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Wie Red Bull den Italien-Grand-Prix gegen den Trend gewann

Die Zeiten der speziellen Monza-Flügel scheinen vorbei zu sein: Stattdessen versuchten die Teams auf anderen Wegen, den Luftwiderstand zu verringern

Wie Red Bull den Italien-Grand-Prix gegen den Trend gewann

Der Italien-Grand-Prix in Monza ist für die Formel-1-Teams immer einer aerodynamischen Herausforderung. In der Vergangenheit wurde für die Hochgeschindigkeits-Strecke vor den Toren von Mailand oft ein maßgeschneidertes Flügelpaket entwickelt.

Vor dem Hintergrund des Kostendeckels und der Einführung eines neuen Reglements, hatte man jedoch das Gefühl, dass die Teams ihren Schlachtplan für 2022 neu entwerfen mussten.

Am Ende gab es unterschiedliche Ansätze, wie die Teams den Großen Preis von Italien angegangen sind, und es war interessant zu sehen, dass der letztendliche Sieger vielleicht den konservativsten Ansatz wählte.

Red Bull setzt auf den Baku-Flügel

Red Bull widersetzte sich, wie viele andere auch dem üblichen Trend, ein Monza-Paket zu entwickeln. Stattdessen entschied man sich für die Verwendung des Flügels mit geringerem Abtrieb, der bereits in Baku und Spa zum Einsatz kam. Wie bei diesen Rennen entschied man sich auch in Monza dafür, den Abtrieb zu reduzieren, indem man nur ein Flügelteil verwendete.

Red Bull testete jedoch zumindest eine Option zur Verringerung des Luftwiderstands. Sergio Perez erprobte diesen Flügel, allerdings mit zurückgeschnittener Hinterkante des oberen Flügels (gelb markiert).

Diese Lösung wurde jedoch schnell wieder verworfen, da die DRS-Probleme, die das Team bereits Ende 2021 heimgesucht hatten, erneut auftauchten. Und im Qualifying hätte der damit verbundene zusätzliche Abtrieb ein Nachteil sein können.

Warum Red Bull mit mehr Abtrieb schneller war

Für Red Bull wäre dies jedoch kein Problem, denn der RB18 hat in dieser Saison nicht nur bewiesen, dass er auf der Geraden schnell ist, auch wenn er mit mehr Flügel als die Konkurrenz fährt, sondern er konnte auch bei der Traktion Zeit gutmachen

Verschiedene Balkenflügel-Lösungen von Red Bull in der Formel 1 2022

Verschiedene Balkenflügel-Lösungen von Red Bull in der Formel 1 2022

Foto: Giorgio Piola

Das Team hatte außerdem beschlossen, das Auto von Max Verstappen mit Blick auf die Startplatzstrafe wegen des Wechsels der Antriebskomponenten auf das Rennen und nicht auf das Qualifying abzustimmen

Mit mehr Flügel zu fahren, half nicht nur, die Reifen zu schonen und den ersten Stint zu verlängern. Es verschaffte ihm auch ein größeres DRS-Delta. Das war nicht nur beim Überholen der Konkurrenten, sondern auch im Qualifying von Vorteil.

Neuer Balkenflügel bei Ferrari

Die Sonderlackierung anläßlich des 75-jährigen Firmenjubiläums war nicht der einzige Trick, den Ferrari für sein Heimrennen in petto hatte. Die Scuderia setzte einen Heckflügel mit geringem Abtrieb ein, der bereits in Spa getestet worden war.

Ferrari-Heckflügel in Monza

Ferrari-Heckflügel in Monza

Foto: Giorgio Piola

Was nicht getestet wurde, obwohl es zu diesem Zeitpunkt bereits verfügbar war, war das einzelne Element des sogenannten Balkenflügels, welches das Team installierte, um den Abtrieb und den Luftwiderstand in Monza zu reduzieren.

Der Flügel selbst ist eine einfache Weiterentwicklung des Designs, das Ferrari im Laufe des Jahres 2022 verwendet hat, wobei die löffelförmige Hauptebene mit jeder Überarbeitung mehr und mehr abgeflacht wurde.

