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Sophia Flörsch: Höhen und Tiefen in Österreich

In Spielberg erlebte Sophia Flörsch ein Rennwochenende mit Höhen und Tiefen. In ihrer Kolumne für Motorsport.com blickt sie ausführlich darauf zurück.

Sophia Flörsch, Motopark

Sophia Flörsch, Motopark

Sophia Flörsch, Motopark
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Start zum Rennen
Sophia Flörsch, Motopark
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Liebe Freunde von Motorsport.com,

Die fünfte Veranstaltung der ADAC Formel 4 fand vergangenes Wochenende am Red-Bull-Ring (Österreich) mit den Rennen 13, 14 und 15 der Meisterschaft statt.

Die Sommerpause seit dem letzten Rennen in Oschersleben konnten die meisten Fahrer zur intensiven Vorbereitung nutzen und sich mehrere Tage in Zandvoort, am Nürburgring und am Red- Bull-Ring in Spielberg mit einigen hundert Trainingskilometern und Abstimmungsarbeit ideal vorbereiten.

Leider musste ich die Sommerpause ohne einen einzigen Test verstreichen lassen. Zum einen standen die letzten Schulprüfungen der 10. Klasse an und zum anderen ist unser Jahresbudget knapp kalkuliert. Keine ideale Ausgangslage, um sich in einem sehr engen und ungewöhnlich starken Starterfeld mit 35 Piloten innerhalb weniger Zehntelsekunden behaupten zu können. Mir blieben zwei Freie Trainings à 30 Minuten als Vorbereitung für das Zeittraining.

Bildergalerie: Formel 4 in Spielberg

Ich hatte einige Aufgaben vor mir: Strecke kennenlernen, Bremspunkte, Einlenkpunkte herausfahren und mich überhaupt wieder an meinen Rennwagen Hugo gewöhnen. Viele Formel-4-Piloten dürfen schon privat Auto fahren, kennen die Geschwindigkeiten jenseits von 30-40 km/h. Ich bin für gewöhnlich mit dem Fahrrad zum Top-Speed per Muskelkraft unterwegs. Deshalb ist es jedes Mal etwas Besonderes für mich, in einen Rennwagen einzusteigen und den ans Limit zu pushen.

Also war das erste Freie Training am Freitagmorgen für mich da, um wieder ein Gefühl für das Auto zu bekommen und mir den Rhythmus des Red-Bull-Rings einzuprägen. Und ich musste neue Bremsscheiben einfahren. Nach den 30 Minuten – nach Abzug von Outlaps und Inlaps, Runden mit Verkehr und so weiter, kamen vielleicht drei bis vier optimale gezeitete Runden im Rennspeed zusammen – besprach ich mit meinem Ingenieur Dennis meine Fehler und was ich zu ändern hatte. Dabei helfen Videos und Datenaufzeichnung.

Zwei Stunden später war das zweite Freie Training angesetzt. Also blieb nicht allzu viel Zeit. Die zweite Sitzung lief aber schon viel besser. Mein Feeling für Hugo kam mehr und mehr. Mit der Strecke selbst stand ich noch ein wenig auf Kriegsfuß, in zwei bis drei Kurven ließ ich einige Zehntelsekunden liegen. Mein Speed und Hugos Setup passten nicht hundertprozentig. Aber ehrlich, was sind zehn bis fünfzehn Vorbereitungsrunden im Vergleich zu der Vorbereitung der anderen Teams und Piloten? Hauptsache wieder im Auto sitzen. Das Gefühl ist jedes Mal großartig! Ich liebe es!

Ohne Streckenkenntnis ins Rennwochenende

Ich hatte vorher keine einzige Trainingsrunde auf neuen Reifen und kannte deren Leistungsspitze am Red-Bull-Ring überhaupt nicht. Der Asphalt dort ist ein anderer als auf den meisten Rennstrecken, weil kommendes Wochenende dort ja die MotoGP starten wird. Also gingen mein Team und ich mit keiner sehr großen Erwartung ins Zeittraining.

Dieses Wochenende war ich in Gruppe B, sodass ich der ersten Gruppe zuschauen konnte und wusste, welche Zeiten zu fahren waren. Ein kleiner Anhaltspunkt. Da es zu diesem Zeitpunkt sehr heiß war und die Strecke über 41 Grad Celsius hatte, veränderte sich das Grip-Niveau der Strecke erneut. Das Losglück war mir nicht gut gewogen. In meiner Gruppe waren sehr viele starke Fahrer und am Ende waren die Zeitabstände sehr gering. Ich wurde in meiner Gruppe nur als Dreizehnte abgewinkt. Der Abstand auf Platz sechs betrug nur eine „doofe“ Zehntelsekunde!

Eine Zehntel hat sechs Positionen ausgemacht. Oh mein Gott! Wir waren alle so nah beieinander. Es war einfach nur Glück oder Pech, ob man vorne oder eben bisschen weiter hinten stand. Meine zweitschnellste Runde reichte sogar für Platz acht in der Gruppe. Unterm Strich fuhr ich die schnellste Qualifyingzeit meines Teams Motopark. Der Rückstand auf die Pole war aber mehr als eine Sekunde. Das ist eine Welt. Viel zu viel. Frust am Abend, den ich mir beim Joggen von der Seele zu laufen versuchte. Meinen Spaß am Rennfahren verliere ich deshalb nicht!

