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Wiedersehen bei PK: Keine Annäherung zwischen Verstappen und Ocon

Die Standpunkte von Max Verstappen und Esteban Ocon bleiben zwei Wochen nach Brasilien unvereinbar - Der Niederländer verteidigt seine Reaktion nach dem Rennen

Max Verstappen, Red Bull Racing

Foto: Mark Sutton / Motorsport Images

Die offizielle Pressekonferenz der FIA am Donnerstag vor einem Formel-1-Rennen ist nicht immer eine spannende Veranstaltung. Doch hin und wieder lohnt es sich auch für die Nicht-Hardcore-Fans der Königsklasse, sich die PK einmal anzuschauen - so auch vor dem Saisonfinale 2018 in Abu Dhabi. In diesem Fall waren vor allem zwei Männer dafür verantwortlich: Max Verstappen und Esteban Ocon.

Obwohl der erste Teil der Pressekonferenz mit Lewis Hamilton und Fernando Alonso bereits sehr hochkarätig besetzt war, warteten alle Anwesenden vor allem auf den zweiten Part und das Wiedersehen zwischen Verstappen und Ocon nach den Vorfällen in Brasilien zwei Wochen zuvor. Direkt nebeneinander setzte man die beiden dabei allerdings nicht: Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen wurden zwischen den beiden Streithähnen platziert.

Und die beiden Ferrari-Piloten waren dabei in den ersten Minuten tatsächlich nur Statisten. Die ersten Fragen richteten sich ausschließlich an Verstappen und Ocon. "Können wir gehen?", fragte Vettel irgendwann mit einem Grinsen, als er endlich einmal zu Wort kam. Und auch Noch-Teamkollege Räikkönen hatte wohl erwartet, oder in seinem Fall eher "befürchtet", bei seiner letzten PK als Ferrari-Pilot deutlich mehr Fragen beantworten zu müssen.

Bild für Bild: Der Verstappen-Ocon-Crash

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Verstappen würde es wieder so machen

Bei ihren Aussagen hielten sich die beiden Protagonisten verhältnismäßig zurück. Hatte Verstappen Ocon in Brasilien noch öffentlich als "Arschloch" bezeichnet, wählte er seine Worte dieses Mal mit etwas mehr Bedacht. "Es ist natürlich immer etwas merkwürdig, mit einem Überrundeten zu kollidieren - aber so läuft es manchmal", zuckt er zu Beginn ganz gelassen die Schultern.

Dass er aber noch immer angefressen ist, wird zwischen den Zeilen mehr als deutlich. Auf die Frage, ob er irgendetwas anders machen würde, antwortet er: "Nein, das würde ich nicht. Aus meiner Sicht lief es so: Ich habe Lewis überholt und ging in Führung, und in dieser Saison geht es vor allem um das Management der Reifen. Nachdem ich die Führung übernommen hatte, nahm ich deswegen Tempo heraus, um die Reifen zu schonen."

"Force India war in dieser Saison im Schnitt eine oder anderthalb Sekunden langsamer als wir", erinnert er und erklärt, dass er Ocon, dessen Reifen zum Zeitpunkt der Kollision ganz frisch waren, zwei Runden später sowieso wieder überholt hätte. Für ihn wäre es daher besser gewesen, einfach von Anfang an hinter ihm zu bleiben. Ocon sieht das - wenig überraschend - anders.

Standpunkte bleiben unverändert

"Es ist natürlich nicht toll, in einen Crash mit dem Führenden involviert zu sein", erklärt der Franzose und ergänzt: "Für Max tut es mir leid. Er hatte den Sieg in der Hand und hat das ganze Rennen einen fantastischen Job gemacht." Seinen Angriff gegen Verstappen verteidigt er aber trotzdem. "Ich hing [hinter ihm] fest. Dann sagte das Team am Funk, dass ich mich zurückrunden kann, wenn ich schneller bin."

