Abwehrkünstler Jean-Eric Vergne: Mit zickender Technik zum Hyderabad-Sieg
Jean-Eric Vergne hält auf dem Weg zum Hyderabad-Sieg die Konkurrenz irgendwie hinter sich, und das unter erschwerten Bedingungen ...
Mit dieser Leistung schwingt sich Jean-Eric Vergne zum neuen "Verteidigungsminister" der Formel E auf: Nach einer brillanten, defensiven Fahrt durfte der Franzose in Hyderabad über seinen ersten Saisonsieg in der Elektrorennserie jubeln.
Diesen Erfolg fuhr Vergne unter erschwerten Bedingungen ein, wie er hinterher zugab. "Ich hatte das ganze Rennen über Probleme mit der Energierückgewinnung, da hat irgendwas nicht richtig funktioniert. Ich musste daher immer sehr früh vom Gas gehen und hatte ziemliche Probleme mit der Energie", rekapituliert der DS-Penske-Pilot.
Da wundert es nicht, dass er in der Schlussphase deutlich weniger Energie zur Verfügung hatte, als seine Verfolger. Am Ende betrug der Unterschied zwischen ihm und Nick Cassidy vier Prozent, in der Formel E sind das Welten. "Es gab eine Phase, in der ich wirklich gedacht hätte, dass mich Nick überholt, und das wäre okay gewesen", räumt Vergne ein.
Safety-Car hilft in der Schlussphase
Doch dazu kam es nicht. Weil sich der Franzose äußerst geschickt verteidigte und Cassidy so seinen Vorteil nicht ausspielen konnte. Dass das Safety-Car kurz vor Schluss nach einem Unfall von McLaren-Fahrer Jake Hughes ausrücken musste, spielte Vergne in die Karten.
"Ich wollte mich nicht zu sehr verteidigen. Aber das [Safety-Car] hat dann mein Ziel ein wenig verändert. Dadurch wurde die Sache einfacher für mich. Auch, wenn Nick immer noch drei, vier Prozent mehr Energie hatte, so konnte ich an einigen Stellen bremsen, an denen ich dann [die Linie] gut blocken konnte", erklärt der DS-Penske-Pilot.
Erster großer Pokal seit Rom 2021 für Jean-Eric Vergne Foto: Motorsport Images
Trotz Sieg: Vergne hält den Ball flach
"Wir müssen vorsichtig sein. Wir sind noch nicht ganz da. Wir haben im Rennen gesehen, dass ... Okay, wir haben zwar gewonnen, aber wir waren nicht so schnell", hält Vergne den Ball bewusst flach. Zwar sei der Erfolg gut für die Moral im Team. Aber: "Wir müssen immer noch viele Dinge verbessern und verstehen."
Trotzdem sei "eine große Steigerung gegenüber den ersten beiden Rennwochenenden" gelungen. "Das hat man gesehen und das freut mich auch." Ganz nebenbei verlässt Vergne die indische Stadt Hyderabad als Dritter in der Formel-E-Gesamtwertung. Der Rückstand auf den WM-Führenden Pascal Wehrlein beträgt nach vier von 16 Rennen schon 49 Punkte.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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