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Williams: Erfolge 2014/15 haben Probleme überstrahlt

Die sportliche Krise des Formel-1-Teams Williams hat ihre Wurzeln tiefer in der Vergangenheit als viele glauben, meint die stellvertretende Teamchefin Claire Williams

Lance Stroll, Williams FW41

Lance Stroll, Williams FW41

Manuel Goria / Motorsport Images

Wann begann der sportliche Abstieg des Williams-Teams wirklich? Das ist eine der Kernfragen, mit denen sich die Chefetage des britischen Traditionsrennstalls derzeit vorrangig beschäftigt. Denn so viel hat man in Grove inzwischen erkannt: Der aktuelle FW41 von Sergei Sirotkin und Lance Stroll ist nicht einfach nur ein nicht konkurrenzfähiges Formel-1-Auto, sondern die Folge von internen Fehlern. Laut der stellvertretenden Teamchefin Claire Williams liegen die Wurzeln des aktuellen Übels sogar schon einige Jahre zurück.

Im exklusiven Gespräch mit 'Motorsport.com' sagt Williams, ihr Team habe es verpasst, Strukturen und Arbeitsbedingungen anzupassen, als es nötig gewesen wäre. "Wahrscheinlich, weil uns damals die Zeit gefehlt hat", meint sie und verweist auf die letzte große Neuausrichtung des Teams im Jahr 2013. In dieser Zeit stieß mit Martini ein neuer Hauptsponsor dazu und Williams sicherte sich für 2014 die starken Mercedes-Antriebe. Aus dem Stand heraus etablierte sich das damalige Mittelfeld-Team – zwischen 2008 und 2013 hatte Williams die Konstrukteurswertung nie besser als auf Rang sechs abgeschlossen – als dritte Kraft im Feld.

So sehr sie den sportlichen Aufschwung der Jahre 2014 und 2015 mit insgesamt 13 Podestplätzen durch Valtteri Bottas und Felipe Massa schätzt, so kritisch betrachtet Williams heute diese Zeit. "Diese raschen Erfolge haben uns wahrscheinlich ein bisschen geblendet", erklärt sie. "Das hat unsere internen Probleme überstrahlt." Doch inzwischen habe man den Fehler – oder vielmehr: die Fehler – erkannt und arbeite daran, sie zu beheben.

Auf Fehlersuche im Williams-Team

Aber was genau ist schiefgelaufen bei Williams? Nach zwei dritten Plätzen 2014 und 2015 rutschte das Team erst auf Platz fünf ab, ehe es 2018 zum Absturz auf den letzten Platz kam. Das einst so stolze und erfolgreiche Williams-Team präsentiert sich in dieser Saison so schlecht wie nie. Kritiker sehen in den Werkshallen in Grove bereits endgültig die Lichter ausgehen. Nicht so Claire Williams. Sie versichert: "Das ist definitiv nicht das Ende. Jede Sportmannschaft macht mal Phasen durch, wie wir sie in diesem Jahr erleben. Das ist nichts Ungewöhnliches."

An einem solchen Tiefpunkt zu stehen, das sei allerdings "extrem unglücklich und schwierig", meint Williams weiter. "Natürlich fragt man sich, wie es weitergeht. Ich will aber nicht die Formulierung 'vorsichtig optimistisch' verwenden. Denn ich bin absolut optimistisch, dass wir alles richtig machen und dass wir diese Phase hinter uns lassen können. Wir tun alles in unserer Macht Stehende, müssen aber auch realistisch sein: Ein Absturz von Platz fünf auf Platz zehn liegt nicht an ein paar Problemen. Es liegt daran, dass du viele Probleme hast."

Claire Williams muss einräumen: Die Teamführung hat Fehler gemacht

Claire Williams muss einräumen: Die Teamführung hat Fehler gemacht

Foto: Glenn Dunbar / LAT Images

Über viele Wochen und Monate hinweg habe man analysiert, warum der FW41 nicht schnell genug sei. "Wir haben uns angeschaut, was schiefgelaufen ist", sagt Williams und räumt ein: "Dabei sind weitere Baustellen zutage getreten." Und immer wieder sei man zu dem Schluss gekommen, dass die Firmenkultur über die Jahre gelitten habe – ohne, dass die Führungsetage eingegriffen hätte. Das wollen Claire Williams und ihre Mitstreiter nun nachholen. Die stellvertretende Teamchefin sagt: "Wir sind dabei, das Team völlig umzukrempeln, damit wir 2019 eine viel bessere Ausgangslage vorfinden."

2019 wird alles besser, versichert Claire Williams

Williams bezieht sich mit dieser Aussage rein auf die personelle Ebene. Denn in anderen Bereichen des Rennstalls müssen Abstriche gemacht werden: Hauptsponsor Martini springt am Jahresende ab, auch der Stroll-Clan und dessen Millionen fallen zur Saison 2019 weg. Claire Williams glaubt dennoch an eine Trendwende im Team: "Wir müssen sicherstellen, dass Williams ein guter Arbeitsplatz ist. Die Mitarbeiter brauchen genügend Freiraum, damit sie sich entfalten können. Denn ich glaube fest daran, dass die Fähigkeiten deiner Mitarbeiter direkten Einfluss auf den Erfolg haben. Und dieses Thema haben wir im vergangenen Jahr vernachlässigt."

Die Fehler, betont die stellvertretende Teamchefin, seien intern gemacht worden. Was aber nicht bedeute, dass nur eine Lösung von außen Abhilfe schaffen werde. Williams erklärt: "Wenn es nicht läuft, dann ist immer die Verlockung da, Außenstehende neu dazu zu holen, um für frischen Wind zu sorgen. Aber in der Formel 1 funktioniert das nicht. Deshalb befassen wir uns mit unserem Personalstamm, damit jeder so arbeiten kann, wie es erforderlich ist." Konkrete Maßnahmen aber nennt Williams nicht. Auch einen Zeitplan will sie nicht aufstellen, meint nur: "Es wird Zeit brauchen."

"Wir werden nicht auf einmal im nächsten Jahr wieder Siege einfahren. Das ist nicht realistisch", sagt die Tochter von Teamgründer Frank Williams. "Es dauert sehr lange, ein Formel-1-Team umzustrukturieren – schon alleine, wenn man den Umfang unseres Rennprojekts bedenkt. Daher: Wir arbeiten daran. Und ich bleibe einhundert Prozent optimistisch für die Zukunft."

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