"Max hat selbst gesagt, dass er die Reifen geschont hat. Daher habe ich es versucht", rechtfertigt sich Ocon. Kurz gesagt: Auch knapp zwei Wochen später sind die Standpunkte der beiden unverändert. Zu weiteren Handgreiflichkeiten kommt es auf der Pressekonferenz zwar nicht, doch es sind die kleinen Sticheleien und die Körpersprache, die die PK an diesem Donnerstag für die Zuschauer unterhaltsam machen.

Max Verstappen in der Pressekonferenz

Max Verstappen in der Pressekonferenz

Foto: Andy Hone / LAT Images

So wird zum Beispiel an beide Piloten die Frage gestellt, wie sie sich gegenseitig als Fahrer und Menschen sehen. Als Verstappen die Frage nicht richtig beantworten kann, wirft Ocon von der Seite ein: "Ich werde antworten, wenn er es nicht kann." Als Verstappen kurze Zeit später sagt, dass er beim Vorfall beim Wiegen nach dem Rennen noch verhältnismäßig ruhig geblieben sei, muss der Franzose deutlich sichtbar Lachen.

Verstappens Reaktion hätte "noch viel schlimmer" sein können

Auf den Zwischenfall angesprochen rechtfertigt sich Verstappen: "Ich wollte eine Entschuldigung haben, bekam aber eine etwas andere Antwort. Wir sind alle emotional, und ich hatte gerade den Sieg verloren." Seine Reaktion hätte daher laut eigener Aussage "noch viel schlimmer" ausfallen können. "Was erwartet ihr denn von mir? Soll ich seine Hand schütteln und mich bedanken?", fragt Verstappen sarkastisch.

In seinen Augen sei es in dem Moment eine "ganz normale" Reaktion gewesen. "Ihr habt ja gar nicht gehört, was auf der Waage gesagt wurde. Ihr sehr nur, wie ich ihn schubse. Aber wenn ihr die ganze Konversation gehört hättet, dann würde es etwas anders aussehen", verteidigt sich der Niederländer, der gleichzeitig aber nicht wiedergeben möchte, welche Worte gefallen sind.

"Es spielt letztendlich keine Rolle, was es war. Es hat mich eindeutig angepisst", erklärt Verstappen und verweist auf das Adrenalin unmittelbar nach dem Rennen. "Wir sind keine Roboter, wir haben Emotionen", erinnert er. "Ich weiß ganz ehrlich nicht, was ich hätte anders machen sollen", zuckt er die Schultern und ergänzt im Hinblick auf seine Kritiker: "Die meisten Leute [...] sind keine Rennfahrer und waren noch nie in dieser Position."

Vettel und Räikkönen zeigen Verständnis

"Es steht eine Menge auf dem Spiel, und wir sind alle hier, um zu gewinnen. Dann ist man in dieser Position, und sie wird einem weggenommen. Das ist nicht schön", erklärt der Red-Bull-Pilot. Dann dürfen sich auch die Ferrari-Fahrer noch zu den Vorfällen äußern. "Ich habe eine Meinung, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das sagen sollte", sagt Vettel mit einem Schmunzeln.

Auf Nachfrage ergänzt er dann aber doch noch: "Eigentlich ist es sehr einfach. Wir sind Menschen und haben Emotionen. [...] Emotionen sind Teil des Sports, und das werden sie auch immer sein. Natürlich gibt es manchmal Situationen, über die hinterher sehr viel gesprochen wird. Ich war auch schon in dieser Situation." Auch Räikkönen möchte den Vorfall - in seiner typischen Art - nicht zu hoch bewerten.

Ein weiterer kurioser Moment der PK: Verstappen wird mit einem Tweet von Will Buxton (offizieller Reporter bei F1TV) konfrontiert, der behauptet, er hätte Ocon ihm gegenüber Absicht bei dem Crash unterstellt. Der Niederländer will sich aber an nichts erinnern. "Ist mir egal, was auf Twitter steht", zuckt er die Schultern. Man darf auf jeden Fall gespannt sein, was passiert, wenn sich Ocon und Verstappen das nächste Mal auf der Strecke begegnen - und nicht im Medienzentrum ...

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