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81,8g: FIA schließt Untersuchung zu Unfall von Anthoine Hubert ab

Die FIA hat ihren Abschlussbericht zum Unfall von Anthoine Hubert veröffentlicht: Genauer Unfallhergang bekannt - 81,8g wirkten beim Aufprall auf den Franzosen ein

Die FIA hat die Untersuchungen zum tödlichen Unfall von Anthoine Hubert beim Formel-2-Rennen in Spa-Francorchamps abgeschlossen. Durch Gespräche mit den Beteiligten, Inspektionen der physikalischen Beweise, Analyse des Videomaterials und die Auswertung der aufgezeichneten Daten konnte der Vorgang rekonstrukiert werden und die Ergebnisse dem Motorsport-Weltrat WMSC vorgelegt werden.

Die Sicherheitsabteilung der FIA kommt dabei zu dem Schluss, dass der Unfall aus einer Kettenreaktion heraus entstanden sei und dass kein einzelner Faktor zu dem Unglück geführt habe. Auch konnte keinem Fahrer ein Fehlverhalten bei der Reaktion auf die Umstände auf der Strecke nachgewiesen werden. Gleiches gilt für die Streckenposten und die Rennleitung, die "rechtzeitig und gut" gehandelt hätten.

Trotzdem gibt der Bericht eine detaillierte Schilderung des Vorfalls in der zweiten Runde des Hauptrennens ab. Dabei hat man sich auf die vier Fahrer Anthoine Hubert (Arden), Juan Manuel Correa (Charouz), Giuliano Alesi (Trident) und Ralph Boschung (Trident) konzentriert.

Druckverlust sorgt für Alesi-Dreher

Laut Bericht dauerte die komplette Unfallsequenz 14,6 Sekunden und wurde von Alesi ausgelöst, der sein Auto ausgangs von Kurve 3 (Eau Rouge) aus der Kontrolle verlor, sich drehte und 1,9 Sekunden später links von der Strecke rückwärts in die Streckenbegrenzung einschlug. In Kurve 4 (Raidillon) kam das Auto wieder auf die Strecke zurück.

Die Untersuchung sieht einen Druckverlust im rechten Hinterreifen als wahrscheinliche Ursache für den Kontrollverlust des Fahrzeugs von Alesi. In der Folge wurden zahlreiche Trümmerteile vom Auto über die Strecke verteilt.

Um dem Auto und den Trümmern auszuweichen, wichen Boschung und Hubert nach rechts in die asphaltierte Auslaufzone aus. Die Reaktion erfolgte noch bevor die gelben Flaggen geschwenkt wurden. Diese wurden vom Streckenposten in Posten 5 1,8 Sekunden nach dem Einschlag von Alesis Auto in die Streckenbegrenzung geschwenkt.

Bei dem Manöver bremste Boschung stärker ab als Hubert, der noch nach rechts ausweichen wollte, aber in das Heck des Schweizers fuhr und seinen Frontflügel verlor, während Boschung einen Reifenschaden erlitt.

Erster Aufprall mit 216 km/h

Hubert verlor bei 262 km/h die Kontrolle und schlug schließlich mit 216 km/h und in einem Winkel von rund 40 Grad in die rechte Streckenbegrenzung ein. Dabei wurde eine Kraft von 33,7g gemessen. Dabei wurde das Auto ausgehoben und weiter in die Rennrichtung befördert, während es sich drehte und die linke Fahrzeugseite schließlich den ankommenden Autos entgegenzeigte.

Correa fuhr derweil in Kurve 4 auf der Rennlinie auf der rechten Seite der Strecke, als er über Trümmerteile von Alesi fuhr - 1,5 Sekunden nach dem Zeigen der gelben Flagge. Dabei beschädigte er sich die rechte Vorderradaufhängung und verlor den Frontflügel und schließlich die Kontrolle über das Fahrzeug.

Der Bolide wurde nach rechts in die Auslaufzone abgelenkt und traf das praktisch stationäre Auto von Hubert 1,6 Sekunden später in einem Winkel von 86 Grad und mit einer Geschwindigkeit von 218 km/h. Die entstandenen Kräfte des Aufpralls betrugen dabei 65,1g (Correa) und 81,8g (Hubert).

Medizinische Versorgung innerhalb einer Minute bei Hubert

Huberts Auto wurde dabei auf 105,4 km/h beschleunigt und schlug ein zweites Mal in die Streckenbegrenzung ein, bevor es in Richtung Strecke geschleudert wurde. 2,5 Sekunden nach dem Aufprall wurde doppelt Gelb geschwenkt, 2,7 Sekunden später kam die rote Flagge, weitere 2,6 Sekunden später kam der Bolide von Correa kopfüber zum Stehen.

Zwölf Sekunden nach dem Kontrollverlust von Alesi startete die medizinische Versorgung, was unmittelbar nach dem Schwenken der doppelten gelben Flaggen war - und noch vor dem Halt von Correas Auto. 54 Sekunden nach der roten Flagge war das erste medizinische Personal am Auto von Hubert.

Juan Manuel Correa

Juan Manuel Correa erlitt bei dem Unfall schwere Verletzungen

Foto: LAT

16 Sekunden nach der roten Flagge entzündete sich dank eines Benzinlecks ein Feuer unter Correas Auto, was jedoch nach zwei Sekunden von einem Streckenposten gelöscht wurde. Der Amerikaner bekam 69 Sekunden nach der roten Flagge medizinische Hilfe. Das erste Befreiungsteam traf innerhalb von zwei Minuten nach dem Unfall ein.

Desweiteren wird im Bericht betont, dass die Rückschlüsse aus dem Unfall in die Arbeit der FIA einfließen, die Sicherheit im Motorsport weiter zu verbessern. 2019 habe die Sicherheitsabteilung der FIA 28 ernste und tödliche Unfälle untersucht.

Mit Bildmaterial von LAT.

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