Formel 2 Dschidda 2022: Drugovich dominiert Hauptrennen
Felipe Drugovich holt einen sauberen Start-Ziel-Sieg vor Richard Verschoor - Premiere: Keine Unterbrechung in Dschidda - Desaster für Lawson und Pourchaire
Die Formel 2 brachte im zweiten Rennen in Dschidda das unmöglich Geglaubte fertig: Die kompletten 27 Runden auf dem Jeddah Corniche Circuit liefen ohne eine einzige Unterbrechung ab. Das Rennen wurde ein Triumphzug von Felipe Drugovich (MP Motorsport). Der Brasilianer fuhr einen souveränen Start-Ziel-Sieg ein. Es war sein vierter Laufsieg in der Formel 2.
Nach Platz drei im Sprintrennen ist er der unumstrittene Matchwinner des Wochenendes und auch neuer Tabellenführer. "Das war ein nahezu perfektes Rennen für mich", sagt der Brasilianer. "Ich war vor dem Start nicht ganz sicher, weil die Innenbahn hier besser sein kann als außen. Aber es hat gut geklappt."
Drugovich bog als Erster in die erste Kurve ein und fuhr auf und davon. Weil es keine Neutralisationsphasen gab, blieb er ungefährdet an der Spitze. Er war, wie der überwiegende Teil des Feldes, auf weichen Reifen gestartet und kam in der neunten Runde zum Boxenstopp. Von da an musste er es nur noch nach Hause bringen.
Platz zwei fuhr Richard Verschoor (Trident) ein. Der Niederländer konnte Drugovich nie gefährden, hatte aber auch seinerseits stets ein gutes Polster nach hinten.
Einen perfekten Tag erwischte Jehan Daruvala (3.). Der Inder machte von Startplatz 14 schon in der Anfangsphase reichlich Boden gut. Von Platz neun ging es an die Box, hier spülte ihn die Carlin-Crew noch weiter nach vorne. Da die Strategie mit frühem Stopp schneller war als die Alternativstrategie, auf der unter anderem Dennis Hauger (Prema; 6.) unterwegs war, kam Daruvala bis auf den dritten Platz nach vorn.
Hauger, dessen Protest gegen die Strafe im Samstagsrennen abgewiesen wurde, verbaute sich ein besseres Resultat selbst, indem er nach seinem späten Stopp beinahe in die Mauer an der Boxenausfahrt einschlug. Er verfehlte die Bande um Haaresbreite, bremste sich jedoch beide Vorderreifen eckig. So gelang es ihm nicht mehr, sich von Platz sechs zu verbessern.
Pourchaire und Lawson scheiden aus
Es profitierten Jake Hughes (van Amersfoort; 4.), der am Samstagabend nach Platz drei im Sprintrennen wegen einer zu stark abgeschliffenen Bodenplatte disqualifiziert worden war, und Marcus Armstrong (Hitech; 5.). Diese hätte Hauger nach Lage der Dinge eigentlich noch kassieren können, doch der doppelte Bremsplatten vereitelte jede Attacke.
Die Punkteränge komplettierten die beiden DAMS-Piloten Ayumu Iwasa (7.) und Roy Nissany (8.), Jack Doohan (Virtuosi; 9.), der wegen des Unfalls mit Logan Sargeant im Sprintrennen um drei Plätze strafversetzt worden war, und Jüri Vips (Hitech; 10.). Der Este verlor wie schon in Bahrain durch den Boxenstopp an Boden, aus den TV-Bildern ging aber nicht hervor, was passiert ist.
Theo Pourchaire (ART; DNF) erlebte ein Debakel. Erneut fiel der junge Franzose der notorischen Unzuverlässigkeit des bereits im fünften Jahr befindlichen Dallara F2 2018-Mecachrome zum Opfer. Nach dem Feuer im Qualifying musste er mit einem weiteren Defekt aufgeben. Er hatte sich von Startplatz 20 bereits auf P14 vorgefahren, als sein Motor plötzlich starke Aussetzer bekam. Er konnte nur noch zurück an die Box fahren.
Ebenso erging es Liam Lawson (Carlin; DNF). Der Sieger des Sprintrennens hatte in den ersten Runden bereits zwei Plätze gutgemacht, dann aber beim Boxenstopp Pech: Das linke Vorderrad wurde nicht richtig befestigt. Lawson musste den Boliden am Boxenausgang abstellen und konnte nur noch seinem Frust freien Lauf lassen.
Die Formel 2 begibt sich nun zurück nach Europa und wird am 23. und 24. April im Rahmen des Emilia-Romagna-Grand-Prix in Imola wieder an den Start rollen.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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