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Bizarres F3-Finale: Champion Victor Martins dachte an Lewis Hamilton

Alpine-Junior Victor Martins holt unter bizarren Umständen in Monza den F3-Titel 2022 - Während er an Lewis Hamilton dachte, hoffte Oliver Bearman auf Restart

Chaos-Finale in Monza: Victor Martins ist Formel-3-Champion 2022

Victor Martins ist der Meister der FIA-Formel-3-Saison 2022! Der Alpine-Junior, der in diesem Jahr in Diensten von ART Grand Prix unterwegs war, sicherte sich beim Finale in Monza unter bizarren Umständen den Titel.

Wie kam es zu diesen bizarren Umständen? Der Sonntagslauf in Italien, der letzte F3-Lauf des Jahres 2022, wurde fünf Runden vor Schluss nach einem Unfall von Kush Maini und Brad Benavides ausgangs der Lesmo-Kurven mit der roten Flagge abgebrochen.

Durcheinander im Parc ferme von Monza

Zu diesem Zeitpunkt lag Martins auf P3 hinter Zane Maloney und Oliver Bearman, was sicher für den Titelgewinn gereicht hätte. Dann folgte allerdings die Einblendung: Fünf-Sekunden-Strafe gegen den Franzosen wegen Überschreitens der Tracklimits. Das Zittern begann, zumal zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar war, ob ein Restart erfolgen würde.

Wenige Augenblicke später bestätigte die Rennleitung, dass das Rennen nicht mehr aufgenommen wird. Das große Rechnen begann: Auf welchen Platz würde Martins zurückfallen? Würde es noch für die Meisterschaft reichen? In der Zwischenzeit folgten Einblendungen von weiteren Strafen gegen andere Fahrer wegen des gleichen Vergehens.

Das Chaos war perfekt und der Ausgang der Meisterschaft völlig offen. Mehr als zehn Minuten des Wartens und Bangens verstrichen, ehe offiziell war: Martins wird auf Position vier hinter Maloney, Bearman und Jak Crawford gewertet und ist damit F3-Champion 2022.

Im Moment des Wartens musste Martins an das skandalbehaftete Formel-1-Finale 2021 in Abu Dhabi denken. "Ich dachte mir nur so, bitte, ich will nicht, dass mir das Gleiche passiert wie Lewis Hamilton im vergangenen Jahr", so Martins gegenüber unserer englischsprachigen Schwesterplattform 'Motorsport.com'.

"All die Panik und all die Strafen am Schluss, das war schwierig. Jetzt aber ist es geschafft. Jetzt spüre ich ein bisschen Freude über das, was ich erreicht habe", so Martin, um anzufügen: "Ich finde nicht, dass ich den Titel mit Glück errungen habe. Ich habe meinen Job gemacht wie wir als Team unseren Job gemacht haben."

Oliver Bearman hätte sich Restart gewünscht

Oliver Bearman hingegen hätte sich gewünscht, dass das Rennen nach der Rotphase fortgesetzt wird. "Hätte es einen Restart gegeben, dann hätte ich sicherlich mit Zane [Maloney] mithalten können. Ich glaube, ich hätte ihn überholen können. Und Victor wäre wahrscheinlich weit zurückgefallen", sagt er.

Allerdings räumt Bearman auch ein: "Es ist nicht an mir zu entscheiden, ob es einen Restart gibt oder nicht. Ich hätte mir einen solchen gewünscht, aber das wäre zu diesem Zeitpunkt wohl entweder nicht sicher gewesen oder es hätte zu lange gedauert. Somit gibt es schon einen Grund, weshalb es keinen Restart gab."

In der Tat wurde das Rennen nach der Rotphase nicht noch einmal aufgenommen, weil die Reparaturarbeiten an der Streckenbegrenzung infolge des Crashs zwischen Maini und Benavides einige Zeit in Anspruch nahmen. Und die Priorität am Rennwochenende ist nun mal die Formel 1.

Das weiß auch Bearman. "Letzten Endes ist es ein Sonntag und wir fahren vor der Formel 1. Dass es keinen Restart gab, das lag komplett außerhalb meiner Kontrolle. Ich bin sehr enttäuscht, aber so ist das Leben", so der 17-jährige Brite, der die F3-Saison 2022 auf dem dritten Gesamtrang abschließt.

Victor Martins: F3-Titelkampf lange gegen Isack Hadjar

Der Titelträger aber heißt Victor Martins. Zwei Siege - in den Hauptrennen von Bahrain und Barcelona - und vier zweite Plätze reichten ART-Pilot Martins, um den Titelgewinn sicherzustellen. Sein großes Pfund war in diesem Jahr die Konstanz: Abgesehen von seinen Ausfällen beim Auftaktrennen in Bahrain und am Barcelona-Samstag beendete der Franzose jedes Rennen in den Punkten.

Dennoch blieb der Titelkampf bis zum Schluss spannend und dramatisch. Zunächst sah es nach einem Duell zwischen Martins und seinem Landsmann Isack Hadjar aus. Doch dem Rookie ging am Ende die Luft aus. Hadjar beendet das Jahr auf Rang vier in der Gesamtwertung.

Mit den Plätzen eins und zwei im Monza-Finale haben sich noch die beiden Neulinge Maloney und Bearman zwischen Martins und Hadjar geschoben. Der Meister ist der einzige Fahrer in den Top 4 der Fahrer-Wertung, der bereits ein Jahr Erfahrung in der Formel 3 hatte.

2019 knapp unterlegen gegen Oscar Piastri

Schon in seinem Debütjahr in der Nachwuchsserie wusste Martins zu überzeugen. In Diensten von MP Motorsport holte er am Zandvoort-Sonntag seinen ersten F3-Sieg, dazu drei zweite und zwei dritte Plätze. Das ergab Rang fünf in der Gesamtwertung, den Wechsel zu ART Grand Prix für 2022 und die Favoritenrolle für den Titelkampf in diesem Jahr.

Martins bestritt seine ersten Formel-Rennen im Jahr 2016 in der französischen Formel 4, wo er in der darauffolgenden Saison Vizemeister wurde. 2019 verpasste er im Formel-Renault-Eurocup nur ganz knapp den Titel gegen einen gewissen Oscar Piastri. Diesen entgangenen Meisterschaftsgewinn holte Martins schließlich im Jahr 2020 nach.

Es folgte der Aufstieg in die Formel 3, mit dem nun bekannten Ausgang. Wie es mit ihm weitergeht? "Ich weiß, dass ich die Zukunft haben werde, die ich mir wünsche, und vielleicht eines Tages ein Formel-1-Fahrer sein werde", meinte Martins nach seinem Titelgewinn.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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