sich dieser Bewegung anschließen, damit solche schrecklichen Dinge nicht mehr passieren. Wir als Team fördern Diversität. Wir wählen unsere Mitarbeiter nur nach Leistung und nicht nach Kultur, Religion oder Hautfarbe aus."

Weitere Co-Autoren: Adam Cooper. Mit Bildmaterial von Laureus.

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