Wolff über Piastri-Gate: "Ich glaube an Karma und an Integrität"
Der "Das ist falsch"-Tweet von Oscar Piastri schlug hohe Wellen, nicht nur bei Alpine - Formel-1-Teamchefs wie Wolff und Horner vermissen die Integrität
Noch ist die Causa Oscar Piastri ungelöst. Nach dem Wechsel von Fernando Alonso zu Aston Martin bestätigte Alpine zwar, Piastri für 2023 ins Cockpit zu holen. Doch der Youngster hatte in der Zwischenzeit bereits mit McLaren verhandelt.
Piastri stellte in den sozialen Medien schnell klar, dass er nicht die Absicht habe, im nächsten Jahr Nachfolger von Alonso bei Alpine zu werden, und schloss seinen Beitrag mit den Worten: "Das ist falsch und ich habe keinen Vertrag mit Alpine für 2023 unterschrieben. Ich werde nächstes Jahr nicht für Alpine fahren."
Dass der Youngster damit jenes Team brüskierte, das viel in seine Karriere investiert, wurde im Fahrerlager nicht gut aufgenommen - insbesondere von Teams, die auch Nachwuchsprogramme betreiben und Fahrer auf ihrem Weg nach oben unterstützen.
"Ich habe größere Probleme, als wie in der Muppet Show auf dem Balkon zu sitzen und zuzusehen, wie die Show vor meinen Augen abläuft", sagt Mercedes-Teamchef Toto Wolff auf die Frage, was er von der aktuellen Situation auf dem Fahrermarkt halte.
Zum Tweet von Piastri hat er aber eine klare Meinung: "Ich denke, es ist wichtig, dass die Nachwuchsprogramme respektiert werden. Ich denke, dass einige der Kids auf Twitter vorsichtig sein sollten, was sie über multinationale Organisationen gesagt haben. Aber ich habe keinen Einblick in die Verträge."
Toto Wolff kann die Art und Weise von Piastris Reaktion nicht gutheißen
Foto: circuitpics.de
"Ich glaube an Karma, ich glaube an Integrität. Aber ich bin nicht hier, um zu urteilen, denn wie gesagt, ich kenne die rechtliche Situation nicht", so Wolff weiter.
Red-Bull-Teamchef Christian Horner, der über die Jahre Dutzende von Fahrern durch das hauseigene Nachwuchsprogramm hat laufen sehen, betont ebenfalls die Bedeutung der Loyalität. "Ich verstehe das nicht ganz, denn vertraglich sollte so etwas einfach nicht passieren", sagt der Brite gegenüber 'Sky F1'.
"Ich denke, wenn Renault und Alpine in seine Nachwuchskarriere investiert haben, dann deshalb, weil man in die Jugend investiert, weil man in sie für die Zukunft investiert, und da muss ein Element der Loyalität dabei sein", meint der Formel-1-Teamchef.
Zur Piastri-Situation sagt er: "Ich weiß natürlich nicht, was da vertraglich los ist. Aber dass er überhaupt in der Lage ist, zu denken, dass er nächstes Jahr nicht für Alpine fahren muss, zeigt, dass da etwas nicht stimmt. Hoffentlich wird das geklärt."
"Er ist ein weiteres großes junges Talent. Er fuhr für das Arden-Team in der Formel 4 und der Formel Renault. Ich kenne ihn also ziemlich gut. Er ist ein großes Talent, das in der Startaufstellung stehen sollte. Aber womöglich gab es ein bisschen mehr Chaos um sein Debüt, als es eigentlich der Fall sein sollte."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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