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Zehn Monate ohne Sieg: Spa und Monza Ferraris beste Chancen?

Obwohl Ferrari in Budapest eine sportliche Ohrfeige kassierte, könnte es in Spa und Monza wieder ganz anders aussehen - Sebastian Vettel seit einem Jahr ohne Sieg

Am 21. Oktober 2018 gewann Kimi Räikkönen in Austin das bislang letzte Formel-1-Rennen für Ferrari. Wenn die Königsklasse in Spa am 1. September aus der Sommerpause zurückkehrt, werden seitdem mehr als zehn Monate vergangen sein. Anhänger der Scuderia dürfen sich aber zumindest kleine Hoffnungen machen, dass diese schwarze Serie dort beendet werden könnte.

Zwar kassierten Sebastian Vettel und Charles Leclerc am Wochenende in Ungarn eine ziemliche Klatsche. Beide sahen die Zielflagge mehr als eine Minute nach Rennsieger Lewis Hamilton. Doch in Spa und vor allem im danach folgenden Rennen in Monza könnten sich die Kräfteverhältnisse anders darstellen. Für Red-Bull-Teamchef Christian Horner sind die beiden kommenden Kurse eindeutig "Ferrari-Land".

Das sieht auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff so. "[Ungarn] ist eine Strecke, die vermutlich nicht sehr gut zu ihnen passt. Sie haben einen sehr starken Motor und weniger Luftwiderstand. Daher wird Ferrari in Spa und Monza sehr stark sein", erklärt Wolff, der vermutet, dass das Bild dort "ganz anders" aussehen wird. Und wie sehen es die Roten selbst?

"Ich weiß nicht, welche Updates die anderen für die Antriebseinheit vorhaben. Auf dem Papier sieht es gut für uns aus, aber wir wissen auch, dass wir noch mehr aus dem Auto herausholen können", gibt sich Sebastian Vettel vorsichtig optimistisch, und Teamchef Mattia Binotto ist sich "ganz sicher", dass Ferrari in Spa und Monza wieder konkurrenzfähiger sein wird.

Keine "magische Lösung" für Probleme

"Aber es gibt keine Garantien", warnt er und erklärt: "Unsere Gegner sind alle sehr stark. Ich denke, die Situation wird dort anders sein als [in Ungarn]. Wir werden uns bestmöglich vorbereiten, um unseren ersten Sieg [2019] zu holen." Wichtig wäre ein Erfolgserlebnis auch für Vettel persönlich. Der holte seinen bislang letzten Sieg Ende August 2018 in Spa. Das ist ein Jahr her.

"Es liegt noch viel Arbeit vor uns, aber es ist gut, dass jetzt eine Pause kommt", glaubt Vettel und erklärt: "Die Jungs haben sehr hart gearbeitet. Wir müssen die Batterien aufladen, und dann geht der Kampf weiter. Es kommen Strecken, die uns besser liegen werden, aber insgesamt müssen wir stärker werden." Klar ist aber, dass Spa und Monza die wohl größten Chancen für Ferrari in der zweiten Saisonhälfte sind.

Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen holte vor zehn Monaten den letzten Ferrari-Sieg ...

Foto: Sutton

Denn auf beiden Strecken gibt es lange Geraden. Vor allem ins Heimspiel in Monza sollte Ferrari nach aktuellem Stand als klarer Favorit gehen. "Auf dem Papier sollten Spa und Monza besser für uns sein", weiß auch Vettel. Er erinnert daran, dass man auch zuletzt in Ungarn auf den Geraden wieder die schnellsten Autos gehabt habe. "Aber das müssen wir bestätigen", bremst er die Erwartungen direkt wieder ein bisschen ein.

"Wir wissen, dass wir in den Kurven zu langsam sind, und die gibt es nun einmal auf jeder Rennstrecke. Wir würden gerne ein Auto bauen, das in den Kurven schneller ist. Wir tun, was wir können, aber das ist derzeit nicht genug. Man kann nicht einfach eine magische Lösung aus dem Hut zaubern. Danach sucht man zwar immer, aber ich habe in den mehr als zehn Jahren noch niemanden getroffen, der eine gefunden hat", so Vettel.