Wir waren dieses Mal 35 Fahrer, weshalb kein Qualifying-Rennen ausgetragen werden musste. Leider entschied der Veranstalter, nicht wie zuletzt ein weiteres Freies Training am Samstagmorgen anzusetzen, sondern er strich die Möglichkeit ersatzlos. Warum? Das verstand niemand im Fahrerlager wirklich. „Kostengründe“ sind bei unlimitierten Testtagen und extrem hohen Jahresbudgets nicht nachzuvollziehen. Ich verlor wichtige Trainingszeit.

Das Thema Starts...

Rennen 1 war Samstagnachmittag. Ich startete von Platz 23 und kam am Ende auf Rang 16 ins Ziel. Das Rennen war ein bisschen chaotisch. Der Start war eine Herausforderung, denn seit fünf Wochen war ich keinen Start mehr gefahren. Das feine Justieren von Gas und Kupplung kann ich nicht im Alltagsauto üben. Am Simulator lässt sich kein Start trainieren.

Leider war der Start dann auch nicht perfekt. Ich war in der Mitte von zwei Gegnern eingeklemmt und musste in Kurve 1 den langen Weg gehen, um einen Crash zu vermeiden. Also mühsam vorkämpfen. Windschatten zu nutzen ist am Red-Bull-Ring sehr wichtig. Fährt man ohne den Windschatten des Vordermanns, ist es sehr schwer nach vorne aufzuschließen und eine Lücke zuzufahren.

Gleichzeitig muss man nach hinten verteidigen und sich gegen die Angriffe der im Wandschatten folgenden Autos wehren – was dann wieder Zeit kostet. Mit einem nicht allerschnellsten Hugo war das keine leichte Aufgabe. Deshalb ich war froh, ein paar Plätze gewonnen zu haben, denn das Ergebnis von Rennen 1 ergibt den Startplatz für Rennen 3 am Sonntag. Die Rennen 2 und 3 fanden am Sonntag statt. Eines am Morgen und eines am Nachmittag.

In Rennen 2 startete ich von Platz 15. Wieder verlor ich am Start einige Plätze. Mein Hugo war bockig, gerade in den schnellen Kurven vier und fünf fühlte ich mich nicht wohl. Trotzdem kam es zu Zweikämpfen, die richtig Spaß machten. Es ging bis ins Mittelfeld vor. Im Kampf um Position 15 unterlief mir im letzten Renndrittel ein Fehler. In Kurve 3 ging ich auf der Bremse übers Limit, rutschte und berührte innen den außen dagegenhaltenden Piloten. Ärgerlicher Rennunfall, den ich so nicht wollte. Ich fuhr mir den Frontflügel ab.

Da ich nie aufgebe und nur noch fünf Runden zu fahren waren, fuhr ich weiter. Ohne Frontflügel untersteuert das Auto aber extrem, gerade in den schnellen Kurven am Red-Bull-Ring. Die Rundenzeiten werden ohne Abtrieb vorne zwei bis drei Sekunden langsamer. Natürlich wurde ich ein leichtes Opfer der folgenden Fahrer und verlor viele Positionen. Auf welchem Platz ich ins Ziel fuhr? Keine Ahnung. Ein Rennen zum Vergessen.

Positiver Abschluss des Wochenendes

Das letzte Rennen war meine letzte Chance, zu zeigen, dass ich kämpfen kann. Das Beste aus der Situation machen. Für mein Team Motopark war es ein besonderes Rennen, denn mein Teamkollege Simo Laaksonen stand aufgrund der umgekehrten Startaufstellung der Top 10 auf der Pole-Position. Mein Startplatz war leider acht Startreihen weiter hinten. Platz 16, aber dort kannte ich mich schon aus Rennen 2 aus.

Dieses Mal hatte ich aber die bessere Innenbahn. Der Start – mein dritter Versuch an diesem Wochenende – klappte ganz ordentlich. Ich konnte die Position halten und lag lange Zeit auf Platz 15. Nach dem ersten Safety-Car-Restart konnte ich gleich in der ersten Runde drei Positionen gutmachen. Es folgten noch zwei, drei schöne Manöver. Aber es gab auch immer wieder kurze Safety-Car-Phasen.

Auf Platz zehn angekommen, gab es eine Lücke von mehr als 1,5 Sekunden zu Platz neun. Das schaffte ich nicht mehr. Ich kam zwar bis auf eine Sekunde heran, aber mehr war nicht möglich. Immerhin erreichte ich die Top 10 und damit einen Meisterschaftspunkt. Mein Teamkollege Simo konnte seinen ersten Platz verteidigen und gewann damit das erste Rennen der ADAC Formel 4 für Motopark. Gratulation, Simo, starkes Rennen! Ich war mit meinem Rennen auch zufrieden. Mehr war für Hugo und mich an diesem Wochenende nicht möglich.

In zwei Wochen geht es weiter zum Nürburgring. Leider werden wir wieder nicht das volle Testprogramm abarbeiten können, sondern nur einen Tag trainieren. Mir ist es wichtig, dass alle Sponsoren, Förderer und Fans meinen Einsatz sehen. Ich lebe für diesen Sport und würde alles geben, um mich optimal auf die Rennen vorbereiten zu können. Glaubt mir, ich würde jeden Tag im Auto sitzen! Danke an Arndt Hüsges und Reinhold Schelle, die immer ein offenes Ohr für mich haben!

Ich werde mich jetzt aufs Rennrad schwingen und trainieren!

Let's push & keep racing!

Eure Sophia

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