Balkenflügel mit Flow-Viz-Farbe am Ferrari in Monza

Balkenflügel mit Flow-Viz-Farbe am Ferrari in Monza

Foto: Giorgio Piola

Auch die Flügelelemente nehmen immer weniger des verfügbaren Raums ein, da die Konstrukteure den Abtrieb und den Luftwiderstands reduzieren wollen.

Es überrascht nicht, dass auch der Frontflügel des F1-75 überarbeitet werden musste, um auf die Änderungen am Heckflügel und Balkenflügel zu reagieren, wobei die obere Klappe zurückgeschnitten wurde, um die Balance des Autos von vorne nach hinten zu verbessern.

Mercedes hat in dieser Saison auf den Geraden nicht das schnellste Auto, hielt es aber nicht für nötig, einen maßgeschneiderten Heckflügel einzuführen, um den Luftwiderstand zu verringern.

Mercedes arbeitet an den Endplatte des Heckflügels

Stattdessen wurde der Heckflügel des W13 auf die geringste Abtriebskonfiguration eingestellt, um das Defizit zu verringern.

Heckflügel von Mercedes in Monza

Heckflügel von Mercedes in Monza

Foto: Giorgio Piola

Dazu gehörte auch die erneute Verwendung der vollständigen Endplattenkonstruktion, die aufgrund der Konstruktion des Flügels mit dem traditionelleren Ausschnitt austauschbar ist (im Kasten zu sehen).

Traditionell ist dieses Design ein ungewöhnlicher Ansatz, aber angesichts der geänderten Vorschriften und des Einflusses, den die gerollten Endplatten auf die Effizienz des Flügels haben, wird es zahlreiche neue Lösungen geben.

Alfa Romeo beschneidet die Hinterkante des Flügels

Das Design wurde in dieser Saison auch von Alpine verwendet und verändert den Wirbel, der von der Flügelspitze ausgeht.

Die Hinterkante der oberen Klappe wurde ebenfalls deutlich beschnitten und mit einem sogenannten Gurney-Flap versehen, die am Freitag zum Einsatz kam, bevor das Team den Luftwiderstands weiter reduzierte. Dazu wurde die Flügelbaugruppe mit einem neuen, einteiligen Balkenflügel konfiguriert.

Alfa-Romeo-Heckflügel in Monza

Alfa-Romeo-Heckflügel in Monza

Foto: Giorgio Piola

Alfa Romeo verwendete weiterhin den beim Belgien-Grand-Prix eingeführten Heckflügel mit geringem Anpressdruck, der sich durch die einzigartige, quer geschnittene Flügelspitze auszeichnet. Um den Abtrieb zu verringern, wurde jedoch die Hinterkante des oberen Flügels zurückgeschnitten (gelb markiert).

Um dies zu erreichen und die Position des DRS-Mechanismus auf der Klappe beizubehalten, musste der mittlere Teil des Flügels jedoch intakt bleiben (siehe Kasten).

Alpha Tauri hatte für Monza keinen maßgeschneiderten Heckflügel zur Verfügung und entschied sich stattdessen für Änderungen an der Lösung mit geringem Abtrieb, die beim Großen Preis von Belgien eingeführt wurde.

Dies geschah in Form von zwei Änderungen: Die Hinterkante des oberen Flügels wurde zurückgeschnitten und es wurde nur ein einteiliger Balkenflügel verwendet.

Aston Martin mit extremstem Heckflügel

Aston Martin hatte bereits vor einigen Wochen beim Großen Preis von Belgien einen Heckflügel getestet, der auch in Monza zum Einsatz kommen sollte.

Aston-Martin-Heckflügel in Monza

Aston-Martin-Heckflügel in Monza

Foto: Giorgio Piola

Das Design ist bei weitem das extremste der vorgestellten Modelle und erinnert mit seiner komplexen Form an einige der Flügel, die in Monza in früheren Jahren eingesetzt wurden.

Eine Verringerung des Anstellwinkels des Flügels ist ebenfalls von größter Bedeutung für die Bemühungen der Konstrukteure, den Abtrieb und den Luftwiderstand zu reduzieren.

Im Gegensatz zu einigen Konkurrenten entschied sich das Team jedoch nicht für eine Reduzierung der Anzahl der Elemente in seinem Balkenflügel, sondern behielt die Konfiguration mit zwei Elementen bei.

Mit Bildmaterial von Giorgio Piola.

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