Schwankungen bei Ferrari zu groß

"Es ist wichtig für uns, eine Pause zu bekommen und uns ein bisschen auszuruhen. Wir haben zu Beginn dieser Saison eine Menge Energie verbraucht", erklärt Binotto, und Vettel ergänzt: "Es wird eine arbeitsreiche Pause. Ich denke nicht, dass die Köpfe während der zwei Wochen Pause abschalten können. Hoffentlich kommen wir mit ein paar guten Ideen zurück."

Denn selbst wenn Ferrari in Spa und Monza wieder vorne dabei sein sollte, sind die Probleme der Scuderia noch lange nicht gelöst. "Wir sollten nicht nach einer Erklärung für die Minute [Rückstand in Ungarn] suchen, sondern eher dafür, warum wir vor einer Woche das schnellste Auto hatten und [in Ungarn] nicht mehr die Schnellsten waren", so Binotto, der damit einen entscheidenden Punkt anspricht.

Sebastian Vettel

... und Sebastian Vettel triumphierte zuletzt vor einem Jahr in Belgien

Foto: LAT

Denn während Mercedes auf allen Strecken vorne dabei ist und selbst Red Bull - zumindest in Form von Max Verstappen - keine extremen Ausreißer nach unten hat, sind die Schwankungen bei Ferrari gewaltig. War man in Hockenheim beispielsweise noch der Favorit auf die Pole-Position, fehlte im Rennen in Ungarn eine Woche später plötzlich eine Minute auf die Spitze.

"Das hat uns nicht die Augen geöffnet, das wussten wir vorher schon", zuckt Vettel die Schultern und erklärt: "Es liegt jetzt an uns, in den nächsten Monaten daran zu arbeiten, und hoffentlich sieht es am Ende des Jahres anders aus." Er ergänzt: "Ich denke nicht, dass es ein Rückschritt ist. Wir hatten einige neue Teile, es war ein kleiner Fortschritt. Aber es zeigt, dass es nicht genug ist."

Klatsche in Ungarn "keine Überraschung"

"Es ist wichtig, dass die Stimmung im Team positiv bleibt - was der Fall ist. Ich glaube, jeder weiß, was uns fehlt", sagt Vettel. Der enge Kurs in Ungarn zeigte die Schwächen des SF90 in den Kurven einfach extrem auf. "Jede Form von Abtrieb ist [dort] positiv. Darum fehlt uns die Performance. Im Rennen zeigt sich das noch mehr, weil man dann anfängt zu rutschen, und dann gehen die Reifen schneller kaputt", erklärt Vettel.

Das sei aber "keine Überraschung" gewesen, weil Ferrari die Probleme bereits zuvor kannte. Das heißt laut Vettel aber nicht, dass man sich jetzt seinem Schicksal fügen und die Situation "akzeptieren" möchte. "Ich habe [in Ungarn] versucht, das Gegenteil zu beweisen. Aber [...] wir hatten einfach nicht die Pace", erklärt er und erinnert: "Unser Anspruch ist es, [...] die Rennen zu kontrollieren. Momentan sind wir ziemlich weit weg davon."

Doch wie kommt man wieder dorthin? "Da gibt es kein Geheimnis", zuckt Binotto die Schultern und erklärt: "Es gibt nichts, was man innerhalb weniger Tage machen kann. Das zu beheben wird länger dauern. Das heißt aber nicht, dass es auf jeder Strecke wie in Ungarn sein wird. Auf anderen Strecken werden wir schneller sein, vielleicht schon auf den nächsten beiden."

"Belgien und Italien sind Strecken mit langen Geraden, daher wird Leistung entscheidender sein. Das heißt aber nicht automatisch, dass wir dort die stärksten sein werden", so der Teamchef. Zumindest auf dem Papier dürfte es für die Scuderia aber die größte Chance sein, die schwarze Serie ohne Sieg endlich zu beenden. Schafft man es auch dort nicht, droht womöglich die erste sieglose Saison seit 2016.

Weitere Co-Autoren: Jonathan Noble. Mit Bildmaterial von LAT.

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