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"Wir sehen aus wie Idioten": Wind und neuer Asphalt sorgen für Abflüge

In Silverstone gab es am Freitag zahlreiche Abflüge zu sehen: Ein neuer Asphalt und böiger Wind stellen die Formel-1-Fahrer in Großbritannien vor Probleme

Fans von Ausritten und Fahrfehlern kamen im Training von Silverstone voll auf ihre Kosten. Immer wieder waren Fahrer neben der Strecke zu sehen, was vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen ist: "Der Wind und auch der neue Asphalt haben dafür gesorgt, dass das Heck ziemlich leicht ausbricht", erklärt Mercedes-Technikchef James Allison.

Der Silverstone Circuit wurde vor dem Event nämlich neu asphaltiert. Das sorgt zwar für eine ebenere Oberfläche und potenziell bessere Gripverhältnisse, allerdings ist neuer Asphalt zu Beginn noch etwas rutschiger, weil noch Stoffe aus ihm austreten können. "Zu Beginn war es noch ziemlich ölig", meint Daniel Ricciardo. "Dann ist immer mehr Gummi draufgekommen. Es sollte also besser werden."

"Diesen Asphalt findet man nicht in Barcelona oder auf anderen Strecken", ergänzt Daniil Kwjat. Das liegt für ihn aber vor allem daran, dass er neu ist. Er schließt sich der Meinung von Ricciardo an: "Wenn erst einmal viele andere Serien darauf gefahren ist, wird es ähnlicher." Ein Vergleich mit dem Vorjahr erschließt sich ihm aber nicht: "Ich war ja nicht da", zuckt er mit den Schultern.

 

Somit sollte das Thema rutschiger Asphalt eines für den Freitag bleiben. Doch im Training kam hinzu, dass die Temperaturen mit knapp über 20 Grad Celsius nicht so warm wie sonst waren. Laut Mercedes-Technikchef Allison sorge der hohe Bitumen-Anteil im Asphalt von Silverstone noch dafür, dass die Reifen erst bei höheren Temperaturen den besten Grip bekommen - das war Freitag eben nicht der Fall.

Generell sind die Fahrer aber zufrieden mit dem neuen Asphalt: "Es gibt insgesamt mehr Grip, und das ist immer gut", sagt Max Verstappen. Zudem ist die Strecke durch die Arbeiten etwas ebener geworden, weil man einige Bodenwellen entfernt hat.

Neue Wellen und mehr Neigung

"Der neue Asphalt ist auf den Geraden besser, besonders zwischen den Kurven 4 und 6 - dort war es vorher ziemlich schlecht", sagt Lewis Hamilton. "Ausgangs Kurve 7, in Richtung Copse, ist es immer noch etwas wellig, aber danach ist es durch Maggotts und Becketts und die Hangar-Straight entlang schön eben."

Für manche ist das aber schon zu viel: "Ich finde ihn fast ein bisschen zu eben", meint Ferraris Charles Leclerc. "Aber wir Fahrer sind nie zufrieden. Mir gefällt's halt, wenn's ein bisschen mehr Bodenwellen hat." Nico Hülkenberg stimmt zu: "Wenn eine Strecke zu perfekt ist, verliert sie Charakter."

 

Doch die Bodenwellen gibt es teilweise immer noch. Vor allem in Kurve 6 sollen die Bodenwellen schlechter als im vergangenen Jahr sein. "Ich denke nicht, dass die Jungs aus der MotoGP Kurve 6 mögen werden. Sie werden da einen ziemlichen Aufriss machen", glaubt Ricciardo. "Für uns ist es aber okay. Der Rest scheint in Ordnung zu sein."

Doch es gibt noch einen dritten Punkt an der Neuasphaltierung: "Auch einige Kurvenneigungen haben sich geändert", verrät Pirelli-Manager Mario Isola. "Die Fahrer brauchen wohl etwas Zeit, um die richtigen Linien zu finden, die anders als im vergangenen Jahr sind. Einige Kurven haben nun eine negative Neigung und drücken dich somit aus der Kurve raus." Für den Italiener ist klar: "Für die Show ist das besser!"

Wind macht das Auto unberechenbar

Das wirklich große Problem war am Freitag aber der Wind, der teilweise ziemlich unberechenbar war und die Balance von einer Kurve in die andere verändert hat. "Es war schrecklich", sagt Williams' George Russell. "Das Problem ist nicht der Wind an sich, sondern die Böen, und dass es nicht von Runde zu Runde konstant ist", so der Brite. "Du weißt nie, was passieren wird."

 

Russell flog im ersten Training einmal mächtig ins Gras und macht plötzlichen Gripverlust dafür verantwortlich. "Die Autos sind so windanfällig, es ist einfach frustrierend", hadert er. "Wir sehen aus wie Idioten."

Teamkollege Robert Kubica bestärkt den Briten und sagt, dass es für die Williams-Piloten wohl noch einmal schwieriger sei als für alle anderen, weil das Auto ohnehin weniger Grip hat als die Konkurrenz. "Von daher sind wir noch anfälliger", meint er.

 

Andere wiederum sehen das Thema pragmatisch: "Wind ist in Silverstone nichts Neues", winkt Kwjat ab. "Zumindest für mich nicht."

Und was heißt das alles nun für Sonntag? Die Reifen haben am Freitag eine Menge Verschleiß gezeigt - vor allem an der linken Innenschulter. "Der Verschleiß wird die Anzahl der Stopps bestimmen", sagt Isola und rechnet nicht damit, dass mehr als 15 Runden auf dem Soft gefahren werden können - allerdings wird sich die Strecke noch entwickeln.

Weiterer Co-Autor: Jonathan Noble, Oleg Karpow. Mit Bildmaterial von LAT.

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